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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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allgemein, ihm alles abzunehmen, womit er sich nicht befassen möchte.«
    »Des übrigen Dienstpersonals?«
    »Keine Vollzeitangestellten. Dazu zählen die beiden Putzfrauen, die zweimal pro Woche kommen; der Gärtner, der drei Tage pro Woche hier arbeitet; seine Bürohilfe, die einmal wöchentlich kommt; und die Köchin - montags bis freitags, Mittag- und Abendessen.«
    »Ich verstehe.« Er vertiefte sich in seine Notizen, als müsse er ein Detail überprüfen. »Muss man als Butler auch kämpfen können?«
    Aha. Sie hätte gern gewusst, was sie verraten hatte. Natürlich war ihr der akkurat gesetzte Kick aufgefallen, mit dem er den großen Einbrecher gefällt hatte, und ihr war vom selben Moment an sonnenklar gewesen, dass er ebenfalls trainierte.
    »Nein«, antwortete sie freundlich.
    »Gehen Sie diesem Sport aus privatem Interesse nach?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Könnten Sie das etwas genauer ausdrücken?«
    »Ich bin auch als Leibwächter ausgebildet.« Sie antwortete ganz leise, damit man sie nicht hörte. »Der Richter möchte das nicht an die große Glocke hängen, aber er hat in der Vergangenheit mehrere Morddrohungen erhalten. Darum hat seine Familie darauf bestanden, dass er jemanden einstellt, der eine Ausbildung in Personenschutz hat.«
    Bis dahin hatte er durch und durch professionell gewirkt, doch jetzt sah er sie mit unverhohlenem Interesse und leicht überrascht an. »Sind diese Morddrohungen jüngeren Datums?«
    »Nein. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass er in akuter Gefahr schwebt. Ich bin jetzt beinahe drei Jahre bei ihm, und in dieser Zeit hat er keine weiteren Drohungen erhalten. Aber als er noch auf der Richterbank saß, haben mehrere Menschen geschworen, ihn umzubringen, und vor allem seine Tochter war um seine Sicherheit besorgt.«
    Er sah wieder in seine Notizen. »Ihr Schlag war also kein reiner Glückstreffer.«
    Sie zeigte den Ansatz eines Lächelns. »Das will ich hoffen. Genauso wenig wie Ihr Kick.«
    »Welche Disziplin trainieren Sie?«
    »Hauptsächlich Karate, um in Form zu bleiben.«
    »Welcher Gürtel?«
    »Braun.«
    Er nickte knapp. »Sonst noch was? Sie haben >hauptsächlich< gesagt.«
    »Ich übe auch ein wenig Kickboxen. Inwiefern ist das für Ihre Ermittlungen von Belang?«
    »Gar nicht. Reine Neugier.« Er klappte das kleine Notizbuch zu. »Und es gibt keine Ermittlungen; ich habe lediglich Ihre Zeugenaussage aufgenommen. Das geht alles in den Bericht ein.«
    »Warum gibt es keine Ermittlungen?«, fragte sie indigniert.
    »Die beiden wurden auf frischer Tat ertappt, wie sie das Eigentum von Richter Roberts auf ihren Wagen luden. Da muss man nichts ermitteln. Wir müssen nur noch den Papierkram erledigen.«
    Er vielleicht; sie musste sich noch mit der Versicherung auseinander setzen und die Glasschiebetür im Sonnenzimmer richten lassen, ganz zu schweigen von dem Ersatz für den kaputten Fernseher. Der Richter hatte, ganz Mann, die monströse Kiste geliebt und schon anklingen lassen, dass er mit dem Gedanken spielte, sich einen hochauflösenden Fernseher zuzulegen.
    »Muss im Bericht erwähnt werden, dass ich Richter Roberts’ Bodyguard bin?«, fragte sie.
    Er hatte sich schon wegdrehen wollen; jetzt blieb er stehen und sah noch einmal auf sie herab. »Wieso?«
    Sie senkte die Stimme noch weiter. »Der Richter möchte nicht, dass seine Freunde davon erfahren. Ich glaube, es ist ihm peinlich, dass seine Kinder ihn genötigt haben, eine Leibwächterin einzustellen. So wird er von all seinen Freunden beneidet, weil er einen weiblichen Butler hat. Sie können sich die Witze vorstellen, die deswegen kursieren. Und falls ihn doch noch mal jemand bedrohen sollte, ist es für mich von Vorteil, wenn niemand weiß, dass ich eine Ausbildung im Personenschutz habe.«
    Er klopfte mit dem Notizbuch in seine Handfläche, ohne dass seine Miene irgendeine Regung gezeigt hätte; dann zuckte er mit den Achseln und sagte: »Das ist für den Fall unerheblich. Wie gesagt, ich war nur neugierig.«
    Selbst wenn er anscheinend nie lächelte, so tat sie es trotzdem; sie schenkte ihm ein breites, erleichtertes Lächeln. »Danke.«
    Er ging mit einem Nicken davon, und Sarah seufzte melancholisch. Die Verpackung war ein Traum, aber der Inhalt war mäßig.
    Den Morgen hektisch zu nennen war eine glatte Untertreibung. Natürlich war an Schlaf nicht mehr zu denken, doch war es genauso ausgeschlossen, irgendetwas zu erledigen. Ohne Strom konnte sie dem Richter nicht sein Lieblingsfrühstück zubereiten,

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