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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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war.
    »Quatsch, es ist uns ein Vergnügen. Möchten Sie was zu trinken? Wir haben harte Sachen oder was Alkoholfreies und alles dazwischen.« Sonny ging ihm voran in den Salon; Gott sei Dank blieb ihm diese grauenhafte Höhle mit dem gargantuesken Fernsehapparat erspart. Natürlich gab es auch im Salon einen Fernseher, aber der war von normaler Größe.
    »Ein Glas Wein wäre schön.« Er hatte nicht die Absicht, etwas zu trinken, aber Sonny wäre entspannter, wenn er so tat, als wüsste er seine Gastfreundschaft zu würdigen.
    Sie plauderten ein wenig, aber Merilyn wollte einfach nicht kommen. Er begann sich Sorgen zu machen; je länger er wartete, desto wahrscheinlicher war es, dass jemand den Wagen bemerkte, so unauffällig er auch sein mochte, oder dass das Telefon läutete und Sonny - oder Merilyn - sagte: Entschuldigen Sie, wir haben gerade keine Zeit, unser Bankier ist gerade zu Besuch. Wäre das nicht ganz zauberhaft?
    Er sah auf die Uhr, und Sonny sagte: »Ich weiß nicht, wieso Merilyn so lange braucht. Ich sehe mal nach, was -«
    »Nein, das ist nicht nötig.« Im selben Moment war er aufgestanden. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung fasste er in seinen Rücken, zog die Pistole und zielte auf Sonnys Kopf. Er war so nahe, dass Sonny ihm die Waffe aus der Hand hätte schlagen können - wenn er mehr Zeit gehabt hätte, aber Sonny reagierte viel zu langsam. Zu dumm.
    In aller Seelenruhe zog er den Abzug durch.
    Die Kugel trat genau über der linken Braue in Sonnys Kopf ein und durchschoss den Kopf nach rechts hinten, sodass beide Hemisphären seines Hirns zerfetzt wurden. Es erstaunte ihn jedes Mal, wie klein und sauber die Einschusswunde war; beim Austritt war die Kugel schon abgeflacht und riss ein riesiges Stück Schädel und Hirn heraus. Wirklich erstaunlich.
    Der Schuss war nicht lauter als ein leises Husten; er wäre nicht mal nebenan zu hören gewesen.
    Er wandte sich ab, um sich auf die Suche nach Merilyn zu machen, und erstarrte. Sie stand direkt in der Tür, mit kalkweißem Gesicht und vor Entsetzen aufgerissenen Augen. Er hob die Pistole hoch, und sie rannte los.
    Er hatte keine Zeit, einen zweiten Schuss abzugeben. Grimmig setzte er ihr nach; er durfte sie keinesfalls entkommen lassen, nicht einmal kurzfristig. Am Ende würde sie schreiend aus dem Haus laufen und unerwünschte Aufmerksamkeit erregen. Aber nein, die Gute rannte in ein anderes Zimmer und knallte die Tür zu; er hörte das Schloss einschnappen.
    Kopfschüttelnd jagte er eine Kugel ins Schloss; die Tür schwang auf. Merilyn wirbelte herum, das Telefon in der Hand. Wieder schüttelte er den Kopf. »Böses Mädchen«, sagte er leise und drückte den Abzug.
    Sie sackte auf dem Teppich zusammen. Ihre Augäpfel waren durch den Schuss in ihre Stirn aus den Höhlen gedrückt worden. Er trat über sie hinweg und griff nach dem Telefon. Am anderen Ende war niemand; entweder hatte sie keine Zeit mehr gehabt, die Polizei anzurufen, oder sie war zu nervös zum Wählen gewesen. In aller Ruhe wischte er das Telefon mit seinem Taschentuch ab und legte es zurück auf die Basisstation.
    Merilyns Hand lag ausgestreckt da, als wollte sie nach ihm greifen. Der Cognacdiamant glitzerte ihn an, und plötzlich kam ihm ein Gedanke - ein brillanter Gedanke, wie er schmunzelnd befand. Wenn er den Ring mitnahm, würde es nach einem schweren Einbruch aussehen. Der Ring war bestimmt ein kleines Vermögen wert; er hatte heute noch einmal ausgiebig die Schmuckpreise studiert und dabei entdeckt, dass ein schöner Stein astronomisch teuer war. Dieser Ring zum Beispiel hatte Sonny wahrscheinlich um eine knappe Viertelmillion ärmer gemacht. Also wirklich.
    Wie peinlich, dass er Sarah nur einen so mickrigen Gunstbeweis hatte zukommen lassen. Dies war ein ganz besonders schöner Stein, und die Farbe würde ganz zauberhaft zu ihrem warmen Teint passen. Selbstverständlich nicht in dieser Fassung; die war viel zu protzig für sie. Aber nach einiger Zeit, wenn die Polizei nicht mehr nach einem Ring mit einem gelben Diamanten suchen würde, würde er den Stein aus der Fassung nehmen und ihn zu einem Juwelier in, hm, Atlanta bringen können, damit dieser ein wirklich bestechendes Stück mit dem Cognacdiamanten als Mittelstein für sie fertigte. Ja, er meinte es beinahe schon vor sich zu sehen.
    Er beugte sich zu Boden und zog den Ring von Merilyns Finger. Er saß fest; die Gute hatte offenbar ein paar Pfund zugelegt.
    Wenigstens hatte er ihr die Demütigung erspart, den

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