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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Hassan an Deck kam und sich zu ihm stellte. Der große Paschtune lehnte sich gegen die Reling und schaute auf den Fluss.
    »Ich habe gerade darüber nachgedacht«, erklärte Rafe, »dass der Überfall in Linz vielleicht doch von Räubern aus der Gegend verübt wurde.«
    Hassan nickte langsam.
    »Wenn diese Männer von der Schwarzen Kobra angeheuert gewesen wären, hätte sich uns mittlerweile längst eine größere Streitmacht in den Weg gestellt. Das Schiff fährt nur langsam. Sie haben zwar vielleicht Vorbehalte gegen das Wasser, aber sie hätten andere angeheuert, uns von Booten aus anzugreifen oder vom Kai. Aber davon haben wir nichts gesehen.«
    Immer noch die Reling umfassend, atmete Rafe aus.
    »Dafür sollten wir, nehme ich an, wirklich dankbar sein. Die nächsten Tage sehen ganz so aus, als würden sie wenig ereignisreich werden.«
    Es war gut möglich, dass Langeweile der Zustand war, den er am wenigsten schätzte. Er zog es vor, bis auf die Haut durchnässt zu sein oder auf einem Pferd zu sitzen, das bis zu den Steigbügeln im Dreck feststeckte, und Wache zu halten, als unter Langeweile zu leiden.
    Am Nachmittag streifte er ruhelos übers Deck und verspürte tiefes Mitgefühl mit eingesperrten Tigern. Als Hassan ähnlich rastlos, auch wenn er es besser verbarg, darauf beharrte, seine Wache anzutreten, begab sich Rafe in seine Kabine und schaute sich die vier Wände an, dann ging er kurz entschlossen nach oben zur Bar, um sie zu plündern.
    Er fand, wonach er suchte, in einer Schublade. Er nahm das Kartenspiel heraus und machte sich auf den Weg in den Salon.
    Loretta saß vor einem der Fenster und hielt einen Stickrahmen so in der Hand, dass möglichst viel Licht darauf fiel. Sie schaute auf, als er näher kam.
    Er hob ein schmales Tischchen zwischen zwei Polstersesseln hoch und stellte es vor sie, dann drehte er einen der Sessel um, sodass er am Tisch stand und ließ sich darauf nieder.
    »Spielen Sie Piquet?«
    Rasch ging er das Spiel durch und sortierte mit erfahrenem Blick die Karten heraus, die nicht benötigt wurden, dann begann er zu mischen und sah ihr ins Gesicht.
    Sie starrte ihn einen Augenblick an, dann nickte sie.
    »Ein wenig.«
    »In diesem Fall seien Sie bitte so freundlich und spielen ein Spiel mit mir.« Er schaute auf ihre Stickerei. »Frauen haben immer etwas zu tun, um ihre Hände zu beschäftigen, haben immer über etwas nachzudenken. Soldaten hingegen … spielen Karten.«
    Sie lächelte.
    »In Ordnung.« Sie legte ihre Stickarbeit beiseite und drehte sich um, sodass sie am Tisch saß.
    Als er die Karten hinlegte und sie mit einer Handbewegung einlud abzuheben, beugte sie sich vor und tat das. Er folgte und verlor, sodass sie die Vorhand hatte.
    Er nahm den Stapel, mischte kurz und teilte dann aus.
    Während sie ihre Karten aufnahmen und sortierten, sich ein Bild verschafften von dem, was sie da hielten, herrschte Schweigen. Sie legte ein paar Karten aus ihrer Hand ab, und er tat das Gleiche.
    Sie begannen zu spielen.
    Loretta machte ihre Ansagen mit klarer Stimme; die Augen auf seine Karten gerichtet antwortete er. Rasch sammelte sie Punkte, genug für einen Piquet, dann spielte sie aus und machte ihren ersten Stich.
    Sie gewann und die nächsten drei auch, was ihm ein unwilliges Brummen entlockte.
    Er setzte sich anders hin, beugte sich vor. Man konnte an seiner Miene ablesen, wie sehr er sich konzentrierte. Sie verkniff sich ein Lächeln, prägte sich ein, was er abgelegt hatte, entschlossen, die Führung zu erringen.
    Das Spiel wurde rasch zu einer Art Kampf, ein Wettstreit von Geist und Verstand, Vorsicht und furchtloser Risikobereitschaft, Entschlossenheit und Konzentration.
    In Bezug auf Taktik und Strategie schienen sie einander ebenbürtig zu sein.
    »Wer hat Ihnen das Spiel beigebracht?«
    »Mein Bruder Chester. Wir waren an einem Weihnachten durch schwere Schneestürme im Haus eingeschlossen, und er fand es schwer, mit der erzwungenen Untätigkeit zurechtzukommen, und es gab sonst niemanden, der bereit gewesen wäre, mit ihm zu spielen.«
    Sie gewann die erste Partie, er die zweite. Die nächste ging so knapp aus, dass es fast ein Gleichstand war.
    Sie begannen das nächste Spiel. Nachdem sie Karten abgelegt und ihre Ankündigungen gemacht hatten, wog sie ab und entschied, da es schwierig war, hier mit Finten zu gewinnen, dass es am besten sei, mit der Königin zu beginnen.
    Er sah sie zustimmend an.
    »Sie gehen mehr Risiken ein, als ich angenommen hätte.«
    »Nicht

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