Ein Todsicherer Job
ist.«
Charlie brachte sie ins Haus zurück, wobei die Hörnchenmenschen immer an der Wand entlanghuschten, damit sie von der Straße aus nicht zu sehen waren.
Charlie drehte sich um, als er merkte, dass ihm jemand an die Schulter tippte, und sah Irena Posokowanowich, die ihn anlächelte. Er machte einen Satz und schrie. »Tun Sie mir nichts! Ich bin ein guter Mensch!«
»Das weiß ich doch, Mr. Asher. Ich dachte nur, ob ich vielleicht Ihren Wagen parken soll, bevor er abgeschleppt wird.« »O ja, das wäre nett.« Er gab ihr die Schlüssel. »Danke.« Im Haus sagte Audrey: »Sie will nur helfen.«
»Sie ist mir nicht geheuer«, sagte Charlie, doch dann sah er in Audreys Augen etwas, das ein missbilligender Blick zu werden drohte, und fügte eilig hinzu: »Auf liebenswerte Art und Weise, meine ich.«
Sie gingen auf direktem Weg in die Küche und standen vor der offenen Speisekammer.
»Sie haben alle mitgenommen«, sagte Audrey. »Deshalb haben sie uns nichts getan. Für uns haben sie sich gar nicht interessiert. «
Charlie war so wütend, dass er kaum noch denken konnte, aber da er nicht wusste, wohin mit seiner Wut, schüttelte er sich nur und versuchte, seine Stimme zu beherrschen. »Genau so haben sie es in meinem Laden auch gemacht. Etwas hat es gemacht.«
»Da waren bestimmt dreihundert Seelen drin«, sagte Audrey.
»Sie haben Rachels Seele mitgenommen.«
Audrey legte einen Arm um seine Schulter, aber er konnte nicht darauf reagieren, ging nur aus der Küche. »Das war’s, Audrey. Es reicht.«
»Was meinst du damit, Charlie? Du machst mir Angst.« »Frag deine Hörnchenmenschen, wo ich in die Kanalisation einsteigen kann. Können sie dir das sagen?«
»Wahrscheinlich. Aber das darfst du nicht!«
Er fuhr herum, und sie wich vor ihm zurück.
»Ich muss. Finde es raus, Audrey! Und alle Mann in meinen Wagen! Ich nehm euch mit zu mir. Da seid ihr in Sicherheit.«
Sie waren alle in Charlies Wohnzimmer versammelt: Sophie, Audrey, Jane, Cassandra, Lily, Minty Fresh, die untoten Klienten aus dem Buddhistischen Zentrum und um die fünfzig Hörnchenmenschen. Lily, Jane und Cassandra standen auf der Couch, um den Kerlchen zu entkommen, die sich auf dem Frühstückstresen und darunter drängelten.
»Tolle Klamotten«, sagte Lily, »aber uuuuuaah.«
»Danke«, sagte Audrey. Sophie stand neben Audrey und musterte sie von oben bis unten, als schätzte sie ihr Gewicht. »Ich bin Jüdin«, sagte Sophie. »Bist du auch Jüdin?« »Nein, ich bin Buddhistin«, sagte Audrey.
»Ist das so was wie ’ne Schickse?«
»Ja, ich glaube wohl«, sagte Audrey. »Es ist eine Art Schickse.« »Oh, dann ist es wohl okay. Meine Wauwis sind auch Schicksen. So nennt sie Mrs. Ling jedenfalls.«
»Und es sind wirklich beeindruckende Wauwis«, sagte Audrey.
»Am liebsten würden sie deine kleinen Männchen fressen, aber ich pass auf, okay?«
»Danke. Das wäre nett.«
»Es sei denn, du bist gemein zu meinem Daddy. Dann sind sie geliefert.«
»Selbstverständlich«, sagte Audrey, »besondere Umstände.« »Er hat dich gern.«
»Ich bin froh. Ich habe ihn auch gern.«
»Ich glaub, du bist wahrscheinlich wohl okay.«
»Na, danke gleichfalls«, sagte Audrey. Sie lächelte das kleine Mädchen mit den herzzerreißend blauen Augen und der großen Klappe an, und am liebsten hätte sie die Kleine hochgehoben und ihr die Seele aus dem Leib geknuddelt.
Charlie sprang neben Jane, Cassandra und Lily auf die Couch und merkte bei einem Blick auf Minty Fresh drüben in der anderen Ecke, dass er den Totenboten immer noch nicht überragte, was etwas entnervend war. (Minty schien sich vor allem für Lily zu interessieren, was ebenfalls etwas entnervend war.)
»Hört mal zu! Ich werde etwas tun, und vielleicht komme ich nicht wieder. Jane, in diesem Brief, den ich dir geschickt habe, sind alle Papiere, die du als Sophies Vormund brauchst.«
»Ich verschwinde«, sagte Lily.
»Nein«, sagte Charlie und hielt sie am Arm fest. »Du musst hierbleiben. Dir vererbe ich das Geschäft, unter der Voraussetzung, dass ein gewisser Prozentsatz vom Gewinn an Jane geht, um ihr mit Sophie zu helfen und damit die Kleine später mal studieren kann. Ich weiß, dass du eigentlich Köchin bist, aber ich vertraue dir, und du bist gut in geschäftlichen Dingen.«
Lily sah aus, als wollte sie etwas Sarkastisches sagen, zuckte dann aber mit den Schultern und sagte: »Klar. Ich kann deinen Laden übernehmen und trotzdem kochen. Du machst ja auch Botendienste
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