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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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werden sie beschützen.«
    »Was ist denn los? Soll ich die Polizei rufen?«
    »Ich bin bei der Polizei, Jane. Bitte, fahr hin und hol Sophie ab! Jetzt gleich!«
    »Bin schon unterwegs. Wie soll ich die alle in meinen Subaru kriegen?«
    »Lass dir was einfallen. Wenn es sein muss, binde Alvin und Mohammed an der Stoßstange fest und fahr langsam.«
    »Das ist grausam, Charlie.«
    »Nein, ist es nicht. Die kommen schon zurecht.«
    »Nein, ich meine, beim letzten Mal haben sie mir die Stoßstange abgerissen. Die Reparatur hat sechshundert Dollar gekostet.«
    »Fahr hin und hol sie ab. Ich ruf dich in einer Stunde an.« Charlie legte auf.
     
    »Also, diese neuen Claymores sind echt scheiße, das will ich euch mal sagen«, sagte Babd. »Das große Breitschwert Claymore von damals mochte ich eigentlich, aber jetzt... jetzt müssen sie die Dinger so ungesellig machen und vollstopfen mit... wie nennt man dieses Zeug, Nemain?«
    »Schrapnellkugeln. «
    »Schrapnellkugeln«, sagte Babd. »Gerade fing ich an, mich wieder so zu fühlen wie früher...«
    »Halt’s Maul!«, bellte Macha.
    »Aber es tut weh«, sagte Babd.
    Sie schwammen durch ein Kanalisationsrohr unter der 16th Street im Mission District. Fast waren sie wieder zweidimensional, sahen aus wie zerfetzte, schwarze Schlachtenbanner, fadenscheinige Schatten, aus denen schwarzer Glibber rann. Nemain hatte ein Bein verloren und es sich unter den Arm geklemmt. Ihre Schwestern schleppten sie durchs Rohr.
    »Kannst du fliegen, Nemain?«, fragte Babd. »Du wirst mir bald zu schwer.«
    »Nicht hier unten, und nach da oben gehe ich nicht mehr.«
    »Wir müssen wieder ins Oben«, sagte Macha, »wenn deine Wunden heilen sollen, bevor wieder ein Millennium vergeht.«
    Als die drei Todesdiven zur Kreuzung großer Röhren unterhalb der Market Street gelangten, hörten sie im Rohr voraus etwas plätschern.
    »Was ist das?«, sagte Babd. Sie hielten an.
    Irgendetwas platschte in dem Rohr, dem sie sich näherten. »Was war das? Was war das?«, fragte Nemain, die an ihren Schwestern nicht vorbeisehen konnte.
    »Sah aus wie ein Eichhörnchen im Ballkleid«, sagte Babd. »Aber ich fühle mich schwach und bin vielleicht im Wahn.«
    »Und ein Blindfisch dazu«, sagte Macha. »Das war eine geschenkte Seele. Schnapp sie dir! Damit können wir Nemains Bein heilen!«
    Macha und Babd ließen ihre einbeinige Schwester fallen und hetzten der Kreuzung entgegen, als ihnen ein Boston-Terrier den Weg versperrte.
    Die rückwärts paddelnden Morrigan klangen wie Kätzchen, die Spitzendeckchen zerfetzten. »Ho, ho, ho«, rief Macha und ruderte mit dem, was von ihren Klauen übrig war, durchs Rohr.
    Bummer kläffte einen scharfen, drohenden Zapfenstreich, dann rannte er das Rohr entlang, den Morrigan nach.
    »Neuer Plan, neuer Plan, neuer Plan!«, rief Babd.
    »Ich hasse Hunde«, sagte Macha.
    Sie packten ihre Schwester, als sie an ihr vorüberkamen. »Wir, die Göttinnen des Todes, fliehen vor einem kleinen Hündchen«, sagte Nemain.
    »Und was willst du damit sagen, Harpyie?«, fragte Macha.
     
    Drüben an der Fillmore hatte Carrie Lang ihre Pfandleihe zum Feierabend abgeschlossen und wartete darauf, dass der Schmuck, den sie hereinbekommen hatte, im Ultraschallreiniger fertig wurde, damit sie ihn in die Vitrine legen konnte. Sie wollte endlich los, nach Hause, was essen und dann vielleicht noch ein paar Stunden auf die Piste. Sie war sechsunddreißig Jahre alt und Single und fühlte sich verpflichtet, auszugehen, und sei es nur, um vielleicht einen netten Mann kennen zu lernen, obwohl sie eigentlich lieber zu Hause geblieben wäre, um sich im Fernsehen einen Krimi anzusehen. Sie war stolz darauf, dass sie nicht zynisch wurde. In einer Pfandleihe sah man die Menschen meist in ihren schlechtesten Momenten, und jeden Tag kämpfte sie gegen die Vorstellung, dass der letzte nette Typ vielleicht inzwischen Drummer oder Crackhead war.
    In letzter Zeit ging sie nicht gern aus, weil sie auf der Straße Merkwürdiges gehört und gesehen hatte – Kreaturen huschten durch die Schatten, Flüstern war aus den Gullys zu hören. Zu Hause zu bleiben, schien ihr immer reizvoller. Seit kurzem nahm sie sogar Cheerful, ihren fünfjährigen Basset, mit zur Arbeit. Er konnte sie nicht wirklich beschützen, es sei denn, der Angreifer reichte ihr nur bis zu den Knien, aber er konnte laut bellen, und die Chancen standen gut, dass er einen Angreifer auch wirklich vertrieb, solange dieser keine Hundekuchen in der Tasche

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