Ein toedlicher Plan
nach zu vielen unnötigen Ausgaben. Ich habe gehört, dass sogar einige Leute gefeuert werden sollen … Könntest du nicht diesen einzigen kleinen Eintrag löschen?«
»Mir ist noch gar nicht aufgefallen, dass Mr. Burdick sich so aufregt.«
»Ich gebe dir meine Computerkartennummer, und du löschst alle entsprechenden Einträge vom letzten Samstag. Damit entsteht doch für niemanden ein Schaden.«
»Aber warum, Sean?«
»Weil ich es mir nicht leisten kann, meinen Job zu verlieren, Carrie.«
»Weshalb sollte Mr. Burdick denn gerade dich rauswerfen?«
Er sah Carrie tief in die Augen, in denen weder Emotionalität noch Kunstsinn zu entdecken waren, sondern nur ein exquisites Blaugrün, und sagte: »Worüber wird am meisten geredet?«
»Ich verstehe nicht ganz …«
»Worüber reden alle in der Kanzlei?«
»Über die Fusion. Meinst du die vielleicht?«
»Die ganze Kanzlei wird mit der Lupe untersucht. Wo schmeißen wir Dollar zum Fenster hinaus? Jeder noch so kleine Betrag …« Seine Stimme erstarb. Er drehte sich um und machte sich wieder auf die Suche. Endlich fand er den fehlenden Handschuh, hielt ihn hoch und grinste. »Gewonnen!« Nach einem Moment sagte er: »Nein, du hast natürlich vollkommen Recht. Vergiss, um was ich dich gebeten habe. Vermutlich bin ich nur etwas paranoid.«
Daraufhin trat Schweigen ein. Wendall Clayton hatte ihm einmal beigebracht, dass man sich bei Verhandlungen nicht vor Schweigephasen zu fürchten brauche. Im Gegenteil, man könne so etwas auch als Waffe einsetzen. Lillick schlug seinen Handschuh mehrmals auf die Handfläche und sprach kein Wort.
Endlich konnte Carrie das unangenehme Schweigen nicht länger ertragen, rieb die Hände an den Knien und sagte: »Ich denke, ich könnte alle entsprechenden Einträge für diesen Tag abrufen und löschen. Ich weiß nicht, wie das geht, nur deine Computernummer zu entfernen. Da ist es schon sicherer, gleich den ganzen Tag zu löschen.«
»Danke, damit tust du mir wirklich einen großen Gefallen.« Und einen Moment später fügte er hinzu: »Weißt du, wenn in der letzten Zeit nicht einiges bei mir schief gelaufen wäre …«
Was tust du denn da? Warum sagst du so was? Sie hat doch schon längst eingewilligt. Wendall hatte ihm einmal erklärt: »Sobald die Gegenseite zugestimmt hat, hält man, verdammt noch mal, die Klappe.«
»Ich will dich wirklich nicht in Schwierigkeiten bringen«, sagte Lillick und konnte nicht fassen, dass er die Sache immer noch nicht auf sich beruhen ließ.
»Wenn es für dich so wichtig ist«, entgegnete sie und legte sich auf dem Bett zurück, »werde ich es für dich erledigen.«
Lillick konnte sich einen Moment lang nicht bewegen. Die Schuldgefühle, die ihn gerade noch geplagt hatten, waren verschwunden. Seine dünnen Arme zitterten angesichts des Sieges, und er war über sich selbst erstaunt, wie leicht er Carrie um den Finger gewickelt hatte. Jetzt trat er rasch zu seiner Yamaha und schaltete sie ein. Die Lautsprecher entließen ein erwartungsvolles Seufzen in die warme Luft. »Möchtest du dir etwas anhören, das ich erst kürzlich komponiert habe?«
Carrie zog sich das weiße Plastikband vom Kopf. »Gern«, antwortete sie, drehte sich auf dem Bett herum und strich mit einer Hand über die Matratze. »Oh, was ist denn das?«
»Was denn?«
»Diese Beule hier.«
»Keine Ahnung. Vielleicht ein Schuh.« Er spielte ein Arpeggio, und die Musik im Verein mit seinem Triumph versetzte ihn in beste Stimmung. Aber Carrie runzelte die Stirn. »Nein, das ist kein Schuh … irgendwie unheimlich … Sieh doch besser mal gleich nach.«
Wovon redete sie eigentlich? Es war doch bloß eine ziemlich unordentliche Liege. Lillick wollte jetzt nichts anderes als spielen.
»Hier!«, rief sie.
Er erhob sich, setzte sich neben sie aufs Bett und tastete nach dem Gegenstand, der für die Ausbuchtung verantwortlich war. Jetzt fiel ihm ein, dass es sich dabei nur um sein Kostabi-T-Shirt handeln konnte, das er vor zwei Tagen verlegt hatte. Doch seine Hand kam nie dort an, denn Carries Rechte mit ihren bieder manikürten Wurstfingern packte sie und führte sie an ihre Brust. Mit der anderen Hand griff sie zur Stehlampe und schaltete sie aus. Das einzige Licht im Zimmer kam nun von den Displaylämpchen am Synthesizer.
Carrie zog ihren Pullover und die Jeans aus. Lillick starrte im dämmrigen Licht auf ihren riesigen Busen, der von einem netzartigen BH gehalten wurde. Die Brustwarzen zeichneten sich darunter als dunkle
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