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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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werden sollen. Beiliegend finden Sie unseren Standard-Plattenvertrag, den unser Seniorvizepräsident bereits abgezeichnet hat, und als Vorschuss einen Scheck über fünfzigtausend Dollar. Eine Limousine wird Sie zum Vertragsabschluss abholen …
    Taylor stand vor den Briefkästen in ihrem Apartmenthaus. Sie riss hintereinander drei Umschläge von ebenso vielen Schallplattenverlagen auf. Besser gesagt, es handelte sich um von ihr selbst adressierte Rückumschläge. Der Postbote schien einen schlechten Tag gehabt zu haben, denn er hatte sie erbarmungslos durch den Schlitz gestopft. Ihre abgerissenen Enden lagen wie sich ringelnde gelbe Würmer zu ihren Füßen. Taylor las dreimal eine Ablehnung. Diejenige, die ihrer Meinung nach am meisten über das gegenwärtige Musikgeschäft aussagte, begann mit der doppelt falschen Anrede: »Lieber Pop-Freund«.
    Taylor betrat den Fahrstuhl.
    Der Aufzug machte sich knirschend auf den langsamen Weg hinauf in den vierten Stock. »Die haben doch alle nur Scheiße im Hirn«, flüsterte sie, doch zu ihrem Erstaunen kamen ihr diese Worte fröhlich über die Lippen.
    In ihrer Wohnung bemerkte sie gleich das blinkende Licht an ihrem Anrufbeantworter. Sie drückte auf den Replayknopf, zog den Mantel aus und schleuderte die Schuhe in hohem Bogen in Richtung Kleiderschrank.
    Piep.
    »Taylor? Thom Sebastian hier. Kennen Sie schon den Witz über den Rabbi, den Priester und den Cockerspaniel? Rufen Sie mich an, wenn Sie ihn hören und Details über das Wochenende auf dem Land erfahren wollen. Ciao, bambina.«
    Piep.
    »Hallo, Taylor, Sean. Wenn ich mich nicht ganz normal anhöre, dann nur deswegen, weil ich es nicht bin. Gott, ich hoffe inständig, Sie gehen nicht mit einem Typen von der Finanzbehörde. Womöglich ist er gerade bei Ihnen und hört Ihre Anrufe ab. Also gut, ihr habt mich, ich gestehe alles. Mein Name ist Sean Smith, und ich stamme aus Poughkeepsie. Ich habe übrigens mit dem Burschen gesprochen, der mit Linda zusammengewohnt hat. Er kommt heute Abend zu meiner Show im Plastic Respect. Bringen Sie Ihre Finger mit, dann können wir ein Duett spielen. Die Sache steigt um eins …«
    Ein Uhr nachts? Allmächtiger!
    Piep.
    »Taylor?« Das war Reeces Stimme. Ihre Kopfhaut begann zu prickeln, als sie ihn hörte. »Mitchell hier. Ich bin gerade in New Orleans. Hab ganz vergessen, Sie etwas zu fragen … Wollen Sie Montagabend zu mir zum Dinner kommen? Wo ich genau bin, verrate ich Ihnen absichtlich nicht, damit Sie gar nicht erst die Chance erhalten, mir abzusagen.«
    Piep.
    Ihr Höhenflug währte nur fünf Sekunden. Doch das reichte aus, um den Anrufbeantworter zurücklaufen zu lassen und ins Schlafzimmer zu tanzen. Da traf sie dann der grauenhafte Gedanke: War Mitchell allein in New Orleans? Natürlich hatte er dort zu arbeiten, aber war vielleicht seine Freundin aus Westchester mit ihm geflogen? Taylor fühlte sich mit einem Mal hundeelend. Aber nein, dann hätte er bestimmt Besseres zu tun, als sie für Montag zum Abendessen einzuladen. Der arme Kerl war ja so beschäftigt. Und das war gut so!
    Nein, das war schlecht. Denn wenn er ständig derart viel zu tun hatte, war er vielleicht auf die Idee gekommen, bei dem Trip nach New Orleans das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.
    Sie stellte sich vor, wie er durch das schwüle Vergnügungsviertel French Quarter spazierte, an seinem Arm eine junge Blondine … Taylors Blick fiel auf ihr Gesicht im Spiegel. Drei tiefe Falten zeigten sich auf ihrer gerunzelten Stirn.
    Reg dich wieder ab. Vergiss es. Er ist nicht mit einer anderen in New Orleans. Und wenn doch, geht es dich nichts an.
    Es gelang ihr mit einiger Anstrengung, die unangenehmen Gedanken zu verscheuchen. Sie trat zum Kleiderschrank, zog Rock und Bluse aus und überlegte. Dann nahm sie ein Kleid vom Bügel, schlüpfte hinein …
    Ha!, schoss es ihr triumphierend durch den Kopf, er konnte nur allein in New Orleans sein. Er hatte seiner Freundin doch Blumen gekauft, und zwar deswegen, weil er sie nicht mitnehmen wollte. Männer und ihr schlechtes Gewissen. Dann kam ihnen immer Bestechung in den Sinn. O ja, Taylor Lockwood kannte sich bestens damit aus.
    Sie beruhigte sich merklich und warf einen Blick in den großen Spiegel. Zuerst gefiel ihr, was sie dort sah, doch dann traf es sie wie ein Schock. Nein, nein! Sie trug ein modisches Kleid, bei dem das Verhältnis von bloßer Haut und Stoff bei drei zu eins war. Also tauschte sie es gegen ein hochgeschlossenes aus.
    Wenn sie

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