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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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losgehen, lieber Junge?«
    Er schaute zu Loretta, sah ihr in die Augen. Entschlossenheit war ein viel zu schwaches Wort für das, was ihm daraus entgegenleuchtete.
    Mit einem innerlichen Seufzen bot er Esme seinen Arm.
    »Die Kontore befinden sich am Ende des Kais und entlang des Ufers.«
    Es war schließlich auch zu bald nach ihrer Ankunft, als dass die Männer der Schwarzen Kobra schon einen Anschlag vorbereitet haben konnten.
    Als sie zwei Stunden später die Räume der Schifffahrtsgesellschaft Adler betraten, war er entschieden grimmiger gestimmt. Sie hatten bereits die Kontore von drei anderen Schifffahrtslinien besucht. Wie vorhergesehen gab es ausreichend Schiffe zu mieten, aber es handelte sich vor allem um wenig Besseres als Lastkähne, die viel zu langsam für ihre Zwecke waren, da sie vor allem Güter transportierten und zwischen den Städten verkehrten.
    Vor dem nächsten Schreibpult blieb Rafe stehen und erkundigte sich, welches der Passagierschiffe der Linie als Nächstes rheinabwärts fahren werde.
    Der Schreiber, seinem Aussehen nach ein Flussschiffer im Ruhestand, schaute an Rafe vorbei zu Esme, dann auf seine Listen und bestätigte, dass auch er nur Passagen auf langsamen Schiffen anbieten konnte.
    Esme schob sich an Rafe vorbei und stellte sich an das Pult. Sie lächelte den Schreiber strahlend an.
    »Aber, guter Mann, es muss doch schnellere Boote geben. Ich bin früher selbst auf kleineren Schiffen gefahren – auf schnellen, äußerst luxuriösen Schiffen, die ausschließlich für Passagiere ausgelegt sind. Wo sind die alle hin?«
    Der Mann blinzelte. Unter Esmes ermutigendem Blick räumte er vorsichtig ein.
    »Es gibt Flussschiffe, die für kleine Gesellschaften gedacht sind, nur für Passagiere. In den angenehmeren Jahreszeiten mieten reiche Herren sie für Vergnügungsfahrten auf dem Rhein.«
    »Genau!« Entzückt blickte Esme ihn an. »Solch ein Schiff wünschen wir zu mieten.«
    »Ah … aber alle derartigen Schiffe liegen den Winter über in den Trockendocks, da so geringer Bedarf besteht.«
    »Aber ich habe jetzt Bedarf.« Esme schaute ihn aus großen Augen an. »Und wir brauchen es dringend. Es muss doch jemand mit solch einem Schiff aufzufinden sein. Mit wem müssen wir sprechen?«
    Der Mann schien Esme hilflos ausgeliefert. Nach einem Moment räusperte er sich.
    »Mein Neffe … äh, sein Schiff ist, glaube ich, noch im Wasser. Es ist perfekt für eine kleine Reisegruppe geeignet. Ich glaube, Sie haben gesagt, Sie seien sechs? Sein Schiff ist eines der schnellsten auf dem Fluss.«
    Rafe machte einen Schritt nach vorn. Zufrieden trat Esme zurück und überließ ihm wieder das Feld für die weiteren Verhandlungen. Der Neffe, erfuhr er auf seine Nachfrage hin, sei in den Zwanzigern, jung und voller Ehrgeiz. Die Loreley Regina , sein Schiff, schien wirklich wie geschaffen für sie.
    Der Preis, den der Kontorist nannte, war schwindelerregend, aber das hatte Rafe erwartet, und er war gerne bereit, so viel zu zahlen, solange er dafür erhielt, was er brauchte.
    Es gab allerdings einen Haken. Die Loreley Regina lag ein Stück flussabwärts, sodass es einen Tag dauern würde, bis sie bereit gemacht wäre und vor Ort sein konnte.
    Da er das Schiff erst bei Tageslicht sehen wollte, bevor er der Sache traute, dem Kapitän und seiner Mannschaft – in Bezug auf die Damen, aber auch auf seine Mission –, arrangierte Rafe es so, dass der Kapitän sein Schiff beim ersten Tageslicht am übernächsten Tag zum Kai direkt gegenüber von dem Beau Rivage bringen sollte. Wenn sich dann bei der Begutachtung das Schiff und die Besatzung als vertrauenswürdig erwiesen, sagte Rafe zu, die Hälfte der vereinbarten Summe zu zahlen, die zweite Hälfte in Rotterdam, ihrem eigentlichen Ziel.
    Während der gesamten Diskussion und der Verhandlungen achtete er stets darauf, sich seiner Rolle als Reisemarschall der Damen angemessen zu verhalten; er nannte immer nur Esmes Namen, nie seinen eigenen.
    Nachdem all dies so gut wie möglich geregelt war, trat Rafe mit Esme und Loretta wieder auf die Uferstraße.
    »Was für ein glücklicher Umstand, wahrlich«, bemerkte Esme, während sie seinen Arm nahm, »dass der Gasthof direkt am Fluss liegt.«
    Rafe nickte und suchte mit den Augen die Umgebung ab. Der Nebel war noch dichter geworden, während sie im Kontor gewesen waren. Einerseits verbarg sie das vor den Blicken der Sektenanhänger. Andererseits waren die dicken wabernden Schwaden wirkungsvolle Deckung für irgendwelche

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