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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Arbeitsflächen offenbar häufiger ab als hier den Staub aus den Regalen.
    Das Wohnzimmer war geräumig und aufgrund der großen Fenster, die wie große Türen nach innen aufgingen und vor denen sich schmiedeeiserne Geländer befanden, am Tag vermutlich lichtdurchflutet. Ein Teppich in warmen Farben schmückte den polierten Hartholzboden. Die Couch sah aus, als sei sie ein Lieblingsplatz, als ob er sich dort gern ausstreckte, um ein gutes Buch zu lesen oder sich auf dem mäßig großen Flachbildschirm etwas im Fernsehen anzuschauen. Sie konnte auf der Lehne die Kuhle ausmachen, in der sein Kopf dann vermutlich ruhte, das Gesicht dem Fenster zugewandt. Unter dem Tisch am Ende der Couch steckte ein Fotoalbum aus braunem Leder mit seinen Initialen darauf. Vermutlich ein Geschenk von jemandem.
    Alle Türen den Flur entlang waren geschlossen. Cade nahm das Fotoalbum und ging in die Küche zurück. Auch die Küche war recht groß, zumindest für einen Ein-Personen-Haushalt in einer Großstadt. Und natürlich war sie sehr gut ausgestattet.
    Sylvain nahm die Zutaten aus dem Kühlschrank: Pilze, Zwiebeln, in Papier gewickeltes Fleisch. Aus einem Weinregal, das unter der Arbeitsplatte angebracht war, holte er eine Flasche Wein hervor. Als sie sich gegen die Arbeitsfläche aus dunklem Granit lehnte und ihm zusah, hielt er inne. »Tiens.« Er gab ihr ein kleines Papiertütchen, das so aussah, als sei es kürzlich in einer Gesäßtasche zerknautscht worden.
    »Was ist das?«
    Er schaute – verlegen. Sylvain verlegen? Halb lächelnd, halb peinlich berührt, als sei er nicht sicher, ob sein Geschenk ankommen würde. »Etwas, das ich gesehen habe, als ich mittagessen war. Ich musste dabei an dich denken.«
    Sie wurde sofort rot. Und öffnete es vorsichtig, rechnete fast damit, darin ein paar Plüsch-Handschellen zu finden.
    Ein winziger, handgestrickter beiger Teddy schaute sie an, seine Augen waren mit zwei Fäden schwarzen Garns von Hand gestickt. Er trug einen winzigen Rucksack, in dem ein noch kleinerer Teddybär steckte. Es war eine Fingerpuppe. Sie steckte sie auf ihren Finger und lächelte, als sie vorsichtig den Baby-Teddybären aus dem Rucksack holte, um ihn sich näher anzusehen, und ihn dann wieder auf Mama Bärs Rücken setzte. Es war einfach total süß – und es ergab überhaupt keinen Sinn. Sie war kein Kind, und ihre Beziehung war weder kindlich noch kindisch.
    Sie sah ihn an. Er lächelte noch mehr, weniger verlegen, als hätte der Anblick auf ihrem Finger ihm in Erinnerung gerufen, warum er es gekauft hatte.
    »Wieso?«, fragte sie schließlich.
    Er holte ein hölzernes Schneidebrett und ein Kochmesser hervor, das blitzte, als sei es scharf genug, um sich damit zu rasieren. »Weil ich dachte, dass du so etwas noch nicht hast. Und ich dachte, du könntest es brauchen.«
    »Es brauchen?« Hatte sie in Bezug auf Teddybär-Fingerpuppen irgendetwas nicht mitbekommen?
    Er nickte. »Es ist zu nichts gut. Es ist absolut albern und kindisch. Es ist nur zum Spaß da. Zum Vergnügen.«
    Er dachte also, sie bräuchte mehr Frivolität – bei ihrem unverantwortlichen Verhalten? Sie drehte sich um und knickte ihren Finger; ihr gefiel das Gefühl mit dem Teddy darauf. Wem würde so eine Teddybär-Fingerpuppe wohl nicht gefallen?
    Vor allem eine, die keinem Zweck diente. Es gab so wenige Dinge in ihrem Leben, die keinem Zweck dienten.
    Moment mal … das war sein Zweck.
    »Das ist ganz sicher das romantischste Geschenk, das ich je bekommen habe«, sagte sie laut, bevor sie den Gedanken überhaupt gedacht hatte.
    Seine schwarzen Augenbrauen schossen in die Höhe. »Vraiment?«
    »Vraiment.«
    »Dis donc.« Er schüttelte den Kopf und kehrte an die Arbeitsfläche zurück. »Da waren die anderen Jungs aber leicht zu übertrumpfen, was?«
    Sie studierte die Rückseite seines dunklen Schopfes, die unbeschwerte Haltung seiner breiten Schultern, seine Leichtigkeit insgesamt, diesen schlanken, langen Körper, wie er da so lässig kochte. Wollte er das romantische Verhalten anderer Männer übertrumpfen? Das machte er wirklich prima, aber … machte er es mit einer Absicht? Sex musste nichts mit Romantik zu tun haben.
    Er befeuchtete ein Tuch und säuberte damit jeden einzelnen Pilz. »Du meinst, dir hat nie jemand Blumen mitgebracht?«
    »Oh … Blumen. Doch, natürlich.« Sie hatte sogar eine Menge Blumen bekommen. Sie waren ein nervtötendes Scheingeschenk. Es war doch immer ein Leichtes, bei der nächstbesten günstigen Gelegenheit

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