Ein Tag wie ein Leben: Vom Krieg (German Edition)
Nachweise, dass alles schon an den Ältesten abgegeben worden ist, nutzen nichts. Helm da? Nein. Unterschreib die Einbehaltung vom Sold, dann kannst du gehen. Ich persönlich wurde auf diese Weise um dreihundert Dollar erleichtert. In Rechnung gestellt wurde mir auch die Amortisierung der Uniform – Jacke und wattierte Hosen werden für zwei Jahre ausgegeben, und ich hatte in Tschetschenien nur anderthalb Jahre gedient. Noch einmal hundert Dollar. Gott sei Dank hat niemand nach dem Schlafsack gefragt.
Editorische Notiz
Die Texte dieses Bandes folgen der russischen Ausgabe, die 2012 unter dem Titel «Операция ‹Жизнь› продолжается» («Operation ‹Leben› geht weiter») beim Alpina Verlag in Moskau erschien. Für die deutsche Ausgabe wurden manche behutsam gekürzt. Einige Texte gehen auf frühere Veröffentlichungen zurück: «Der neunte Mai» erschien in der Zeitschrift
Trud
; in der Zeitung
Nowaja Gazeta
erschienen «Ein Leben auf der Waagschale» ( 28 . Juli 2004 ), «Steh auf und flieg» ( 8 . August 2005 ), «Der Gauner aus dem Strafbataillon» ( 26 . September 2005 ), «Was kostet ein Soldat?» ( 29 . September 2005 ), «Ein Tag wie ein Leben» ( 26 . Juni 2006 ), «Stalins Gegenspieler» ( 18 . September 2006 ), «Russland und der Krieg» ( 29 . März 2007 ), «Ein kleiner, siegreicher Krieg» ( 2008 , in mehreren Teilen), «Der Ermittler aus Abu-Ghraib» ( 11 . Juli 2008 ).
Über Arkadi Babtschenko
Arkadi Babtschenko, 1977 in Moskau geboren, wurde mit achtzehn Jahren zum Militärdienst einberufen und 1996 nach Tschetschenien versetzt. Später studierte er Jura in Moskau, wo er heute als freier Journalist und Schriftsteller lebt. Seine Bücher «Die Farbe des Krieges» (2007) und «Ein guter Ort zum Sterben» (2009) zählen zu den bedeutendsten Werken der jüngeren Kriegsliteratur.
Über dieses Buch
Ein Soldat der U.S. Army, der offen über die amerikanische Folterpraxis im Irak spricht. Ein Terroristenführer im Kaukasus, der seinen schwer verwundeten Gegner, einen Glaubensgenossen, rührend pflegt, aber bei dessen ungläubigen Kameraden keine Gnade kennt. Oder der Gefangene, der sich freiwillig zum Strafbataillon meldet, um den unmenschlichen Verhältnissen zu entkommen. Der Krieg trifft die Menschen radikal, zerstört oft auch die, die überleben, seit jeher und überall.
Es ist das Bild einer kriegsversehrten Menschheit, das Arkadi Babtschenko in seinen Texten zeichnet, die zugleich Reportage wie große Literatur sind: Eindringlich schildert er den Alltag in gegenwärtigen und ehemaligen Krisengebieten, ob Tschetschenien oder Georgien, ob Vietnam, Afghanistan oder Gegenden, die heute noch unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs leiden. Er porträtiert gebrochene Existenzen, Überlebende, verzweifelte Spieler und, wie nebenbei, verschiedene Charaktertypen der Soldaten, vom ängstlichen Rekruten über den Zyniker bis zum kühlen Berufsmilitär. In «Ein Tag wie ein Leben» zeigt Arkadi Babtschenko, der mit Remarque und Hemingway verglichen wird, eine Welt, in der der Krieg Gesellschaften zerstört – und jeden Einzelnen, den er berührt, mit schicksalhafter Wucht verändert.
Impressum
Die Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel «Операция ‹Жизнь› продолжается» bei Alpina Publishers, Moskau
Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Januar 2014
Copyright © 2014 by Rowohlt·Berlin Verlag GmbH, Berlin
«Операция ‹Жизнь› продолжается» Copyright © 2012 by Arkadi Babtschenko
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Umschlaggestaltung Anzinger | Wüschner | Rasp, München
(Umschlagabbildung: cgtextures.com)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved.
Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
ISBN Printausgabe 978-3-87134-765-8 (1. Auflage 2014)
ISBN E-Book 978-3-644-11471-5
www.rowohlt.de
ISBN 978-3-644-11471-5
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