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Ein Tag im Maerz

Ein Tag im Maerz

Titel: Ein Tag im Maerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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geflissentlich.
    »Und wer sind Sie?«, fragte sie.
    »Vielleicht haben Sie schon von mir gehört. Ich bin Tyson Row, Bodyguard für Stars. Unter meinem T-Shirt trage ich eine kugelsichere Weste, und unter der Jeans? Eine maßgeschneiderte kugelsichere Unterhose«, sagte er mit ausdruckslosem Gesicht. Er hatte eine sehr schöne Aussprache, und sein Tonfall brachte ein ganz eigenes komisches Element mit hinein.
    Bryony begann über die Vorstellung zu kichern, aber sie fasste sich schnell wieder.
    »Entschuldigung«, hörten sie die Stimme des Mannes hinter sich. Bryony und Adam drehten sich gleichzeitig um.
    Der Mann beugte sich aus seinem Sitz vor. »Könntet ihr mal so freundlich sein und die Fresse halten?«, fragte er.
    Sie drehten sich um und blieben ein, zwei Minuten still.
    »Nun, Miss White, dieser Film wirkt bereits jetzt schockierend schlecht, und ich glaube, Sie haben heute Abend noch einen Auftritt. Ist das korrekt?«
    Bryony stimmte wortlos zu, dass der Film es nicht schaffte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und beugte sich hinunter zu ihrer Tasche.
    »Na ja, Sie haben recht, und ich komme zu spät«, sagte sie und blickte auf eine unsichtbare diamantbesetzte 15   000-Pfund-Uhr.
    Der Mann hinter ihnen rührte sich wieder und räusperte sich erneut. »Schon gut, Kumpel, beruhig dich, wir gehen ja«, sagte Adam, ehe er den Mund öffnen konnte.
    Der Mann sah ihn wütend an, aber ließ sich wieder in die Tiefen seines Sitzes sinken. Sein Hals verschwand wie bei einer Schildkröte, die den Kopf in den Panzer zurückzieht.
    Auf Zehenspitzen schlichen sich Adam und Bryony aus dem Kino und traten hinaus in den milden Abend. Der Tag war warm gewesen, und in der Luft tanzte die Hitze mit den gelegentlichen Strömungen kälterer Winde einen Tango.
    »Sie fungieren also heute Abend als mein Bodyguard? Mein eigener ist wegen seiner Gicht krankgeschrieben.« Bryony verschränkte die Arme und lächelte.
    Vor dem Kino standen sie einander gegenüber, und das große rote Neonschild hinter ihnen erinnerte an Spaß und Kirmesfahrten. Taxis und Busse brummten an ihnen vorbei, und aus einer Bar in der Nähe drangen Lachen und fröhliche Stimmen.
    »Aber selbstverständlich   – ich werde jederzeit an Ihrer Seite bleiben«, sagte Adam, zog sein Jackett straff und streckte dieBrust heraus. »Erstens: Benötigt die Lady gefiltertes Wasser vor dem großen Auftritt?«, fragte er, als sie losgingen, und zeigte auf einen nahen Zeitungsladen.
    »Ja, auf jeden Fall. Bringen Sie mich dorthin.« Das Paar ging die Straße entlang, ganz erfüllt von seiner gespielten Wichtigkeit.
    Bryony genoss jeden Augenblick und zog sich den dicken grauen Cardigan über die Schultern. Zum Glück war sie dem Anlass entsprechend gekleidet, mit einem klassischen schwarzen Top unter dem Pulli, einer engen schwarzen Jeans und silbernen Pumps.
    Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf.
    Das Paar ging in den Zeitungsladen und wurde von einer kleinen Schlange vor der Kasse empfangen, die aus drei mürrisch dreinblickenden Teenagern bestand, einer Frau, die schon so betrunken war, dass sie in ihren Pumps schwankte, und einem kleinen dicken Mann mit großer runder Brille.
    »Entschuldigung   … tut mir leid, Herrschaften. Wir haben’s eilig. Die Limousine ist liegengeblieben, und sie ist auf dem Weg zu ihrem Auftritt, und wir kommen schon zu spät«, sagte Adam, winkte die Leute sanft aus dem Weg und breitete die Arme aus, damit Bryony in den Laden marschieren konnte.
    Ihr war es mehr als nur ein bisschen peinlich, aber die Reaktion war unbezahlbar. Bryony besaß jene klassische Schönheit, mit der sie problemlos auf den Seiten von Magazinen hätte erscheinen können, und zusammen mit der Sonnenbrille am Abend genügte es, um in den Leuten die Frage aufzuwerfen, ob sie vielleicht wirklich ein Star war.
    Die Teenager musterten sie aufmerksam und versuchten, etwas Bekanntes an ihr zu entdecken.
    »Eine Sängerin soll das sein? Wer issie denn? Bei der Sonnenbrille kann ich das nich erkennen«, begehrte die Betrunkeneauf, machte torkelnd einen Schritt auf Bryony zu und grinste breit. Fast hätte sie ein Regal mit Müsliriegeln umgestoßen.
    Der Ladenbesitzer richtete sich gerade auf und begann zu lächeln.
    »Jetzt beruhigen Sie sich bitte   – es dauert nur einen Augenblick«, sagte Adam mit so viel Oberklassenakzent, wie er zusammenbekam.
    »Ich glaub, das ist die aus der Glotze«, sagte einer der Teenager, die Hand am Kinn.
    »Welche?«
    »Ach, du

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