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Ein Tag wie ein Leben

Ein Tag wie ein Leben

Titel: Ein Tag wie ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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den Hauptgang vorzubereiten: Ich musste Gemüse schneiden, das Fleisch präparieren, die Nudeln kochen… Ich
schlüpfte in einen Ofenhandschuh, um die Vorspeise aus dem Backofen zu holen, und stellte das Blech oben auf den Herd.
»Hier«, sagte ich.
Jane schaute mich verblüfft an. »Schon fertig?«
Sie nahm einen Pilz und biss hinein.
»Heute Morgen, nachdem ich zu Anna gefahren bin, um sie abzuholen… Wow! Das schmeckt aber fein!« Sie schwieg, betrachtete
den Pilz eingehend, biss noch einmal hinein und kaute genüsslich.
Dann erst fuhr sie fort: »Also, als Erstes haben wir noch mal über die
Fotografen gesprochen, die infrage kämen - ich will jemanden, der
viel besser qualifiziert ist als ich. In der Innenstadt kenne ich ein paar
Ateliers, aber ich war mir sicher, dass so auf den letzten Drücker
niemand mehr einen Termin frei hat. Gestern Abend ist mir Claires
Sohn eingefallen, weißt du, er studiert am Carteret Community College Fotografie und möchte unbedingt Profi werden. Ich habe Claire
gleich heute Morgen angerufen und gesagt, wir würden eventuell
vorbeikommen, aber Anna war ein bisschen unsicher, weil sie noch
nichts von ihm gesehen hat. Als Alternative hatte ich mir überlegt,
jemanden zu fragen, den sie von der Zeitung kennt, aber sie hat mir
erklärt, dass man es dort nicht gern sieht, wenn die Leute solche Nebenjobs annehmen. Na ja, langer Rede kurzer Sinn: Anna wollte lieber bei den Fotoateliers in der Innenstadt vorbeischauen, um zu fragen, ob nicht doch zufällig jemand Zeit hat. Und was soll ich dir sagen - ach, du wirst es nicht glauben!«
»Vielleicht doch - wenn du’s mir erzählst.«
Jane steckte den Rest des Champignons in der Mund, und um die
Spannung noch zu steigern, nahm sie sich mit spitzen Fingern einen
zweiten.
»Die schmecken wirklich ausgezeichnet!«, schwärmte sie. »Hast du
ein neues Rezept ausprobiert?«
»Ja.«
»Ist es kompliziert?«
»Nicht besonders«, antwortete ich mit einem Achselzucken.
Sie seufzte wohlig. »Na, gut. Die ersten beiden Studios waren ausgebucht, wie ich schon vermutet hatte. Aber dann sind wir zu Caytoris Studio gegangen. Hast du schon einmal eins von Jim Caytons
Hochzeitsfotos gesehen?«
»Soviel ich weiß, gilt er als der beste Fotograf weit und breit,
stimmt’s?«
»Er ist absolut genial!«, schwärmte Jane. »Seine Bilder sind einmalig. Sogar Anna war beeindruckt, und das passiert nicht so schnell -
du kennst sie ja. Cayton hat Dana Crowes Hochzeit fotografiert, erinnerst du dich? Normalerweise ist er sechs Wochen im Voraus belegt, und selbst dann ist es nicht leicht, ihn zu bekommen. Ehrlich,
ich dachte, wir haben nicht die geringste Chance. Aber dann habe ich
mit seiner Frau gesprochen - sie ist sozusagen die Chefin und führt
den Kalender -, und was erzählt sie? Gerade habe jemand einen Termin abgesagt.«
Mit einem triumphierenden Lächeln biss Jane wieder zu.
»Und stell dir vor - ausgerechnet nächsten Samstag!«
Ich seufzte erleichtert. »Das ist ja toll.«
Nachdem sie nun das Wichtigste losgeworden war, machte sie nicht
mehr so viele dramatische Pausen.
»Anna hat sich gefreut wie ein kleines Kind. Jim Cayton! Selbst
wenn wir für die Planung ein ganzes Jahr Zeit gehabt hätten, wäre er
uns mit Abstand der Liebste gewesen. Wir haben mindestens zwei
Stunden damit verbracht, uns verschiedene Alben anzuschauen, die
sie dort zusammengestellt haben, damit man sich was aussuchen
kann. Anna hat mich immer wieder gefragt, ob mir diese oder jene
Aufnahme gefällt, und ich wollte natürlich auch wissen, was sie gut
findet. Mrs. Cayton hält uns bestimmt für völlig verrückt. Sobald wir
mit einem Album fertig waren, wollten wir gleich das nächste - und
sie hat mit Engelsgeduld all unsere Fragen beantwortet. Als wir uns
verabschiedeten, konnten wir immer noch nicht fassen, dass sie tatsächlich den Termin noch frei haben. Wir mussten uns immer wieder
gegenseitig kneifen, um uns zu versichern, dass wir nicht träumen.«
»Kann ich verstehen.«
»Und anschließend haben wir die Konditoreien unsicher gemacht.
Bei den ersten beiden Versuchen hatten wir kein Glück, aber ich war
trotzdem eher optimistisch. Eine Torte muss man ja nicht Monate im
Voraus backen, stimmt’s? Wir entdeckten schließlich ein kleines
Geschäft, das sich bereit erklärte, den Auftrag auszuführen. Aber ich
hatte ja keine Ahnung, wie viele Möglichkeiten es zur Auswahl gibt!
Tausend Sachen muss man bedenken. Sie hatten einen riesigen Katalog,

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