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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Tür schloss. Seine gesamte Aufmerksamkeit, all seine Sinne waren auf die Dame in Blau gerichtet.
    Die junge Dame in Blau.
    Sie war schlank und groß und sehr weiblich. Eine Aura unterdrückter – oder vielleicht kontrollierter – Lebhaftigkeit lud die Luft um sie herum auf. Ihre Augen, groß und leicht nach oben gebogen – waren von einem faszinierenden Lavendelblau, das das Dunkelblau ihrer Pelisse nur noch betonte. Ihre Rundungen waren nicht üppig, aber ausgeprägt. Er hatte gehört, dass Frauen mit einer solchen Figur mit griechischen oder römischen Göttinnen verglichen wurden, und jetzt verstand er, warum. Sie war Athene, Persephone und Artemis – sie schien das fleischgewordene Ebenbild dieser Gestalten zu sein, nur mit dunklem Haar und strahlend blauen Augen.
    Er fühlte sich, als hätte er einen Schlag auf den Kopf erhalten. Genau wie wenn er im Kampf dem Tod ins Angesicht blickte, stand die Zeit still.
    Es kostete ihn Mühe, seinen Verstand wieder anzuwerfen, wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren.
    Ins Hier und Jetzt.
    »Esme«, hatte sie gesagt und damit Lady Congreve gemeint. Sie war die andere Dame, Lady Congreves Reisebegleiterin. Eine junge Dame, die Ihre Ladyschaft unter ihre Fittiche genommen hatte.
    Die Göttin war hinter der Chaise stehen geblieben, auf der Ihre Ladyschaft saß. Lady Congreve hob eine Hand und winkte anmutig.
    »Erlauben Sie mir, Ihnen Miss Loretta Michelmarsh vorzustellen, meine Großnichte. Der ehrenwerte Mr. Rafe Carstairs und sein Begleiter Mr. Hassan.«
    Rafe neigte den Kopf. Reichlich steif. Die Göttin war eine Verwandte; das machte die Sache schlimmer.
    Miss Michelmarsh bedachte ihn, ohne den Blick von ihm zu wenden und mit seltsam ausdrucksloser Miene, mit einem so knappen Knicks, dass der Höflichkeit gerade noch Genüge getan wurde.
    »Du kommst gerade rechtzeitig, Loretta, Liebes, um die neueste Entwicklung zu hören.« Lady Congreve drehte sich um, um ihre Großnichte anzulächeln. »Mr. Carstairs und Mr. Hassan haben mich vor zwei Angreifern auf der Straße in der Nähe des Kontors der Reederei gerettet. Auf meine Bitte hin haben sie sich einverstanden erklärt, auf unserer Weiterreise die Funktion des Reisemarschalls für uns zu übernehmen.«
    Jetzt verstand Rafe, weswegen Lady Congreve so triumphierend ausgesehen hatte, erkannte, dass die Falle, in die er getappt war, anderer Natur war, als er vermutet hatte. Er hatte vergessen, dass die Lieblingsbeschäftigung von älteren Damen der guten Gesellschaft, wie Lady Congreve es war, meist darin bestand, Ehen zu stiften. Am besten in ihrem Bekanntenkreis.
    Ihre Ladyschaft kannte seine Familie. Sie kannte auch ihre Großnichte. Aber er wollte verdammt sein, wenn er zuließ, dass sie ihn verkuppelte – auch nicht mit einer Vision, die ihn an einen Pantheon der Göttinnen erinnerte.
    Abgesehen von allem anderen … er holte tief Luft, zwang sich, den Blick von der jungen Göttin abzuwenden und ihn auf Ihre Ladyschaft zu richten, die eindeutig darauf wartete, seine Antwort zu hören.
    »Lady Congreve, ich bedaure es sehr, dass ich und mein Begleiter Ihnen auf der anstehenden Reise nicht zu Diensten sein können.«
    Lady Congreve musterte ihn, Unverständnis trat in ihre Augen.
    »Ich dachte, lieber Junge, dass Sie bereits eingewilligt hatten, mir die Bitte zu erfüllen, und kurz davor standen, mir den Grund für Ihre Reise zu verraten.« Sie riss die Augen weit auf. »Was, um alles in der Welt, ist in dem einen Moment geschehen, dass Sie Ihre Meinung ändern?«
    Sie wusste es. Rafe erwiderte ihren Blick und schob das Kinn vor.
    »Bei näherer Betrachtung, werte Dame, wird es Hassan und mir unmöglich sein, uns Ihrer Reisegesellschaft anzuschließen.«
    Lady Congreves Blick wurde schärfer, was ihre Nichte nicht sehen konnte.
    »Sicherlich ist doch nicht Loretta der Grund für Ihren Rückzieher?«
    Doch, das war sie. Während er die Möglichkeit in Betracht ziehen konnte, sich mit Lady Congreve zusammenzutun, einer Dame, die ihren Lebensabend erreicht hatte und, wie er vermutete, über reichlich Lebenserfahrung verfügte, auch wenn das bedeutete, dass sie dadurch in den Fokus der Schwarzen Kobra geriet, so war es selbst bei größter Leichtfertigkeit unmöglich, auch nur daran zu denken, eine junge Dame wie Loretta Michelmarsh irgendeiner wie auch immer gearteten Gefahr auszusetzen.
    Er erwiderte Lady Congreves Blick.
    »Es ist ein gewisses Risiko damit verbunden, mit mir und Hassan in Verbindung gebracht zu

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