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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sich um, offenkundig überrascht, ihn hier anzutreffen. Der Mann auf dem Boden nutzte diesen winzigen Moment der Unaufmerksamkeit, stieß den Sanitäter mit einem Satz nach vorn um und kam überraschend geschickt auf die Füße. Wilkins drehte sich geschmeidig wie eine Katze um, doch Cahill kam ihm zuvor. Er wirbelte auf dem linken Fußballen, pflanzte seinen rechten Schuh mit der Größe 45 auf den Solarplexus des Burschen und sah gleichzeitig aus dem Augenwinkel die Frau auf der Treppe in einer fließenden Bewegung auf die Füße kommen. Er setzte gerade genug Wucht in seinen Tritt, um den Riesen keuchend und würgend zu Fall zu bringen. Wilkins war zur Stelle, noch bevor der Riese auf dem Boden aufschlug, und zwei weitere Beamte eilten herbei, um ihm zu helfen. Da sie den Gefangenen offenkundig wieder unter Kontrolle hatten - er bekam noch immer keine Luft -, trat Cahill zurück und sah den Sanitäter an, der sich das Blut von der Nase wischte und sich mühsam wieder aufrappelte. »Der war wohl doch nicht so schwer verletzt, wie er getan hat.«
    »Wohl kaum.« Der Sanitäter nahm ein Verbandpäckchen aus seinem Vorrat, presste es unter seine Nase und atmete tief durch. »Vielleicht ist er es jetzt?«
    »Er ist bloß außer Puste. Ich hab nicht fest zugetreten.« Mit einem durchgezogenen Tritt gegen den Brustkorb konnte man das Herz zum Stehen bringen, das Brustbein zerschmettern und alle möglichen inneren Schäden anrichten. Er hatte darauf geachtet, dem Burschen möglichst nicht mal die Rippen zu brechen.
    Wilkins stand keuchend wieder auf. »Hast du immer noch Lust auf ein bisschen Schreibarbeit, Cahill?«
    Die Schreibarbeit war der Fluch im Leben jedes Polizisten; es verriet einiges über Cahills Leben, dass er antwortete: »Klar.«
    Wilkins nickte zu der Frau hinüber, die ihren Platz auf der Treppe wieder ein- und ihr Telefonat wieder aufgenommen hatte. »Dann nimm ihre Aussage auf, während wir Rambo in die Zelle verfrachten.«
    »Mit Vergnügen«, murmelte Cahill, und das war ernst gemeint. Die Art, wie sie sich bewegt hatte, als der Einbrecher zu fliehen versuchte, hatte seine Neugier geweckt. Sie hatte weder aufgeschrien noch Hals über Kopf die Flucht ergriffen; stattdessen war sie vollkommen konzentriert und ungeheuer elegant aufgesprungen, ganz und gar auf den Kerl konzentriert. Wenn er den Mann nicht gestoppt hätte, dachte Cahill, dann hätte sie es getan - oder wenigstens versucht und das warf eine Menge Fragen auf, die er ihr gerne stellen würde.
    Er ging zur Treppe, die gleißenden Scheinwerfer im Rücken, während das Licht auf ihr Gesicht fiel. Sie sprach immer noch in ihr Handy, mit ruhiger, gefasster Miene, hielt dabei aber einen Finger hoch, um ihm zu signalisieren, dass sie gleich fertig war.
    Er war Polizist; er war es nicht gewohnt, dass man ihn warten ließ. Leise begann der Zorn in ihm hochzukochen, doch gleich darauf schlug er in Erheiterung um. Mein Gott, vielleicht war er ja wirklich ein arrogantes Arschloch, wie ihm seine Ex-Frau so gern vorgeworfen hatte. Außerdem war diese Frau, selbst wenn sie nur einem alten Sack das Bett wärmte, ausgesprochen nett anzuschauen.
    Und weil sie so nett anzuschauen war, schaute er sie eben an und registrierte dabei automatisch alle Details: dunkles Haar, nicht ganz schulterlang, dunkle Augen. Hätte er eine Beschreibung abgeben müssen, hätte er »braun« und »braun« sagen müssen, obwohl das in beiden Fällen die Farbe nur unzureichend traf. In ihrem Haar glänzten Lichter, die an dunkle, edle Schokolade erinnerten - und ihre Augen waren beinahe schwarz.
    Er schätzte sie auf Ende zwanzig, Anfang dreißig. Größe... ein Meter fünfundsechzig, vielleicht auch siebzig. Er war schon versucht, ihr ein paar Zentimeter mehr gutzuschreiben, als er erkannte, dass es ihre beinahe militärische Haltung war, die den Eindruck von Größe erweckte. Gewicht zwischen fünfundfünfzig und sechzig Kilo. Ihre Haut war glatt und makellos und wirkte so sahnig, dass er an Softeis denken musste.
    Sie beendete das Gespräch und reichte ihm die Hand. »Vielen Dank, dass Sie gewartet haben. Ich hatte gerade den kompletten Fragenkatalog im Computer der Telefongesellschaft abgearbeitet und wollte nicht noch mal von vorn anfangen. Ich bin Sarah Stevens.«
    »Detective Cahill.« Ihre Hand fühlte sich kühl und klein in seiner an, doch ihr Griff war überraschend fest. »Könnten Sie mir der Reihe nach erzählen, was heute Nacht passiert ist?« Sie hatte keinen

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