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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Napoleon gekämpft. Haben Sie nicht auch das Gefühl gehabt, als ob etwas Wichtiges in diesem Zimmer passiert sei?«
    Einen Moment dachte sie, er würde ihre Idee verächtlich als Unsinn oder weibliche Überspanntheit abtun, aber nachdem er einen Moment ihr Gesicht studiert hatte, sagte er:
    »Nicht unbedingt die Geister der Menschen, die dort waren, aber vielleicht eine Art Schatten? Der Schatten des Schicksals?«
    »Ja, genau. Das ist es!« Der Schatten des Schicksals. Diese Worte konnte sie gut verwenden. Sie fassten perfekt zusammen, was sie verspürte.
    Bestätigt ging sie weiter. Wenn ein Mann wie Rafe Carstairs das Echo der Vergangenheit in dem Raum spüren konnte, dann bildete sie sich wohl kaum etwas ein. Sie war sicher, dass sie einen spannenden Artikel darüber schreiben konnte, wie wichtig es war, Gebäude zu erhalten, in denen sich bedeutende historische Ereignisse zugetragen hatten – wie im Palais des Primas – und sie nicht dem Verfall zu überlassen wie bei der Burg …
    »Haben Sie eigentlich Napoleon je gesehen?«, fragte sie Rafe.
    »Nicht aus der Nähe – nur in einiger Entfernung im Nachhall von Waterloo.«
    »Wie wirkte er auf Sie? Wie ein allmächtiger Herrscher oder wie ein kleingeistiger Tyrann?«
    »Ich habe ihn nur dieses eine Mal nach der verlorenen Schlacht gesehen. Er wirkte irgendwie … verloren.« Nach einem Moment sprach er weiter: »Das Bauwerk seines Lebens, für dessen Bestand er so lange so hart gekämpft hatte, war um ihn herum eingestürzt – er war für immer und ewig geschlagen. Er war ja ohnehin ein kleiner Mann, und als ich ihn gesehen habe, war er zu Fuß, zusammen mit Wellington, Blücher und den anderen Generälen. Napoleon hat ausgesehen wie ein Kaufmann, der sich mit einem Mal unter Königen wiedergefunden hat.«
    Sie erreichten die Tür und verabschiedeten sich von dem Kurator. Loretta bedankte sich besonders überschwänglich. Rafe lächelte und gab dem Mann eine ansehnliche Summe für den Erhalt des Palastes. Dann reichte er Esme seinen Arm und half ihr die Stufen hinunter, wo die Kutsche, die sie gemietet hatten, darauf wartete, sie zum Anleger am Fluss zurückzubringen. Hassan tauchte aus dem Nichts auf und öffnete die Tür.
    Rafe war Esme beim Einsteigen behilflich, dann drehte er sich um und reichte Loretta die Hand.
    Sie blickte sich um, zögerte, dann legte sie ihre Fingerspitzen auf seine.
    Sie fühlten beide die Verbindung, die Funken, die zwischen ihn hin und her sprangen, als er seine Finger um ihre schloss.
    Sie blickte ihm in die Augen, reckte ihr Kinn, aber dann neigte sie den Kopf und ließ zu, dass er sie stützte, während sie in die Kutsche stieg.
    Die beiden Zofen waren bereits drinnen. Rafe wandte sich an Hassan.
    »Ich werde beim Kutscher sitzen und aufpassen«, erklärte der.
    Rafe nickte und folgte Loretta in die Kutsche.
    Sie entdeckten keine Sektenanhänger auf dem Weg zurück zum Schiff. Allerdings fielen ihnen, weil sie so auf der Hut waren, zwei verdächtige Gestalten auf, Männer aus der Stadt, ihrer Kleidung nach zu schließen, die im Schatten eines der großen Lagerhäuser am Kai standen.
    Sie waren gerade aus der gemieteten Kutsche gestiegen und die etwa fünfzig Meter zur Anlegestelle der Uray Princep gegangen. Die Aufmerksamkeit der Männer hatte sich in dem Moment auf sie gerichtet, als sie den Kai betreten hatten. Zahlreiche Männer liefen dauernd in die Lagerhäuser hinein und wieder heraus und auf dem hölzernen Kai umher; sie hatten alle eindeutig eine Aufgabe – außer den beiden Herumlungernden.
    Hassan blieb unten am Steg stehen, während Rafe die Damen an Bord geleitete, dann wachte er über die beiden Zofen, die ihren Herrinnen folgten.
    Weder Rafe noch Hassan hatten sich durch irgendetwas anmerken lassen, dass ihnen die beiden Männer im Schatten aufgefallen waren. Mit einem Nicken rief Rafe Hassan an Bord. Als der große Paschtune sich zu ihm stellte, murmelte er ihm zu:
    »Auf das Aussichtsdeck.«
    Sie gingen hinauf und setzten sich auf die Steuerbordseite des Schiffes und beobachteten im Schutz der Reling durch die Stäbe die beiden Männer. Sie erweckten nicht den Anschein, als merkten sie davon etwas. Während die Damen den Tee im Salon unter Deck einnahmen, verfolgten Rafe und Hassan, wie die beiden Männer sich unterhielten und grinsten – und warteten, ob sie auch anderen Passagieren ähnliches Interesse entgegenbringen würden.
    Aber die Männer schienen an niemand anders interessiert zu sein.
    »Das ist

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