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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Frühstücken blieb, bevor er um zwanzig vor neun ins Büro fuhr.
    Im Flur brannten die Nachtlichter und alle Lampen. Wenn sie es recht bedachte, hatte auch das Licht über der Haustür gebrannt. Sarah stutzte und begann sich unwohl zu fühlen. Da war etwas faul; vielleicht hatte einer von beiden nachts Durchfall bekommen, dachte sie, denn sie roch...
    ...den Geruch.
    Die Panik knallte wie ein Fausthieb in ihre Magengrube und ließ sie in die Küche zurücktaumeln. Dieser Geruch! Er konnte unmöglich das bedeuten, was sie glaubte; sie brachte den Geruch einfach nur mit einem grauenvollen Erlebnis in Verbindung. Alles, was ähnlich roch, erinnerte sie wieder an den Alb-traum. Sonny oder Merilyn hatten eine Darmgrippe, weiter nichts. Sie hatten ihre Handynummer, sie hätten anrufen sollen, dann wäre sie augenblicklich heimgekommen, um alles zu regeln.
    Sie schluckte die ätzende Säure in ihrer Kehle hinunter. »Mr. Lankford?«, rief sie. »Hallo?«
    Keine Antwort. Das Anwesen lag in tiefem Schweigen, abgesehen von dem kaum hörbaren elektrischen Summen, das ihr anzeigte, dass alle Sicherungen funktionierten und die elektrischen Geräte arbeiteten.
    »Hallo?«, rief sie noch einmal.
    Sie hatte keine Waffe bei sich; die hatte man ihr noch nicht wieder ausgehändigt. Weil die Lankfords sie nicht als Bodyguard eingestellt hatten, hatte sie sich darüber nicht den Kopf zerbrochen. Irgendwann würde die Polizei ihre Pistole schon zurückgeben. Jetzt, wo sich jedes Härchen an ihrem Leib aufstellte, wünschte sie, sie hätte sie dabei.
    Am besten wäre es, den Rückzug anzutreten und vielleicht Cahill anzurufen, damit er das Haus überprüfte. Doch das Haus erschien ihr so... leer, genau wie damals das Haus des Richters - als sei kein Leben mehr darin.
    Sie schlich durch den Gang und blieb dann leicht würgend stehen.
    Dieser Gestank. Dieser verdammte Gestank.
    Noch mal stehe ich das nicht durch. Der Gedanke brannte sich in ihr Gehirn ein. Das war nicht möglich. Nicht noch einmal. Sie bildete sich das alles nur ein. Den Gestank vielleicht nicht, aber sie durfte sich davon nicht in Panik versetzen lassen. Sie musste herausfinden, was passiert war, wer hier krank war. Sie musste einen klaren Kopf bewahren. Schließlich war es ihr Job, jede Krise zu bewältigen, die im Haus auftreten konnte.
    Sie wagte sich zwei weitere Schritte vor. Die Tür zum Wohnzimmer war vielleicht noch drei Schritte entfernt. Sie zwang sich, diese Schritte zu tun, stürzte nach vorn wie jemand, der seinen ganzen Mut zusammennimmt und zu einem Bungee-Sprung ansetzt. Der Gestank hatte etwas beinahe Öliges an sich, das ihr die Kehle verklebte und ihre Zunge überzog. Sie musste wieder würgen und deckte Mund und Nase mit der Hand ab, bevor sie ins Arbeitszimmer sah.
    Er lag halb sitzend auf dem Boden, Kopf und Schultern gegen den schweren Kaffeetisch gelehnt. Der Kopf war unnatürlich abgewinkelt, als hätte er nicht genug Platz, um flach zu liegen. Die Wunde war...
    Sie suchte gar nicht erst nach Merilyn. Wie schon einmal wich sie langsam zurück, zitternd und mit einem leisen Maunzen. Dass sie solche Laute von sich gab, erschreckte sie. Sie klang so verletzlich, dabei sollte sie doch stark sein. Sie war immer stark gewesen.
    Jetzt fühlte sie sich überhaupt nicht stark. Am liebsten wäre sie schreiend aus dem Haus gerannt und hätte ein sicheres, dunkles Versteck gesucht, in dem sie sich verkriechen konnte, bis dieses Grauen vorüber war.
    Sie wollte... sie wollte Cahill. Genau. Wäre er bei ihr, würde sie sich nicht so hilflos, so konfus fühlen. Sie musste Cahill anrufen.
    Immer weiter wich sie durch den Flur zurück, bis sie, wie schon einmal, in der Küche stand. Inzwischen schlotterte sie am ganzen Leib und wusste, dass sie kurz davor war, hysterisch durchzudrehen.
    Nein. Sie würde nicht nachgeben. Sie durfte nicht. Sie musste reagieren, sie musste diesen alles entscheidenden Anruf machen.
    Nicht Cahill. Nicht als Erstes. Als Erstes musste sie die Polizei anrufen. Sie musste richtig reagieren. Vielleicht war Merilyn noch am Leben, vielleicht kam der Krankenwagen ja rechtzeitig und konnte sie noch retten, wenn sie als Erstes die Polizei anrief.
    Ihre Hand zitterte derart, dass sie die Tasten nicht mehr traf. Sie trennte die Verbindung und versuchte es noch einmal, wieder ohne Erfolg. Heulend und fluchend donnerte sie das Telefon gegen die Anrichte. »Scheißding! Scheißding!«
    Das Telefon löste sich in seine Bestandteile auf, Plastikscherben

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