Ein sueßes Versprechen
einander liebkosten und Besitz voneinander ergriffen, bis ihre Sinne taumelten, randvoll mit Wonne und Entzücken.
Bis ihre Herzen im Takt schlugen und der Hunger nicht länger zu bezwingen war, nicht zu zähmen war.
Sie fielen aufs Bett, ineinander verschlungen, und er zog die Decken über sie, während ihre Zärtlichkeiten immer drängender wurden, spreizte ihre Beine und legte sich dazwischen.
Sein Blick hing an ihrem, und aus ganz kurzer Entfernung schaute er ihr tief in die Augen, während sie sich gemeinsam dem Taumel der Leidenschaft überließen.
Sein Körper lag heiß und schwer auf ihr. Harte Muskeln und schwere Knochen hielten sie gefangen, unter ihm. Dann bewegte er sich.
Sie schnappte keuchend nach Luft, bäumte sich unter ihm auf, als er ihre Körper vereinte. Erwiderte seinen Blick, suchte darin atemlos Halt, während er sich zurückzog und dann wieder in sie kam, tiefer, härter, fester. Sie schloss die Arme um ihn, öffnete sich ihm und hob die Knie, ergab sich ihm.
Der herrlichen Macht, die sie verband.
Er verfiel in einen erbarmungslosen Rhythmus, und sie folgte ihm, schloss die Augen und überließ sich seiner Führung, reckte sich und küsste ihn auf den Mund.
Rafe erwiderte den Druck ihrer Lippen, genoss die herrliche Süße, die Fülle ihres Mundes … und hörte auf zu analysieren.
Genoss nur noch das Versprechen, das dem Akt innewohnte, die berstende Seligkeit, solche Wonnen zu erleben, das Wunder und die Hoffnung.
Die Hoffnung, dass, nachdem sie dies entdeckt, erkannt und für sich gefordert hatten, dass sie sich körperlich so rückhaltlos vereint hatten, dass keine Macht der Erde sie mehr würde trennen können.
Der Höhepunkt erfasste sie mit aller Gewalt, ergriff sie und trug sie höher und höher, hoch oben auf den Gipfel der Gefühle und brach sie in tausend Splitter.
Stürzte sie ins Nichts, nur um sie weich und sicher aufzufangen.
Füllte sie mit Herrlichkeit, die so unbeschreiblich wunderbar war, dass sie sich tief in ihre Seelen senkte.
Ließ sie friedlich und beseligt zu Boden schweben.
Er lag ermattet auf ihr, hielt sie fest an sich gedrückt, und küsste sie zart in wortlosem Versprechen auf die Schläfen.
Schließlich hob er sich von ihr, und sie schliefen ein, ihr Kopf auf seiner Schulter, eine Hand besitzergreifend über seinem Herzen, seine Arme um sie, seine Wange auf ihrem Haar.
Er hauchte einen letzten Kuss auf ihr seidenweiches dunkles Haar, dann schloss er die Augen, dachte ein letztes Mal flüchtig an die Gefahren des nächsten Tages und gestattete sich zu hoffen.
Hoffte, betete, dass das Schicksal Liebende schützte.
Dass das Schicksal die, die grenzenlos liebten, unter seine Fittiche nahm.
Diese Hoffnung war nur noch eine ferne Erinnerung, als er mit Lorettas Hand in seiner auf einem verlassenen Kai neben Hassan und Rose stand und zuschaute, wie die Loreley Regina die Rückreise antrat.
Nebel schloss sie ein, so dicht, dass das Schiff binnen wenigen Metern nur noch gespenstergleich auszumachen war. Ein paar Meter weiter, und es war ganz verschwunden.
Es war früh am Abend, aber der Kai in einem der Hafenbecken für Handelsschiffe lag bereits still und verlassen da. Die Lagerhäuser hinter ihnen waren alle geschlossen, die Hafenarbeiter waren längst über die engen Gassen des Hafenviertels nach Hause gegangen. Die einzigen Geräusche, die zu ihnen drangen, waren aus der Ferne ein Nebelhorn und das stetige Klatschen des Wassers an die Kaimauer und die Anlegemasten. Die Gegend wurde schwach beleuchtet von den Signallichtern in der Nähe vor Anker liegender Schiffe. Straßenlampen spendeten ein Stück entfernt ihr schwaches Licht.
Rafe schaute Loretta an. Nebelschwaden hüllten sie beide ein, eisige Finger griffen unter ihre Mäntel. Sie erschauerte.
Er blickte Hassan an, dann streckte er seine Hand aus, sein alter Freund ergriff sie.
»Pass auf. Und gute Reise.«
Hassan nickte ernst.
»Ebenfalls.« Sie lösten ihre Hände. »Wir sehen uns in Felixstowe.«
Loretta und Rose umarmten und drückten einander, dann trennten sie sich. Loretta trat zu Hassan, umarmte ihn ebenfalls.
»Seid alle beide vorsichtig.«
Damit ließ sie Hassan los und machte einen Schritt nach hinten.
Rafe umarmte Rose rasch.
»Passen Sie auf ihn auf«, flüsterte er ihr zu. »Und erlauben Sie ihm nicht, irgendwelche Dummheiten zu machen.«
»Bestimmt nicht«, flüsterte Rose zurück. Lauter sagte sie: »Und Sie geben sich bitte alle beide Mühe, heil in Felixstowe
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