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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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kleinen Dienst erweisen konnten. Ich werde natürlich alle Kosten übernehmen und Ihnen den Preis für die Passagen erstatten.«
    Rafe erkannte, dass sie schwere Geschütze aufgefahren hatte – seinen Bruder. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, in Gedanken war er abgelenkt, und daher wischte er ihre letzten Worte beiseite.
    »Dazu besteht keine Notwendigkeit. Wenn wir es so machen, wie Sie gerne möchten …«
    Er schaute Lady Congreve an und fragte sich, wie klug es wäre – und ob es moralisch zu rechtfertigen sei –, sie in seine Mission hineinzuziehen, gleichgültig, wie wenig sie insgesamt damit zu tun haben würde. Die Sektenanhänger in ganz Europa würden Ausschau halten nach ihm und Hassan. Zwei Männer, die allein unterwegs waren, waren leicht auszumachen – beide sehr groß, einer unverkennbar blond, der andere dunkel, beide mit der Haltung und dem Auftreten, die von jahrelangem Soldatenleben sprachen.
    Aber die Sektenanhänger würden höchstwahrscheinlich nicht so genau hinschauen bei zwei Männern, die als Teil einer kleinen Gesellschaft auf einem Flussschiff reisten.
    Rafe blickte kurz zu Hassan.
    »Es wäre vielleicht möglich, als Ihr Führer und Beschützer zu fungieren. Wir sind ohnehin auf demselben Schiff. Und wie Sie bereits angemerkt haben, können nicht noch weitere Passagiere dort aufgenommen …«
    Lady Congreve war klug genug, zu schweigen und abzuwarten, bis er Für und Wider abgewogen hatte.
    Rafe musste an James MacFarlanes Leichnam denken.
    Er dachte auch an den Schriftrollenhalter, den er am Körper trug.
    Dachte daran, dass ihnen umso mehr Sektenanhänger auflauern würden, je näher sie nach England kamen. Und Lady Congreve gehörte zu der Sorte Frauen, die, wenn sie die Einzelheiten kannte, seine Mission aus ganzem Herzen unterstützen würde.
    Er schaute ihr ins Gesicht. Sollte er ihr davon erzählen?
    Er öffnete den Mund, hatte die Erklärung schon auf der Zunge, als ihm wieder einfiel, dass sie mehrere Karten abgeholt hatte.
    »Wer reist mit Ihnen? Sie haben vier Karten.«
    »Außer mir selbst ist da noch meine Zofe Gibson, die Sie ja bereits kennengelernt haben.«
    Die Zofe hatte in der Suite gewartet und ihrer Herrin Umhang und Gehstock abgenommen und war dann gegangen, um Tee zu bestellen. Rafe vermutete, dass Gibson, eine Frau mittleren Alters, Lady Congreve schon seit Jahren diente; zwischen ihnen bestand eine unübersehbare Verbindung aus Zuneigung und Treue, die darauf hindeutete, dass sie jede Entscheidung unterstützen würde, die ihre Herrin traf. Von dieser Seite drohte seiner Mission nichts.
    »Und die beiden anderen Karten?«
    »Eine weitere Dame und ihre Zofe.« Lady Congreve legte den Kopf schräg und musterte ihn neugierig. »Sie gehören zu denen, die Sie beschützen, falls das etwas ändert.«
    Rafe wusste, dass die Damen der Generation ihrer Ladyschaft oft zu zweit reisten, einander auf der Reise Gesellschaft leisteten, dass sie die Sehenswürdigkeiten gemeinsam ansahen und sich abends darüber unterhalten konnten. Er konnte sich vorstellen, dass jede Dame, mit der zu reisen Lady Congreve beschloss, ihr ähnlich wäre. Was bedeutete, dass es eigentlich keinen Grund gab, weswegen er seinen Auftrag nicht erklären sollte und, wenn Lady Congreve darin keinen Grund sah, ihr Angebot zurückzuziehen, es annahm.
    Er atmete tief ein und erwiderte den Blick aus Lady Congreves grauen Augen.
    »Ich bin geneigt, Ihr Angebot anzunehmen, Madam, aber ich muss Ihnen erst noch sagen, was mich und Hassan hierherbringt.« Er schaute Hassan an, der seine Brauen hob, aber sein Vorhaben nicht zu missbilligen schien, bevor er wieder Ihre Ladyschaft ansah. »Wenn Sie, nachdem Sie unsere Geschichte gehört haben, immer noch wollen, dass wir als Reiseführer und Wache für Sie fungieren, dann glaube ich, können wir Ihnen behilflich sein.«
    Lady Congreves Lächeln war triumphierend.
    »Ausgezeichnet! Und was hat es mit diesem Geheimnis auf …«
    Sie brach ab, als sich die Klinke an der Tür zum Korridor bewegte. Einen Moment später öffnete sich die Tür und eine Vision in einer dunkelblauen Pelisse und einem Pelzhut mit einer kecken Feder auf schimmernden dunklen Locken schwebte herein.
    »Esme …« Die Vision verstummte, starrte Rafe an, blickte kurz zu Hassan. Aber ihr Blick kehrte zu Rafe zurück, als er aufstand, und sie schaute ihn an.
    Er schaute zurück. Er war sich nur vage bewusst, dass eine weitere Frau – vermutlich die andere Zofe – das Zimmer betrat und die

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