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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Richtung. »Ich glaube, sie befindet sich gleich um die Ecke.«
    Eine halbe Stunde später fanden sich Rafe und Hassan in der besten Suite des Hotels Imperial im eleganten Burgviertel von Buda bei einer Tasse Tee und Erfrischungen wieder. Lady Congreve hatte darauf bestanden. Rafe hatte zu seinem Bedauern entdeckt, dass seine Fähigkeiten, einflussreichen Damen der guten Gesellschaft zu entkommen, ziemlich eingerostet waren. Er hatte keinen Weg gesehen, wie er die Einladung ablehnen konnte, ohne sie zu kränken. Und nachdem er zu seinem Entsetzen erfahren hatte, dass Lady Congreve und ihre kleine Reisegesellschaft unter den Passagieren auf der Uray Princep waren, die am übernächsten Morgen ablegen sollte, war der Versuch ohnehin zwecklos, eine nähere Bekanntschaft zu vermeiden.
    Er musste allerdings zugeben, die verschiedenen Küchlein, die auf dem Teetablett eingetroffen waren, waren die besten, die er seit mehr als zehn Jahren gekostet hatte.
    »Also waren Sie und Mr. Hassan mit der Armee in Indien.« Lady Congreve lehnte sich auf der Chaise zurück und betrachtete ihn. »Haben Sie Enslow getroffen?«
    »Hastings Adjutanten?« Rafe nickte. »Der arme Kerl ist meistens am Ende seiner Kräfte. Hastings hat bei zu vielen Sachen seine Finger im Spiel.«
    »Das habe ich auch gehört. Also waren Sie in Kalkutta stationiert?«
    »Die meiste Zeit. In den Monaten vor meinem Austritt aus der Armee und meiner Abreise war eine Gruppe von uns in Bombay.« Rafe verstand wohl, dass sie ihn ausfragte und seine Angaben überprüfte, aber er war sich nicht sicher, warum.
    »Sie waren also all diese vielen Jahre Soldat – wie lange davon waren Sie Captain?«
    »Seit vor Toulouse.«
    »Und Sie haben bei Waterloo gekämpft?«
    Er nickte.
    »Ich war Teil eines Truppenverbundes – teilweise erfahrene Soldaten, teilweise adlige Neulinge. Schwere Kavallerie.«
    »Wer aus der guten Gesellschaft hat an Ihrer Seite gekämpft?«
    »Vorwiegend Cynsters – die sechs Cousins – sowie ein paar aus anderen Familien. Zwei Nevilles, ein Percy und ein Farquar.«
    »Ach ja, ich erinnere mich, von den Heldentaten dieser Truppe gehört zu haben. Und jetzt haben Sie Ihr Offizierspatent verkauft und sind auf dem Rückweg nach England?«
    Rafe zuckte die Achseln.
    »Es war an der Zeit.«
    »Ausgezeichnet!« Lady Congreve strahlte.
    Jeder Instinkt, den Rafe besaß, sprang auf Alarm um.
    »Es hat ganz den Anschein, mein Herr, als habe Sie mir das Schicksal geschickt.« Lady Congreve blickte zu Hassan, schloss ihn in die Bemerkung mit ein. »Ich frage mich, ob es zu viel verlangt ist, wenn ich Sie – und Mr. Hassan – um den Gefallen bitte, uns auf der Weiterreise zu unserem Schutz zu begleiten? Wir haben Paris mit einem erfahrenen Reisemarschall verlassen, aber wir mussten ihn leider in Triest zurücklassen. Da ich gewusst habe, dass wir von hier aus mit einem Flussschiff fahren würden, habe ich mich nicht ernsthaft um Ersatz bemüht. Allerdings haben mir die heutigen Ereignisse vor Augen geführt, dass das ein Fehler war. Es ist einfach nicht sicher, wenn eine Dame allein und schutzlos auf fremden Straßen unterwegs ist.« Lady Congreve erwiderte Rafes Blick. »Und da Sie denselben Weg haben und zudem bereits Passagen auf dem Schiff gebucht haben, das auch wir nehmen, hoffe ich sehr, dass Sie nicht ablehnen.«
    Mit schierer Willenskraft gelang es Rafe, jegliche Reaktion auf seinen Zügen zu unterdrücken.
    Als er nicht sogleich antwortete, sprach Lady Congreve weiter.
    »Unsere Begegnung scheint unter einem günstigen Stern zu stehen, vor allem, da Sie die letzten freien Plätze auf dem Schiff erhalten haben, sodass, selbst wenn ich jemanden fände, der für die Aufgabe geeignet ist, ich nicht in der Lage wäre, eine Kabine für ihn zu bekommen.«
    Rafe verfluchte im Geiste den Angestellten im Kontor der Reederei, der ihn selbstverständlich wiedererkannt und das auch noch angemerkt hatte. Er zerbrach sich den Kopf nach einer passenden Ausrede, mit der er ablehnen konnte, und war sich dabei bewusst, dass Hassan ihn anschaute und abwartete, wie er sich aus dieser Falle befreien würde. Rafe öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder.
    Er und Hassan benötigten einen Vorwand, der erklärte, warum sie auf dem Fluss reisten, eine Aufgabe, die andere akzeptieren würden und die verhinderte, dass jemand genauer hinsah.
    »Und natürlich«, fuhr Lady Congreve fort, »bin ich zudem sicher, dass Ihr Bruder hocherfreut sein wird, wenn Sie mir diesen

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