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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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verschiedenen Wegen stark zu machen.«
    »Nichts für mich. Ich muss in Form bleiben, um mir beim Skifahren die Knochen brechen zu können.«
    Er blinzelte und sah sie verblüfft an. »Ehrlich? Na gut. Dann entschuldigen Sie mich bitte für eine Minute.«
    Als Sebastian zurückkehrte, war er in Begleitung eines Mannes, der ähnlich wie er aussah, aber deutlich schmaler, kleiner und jünger war. Er trug einen konservativen grauen Anzug und eine rote Sonnenbrille, die mit einer grünen Piepserschnur befestigt war. Die beiden unterhielten sich angeregt und blickten beim Gehen auf den Boden. Als sie vor ihr standen, sagte Sebastian: »Das ist Bosk, Taylor. Bosk, das ist Taylor.« Sie schüttelten sich die Hände.
    »Wollen Sie mich heiraten?«, fragte Bosk.
    »Ich bin schon verlobt.«
    »Die Tragik meines Lebens.« Er wandte sich wieder an Sebastian. »Wie hoch steigst du ein?«
    »Ich könnte hundert aufbringen. Und du fünfundsiebzig. Den Rest treiben wir von Anlegern auf. Ich mache es mit Gebühren und Kommission, dann benötigen wir sieben fünfzig.«
    »Das ist aber mehr, als wir uns ursprünglich vorgestellt haben.«
    Sebastian hob frustriert die Hände und schlug sie dann gegen die Oberschenkel. »Na großartig! Wirklich toll!«
    »Versteh doch, Bass …«
    »Hast du einen anderen Deal an der Hand, der unter dem Strich so viel versprechend ist? Vielleicht ein bankrottes Kinderheim, das du für einen Apfel und ein Ei bekommen kannst? Oder einen hübschen kleinen Supermarkt? Mann, einen solchen Deal wie diesen …«
    »Reg dich doch nicht so künstlich auf.«
    Sebastian grinste, packte Bosk, legte einen Arm um seinen Hals, nahm ihn in den Würgegriff und klopfte ihm mit den Fingerknöcheln auf den Kopf. Bosk konnte sich nach einem Moment befreien und rief: »Thom, du bist ein stinkendes Stück Mist!«
    »Aber du musst zugeben, ein besonders liebenswertes Stück Mist, oder?«
    »Trotzdem eines, das stinkt«, brummte Bosk und rückte seine Sonnenbrille gerade. »Also, ich habe mit Dennis über diese andere …«
    Taylor wandte sich ab, bekam aus dem Augenwinkel aber noch mit, wie Sebastian warnend den Zeigefinger hob und »Später!«, sagte.
    »Klar«, entgegnete Bosk und schluckte den Rest des Satzes hinunter. »He, kommst du am Samstag mit auf den Platz? Gibt was für den Magen, für die Leber und fürs Herz.« Bei den letzten Worten fasste er sich in den Schritt. »Unser Mann wird auch dort sein.«
    Im nächsten Moment erschien ein Taschenkalender in Sebastians schwammiger Hand. Er legte die Stirn in Falten, so als müsste er etwas nachrechnen, und sagte dann: »Geht klar, Junge.« Die beiden reichten sich die Hände, und Bosk verzog sich. »Großartiger Bursche«, sagte Sebastian.
    »Ein Geschäftspartner?«, fragte Taylor.
    »Ja, wir machen ein paar Geschäfte zusammen.«
    »Immobilien?«
    »Ja«, antwortete er geistesabwesend.
    Taylor sah auf ihr Glas. »Ich würde selbst gern etwas investieren. Da ist nur ein kleines Problem – mir fehlt es an der nötigen Barschaft.«
    »Bloß ein technisches Problem«, entgegnete Sebastian. »Nehmen Sie einfach die Kohle von einem anderen. Das ist im Grunde genommen die einzige Möglichkeit, zu etwas zu kommen.«
    »Dürfen Sie denn bei Hubbard, White & Willis Privatgeschäfte tätigen? Müssen Sie sich da nicht von irgendwem eine Erlaubnis einholen?«
    Sebastian lachte hart und bitter auf. »In jüngster Zeit stehen wir nicht mehr auf allzu gutem Fuß miteinander, die Gentlemen Hubbard, White, Willis und meine Wenigkeit.« Er kaute auf der Luft herum, so als wollten sich keine weiteren Worte in seinem Mund bilden. Dann erklärte er leise: »Ich bin bei der Partnerwahl übergangen worden.« Seine Lippen verzogen sich zu einem humorlosen Lächeln.
    »Das tut mir Leid.«
    »Nachdem man mir das mitgeteilt hatte, habe ich versucht, mich davon zu überzeugen, dass ich in der Kanzlei eigentlich gar kein Partner werden will. Ich meine, verdammt noch mal, im Immobiliengeschäft oder im Investmentbanking kann man viel mehr Kohle machen. Ich habe also zu mir gesagt: ›Scheiß drauf. Wer braucht sie schon? Sind doch bloß ein Haufen blöder alter Säcke …‹ Na ja, ich habe versucht, mir das einzureden, hat aber nicht funktioniert. Um ehrlich zu sein, ich wollte unbedingt als Partner aufgenommen werden. Ich bin Anwalt und kein Banker. Seit Jahren arbeite ich jede Woche fünfzig bis sechzig Stunden für die Kanzlei. Und das ist jetzt der Dank dafür.«
    »Haben sie Ihnen Gründe

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