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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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andererseits war hellauf begeistert, dass sein weiblicher Butler interviewt werden sollte.
    Er und seine Freunde waren allesamt pensioniert, weshalb sie ihr angeborenes Imponiergehabe nur noch im Privaten ausleben konnten. Sie spielten Poker oder Schach, sie tischten sich gegenseitig Lügengeschichten auf und versuchten einander ständig zu übertreffen. Ein Fernsehbeitrag wäre ein Riesencoup für den Richter. Und selbst wenn nicht, konnte sie sich kaum verweigern; so gern sie den alten Herrn auch hatte, vergaß sie doch nie, dass er ihr Arbeitgeber war.
    »Ich werde mich vorbereiten«, sagte sie und plante im Geist bereits den Tagesablauf um, damit alles so reibungslos wie nur möglich ablaufen würde.

3
    Morgens sah er immer einen Lokalsender, trank dabei seinen heißen Tee und las den Wirtschaftsteil der Birmingham News. Er wollte in kommunalen Angelegenheiten und in der Politik stets auf dem Laufenden bleiben, damit er sich mit seinen Geschäftspartnern darüber austauschen konnte. Er interessierte sich wirklich dafür, was in und um Birmingham geschah. Immerhin war er hier zu Hause; er hatte ein persönliches Interesse an der Entwicklung der Gegend.
    Vor allem Mountain Brook entwickelte sich ausgesprochen gut. Er war ziemlich stolz darauf, dass die kleine Gemeinde etwas südlich von Birmingham eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen im ganzen Land aufweisen konnte. Zum Teil rührte das von den vielen Ärzten her, die hier wohnten und in und um Birmingham praktizierten. Die Stadt hatte sich von einer Stahlstadt zu einem wichtigen medizinischen Standort gewandelt und besaß im Verhältnis zur Bevölkerung überdurchschnittlich viele Krankenhäuser. Aus dem ganzen Land, ja sogar aus aller Welt kamen die Menschen nach Birmingham, um sich behandeln zu lassen.
    Doch nicht nur Ärzte wohnten in Mountain Brook. Selbstständige aus den verschiedensten Branchen hatten sich hier; niedergelassen. Es gab altes Geld und neues Geld. Es gab kleine Häuser für junge Familien, die aus Prestigegründen und wegen der guten Schulen nach Mountain Brook zogen. Es gab Villen und riesige Landsitze, bei deren Anblick auswärtigen Besuchern der Mund offen stehen blieb.
    Sein eigenes Heim, eine dreistöckige, liebevoll eingerichtete und gewissenhaft gepflegte Schönheit aus grauem Granit, war sein Augenstern und sein ganzer Stolz. Auf den 1700 Quadratmetern fanden sich sechs Schlafzimmer und achteinhalb Bäder. Die vier offenen Kamine waren sämtlich beheizbar, der Marmor stammte aus Italien, und der knapp fünf Zentimeter tiefe Berberteppich war der beste, der für Geld zu kaufen war. Der Swimming Pool war landschaftsgärtnerisch gestaltet und ähnelte einer kleinen, von dezenter Unterwasserbeleuchtung erhellten Grotte, in der das Wasser silbrig über die Steine perlte, ehe es sanft in den Pool plätscherte.
    Zwei Hektar Garten umgaben sein Heim; zwei Hektar waren in Mountain Brook mit seinen astronomischen Bodenpreisen eine Menge Land. Sein Grundstück war rundum von einer drei Meter hohen Steinmauer umgrenzt. Riesige schmiedeeiserne Gitter bewachten die Einfahrt zu seiner Domäne, und das beste Alarmsystem auf dem Markt beschützte ihn: Bewegungsmelder, Kameras, Wärmedetektoren, dazu die standardmäßigen Kontakt- und Glasbruch-Alarmanlagen.
    Wenn er mit der Außenwelt in Verbindung treten wollte, brauchte er nur sein Haus zu verlassen; war er daheim, blieb die Welt ausgesperrt.
    Eine Gärtnerei pflegte die Gärten, und der Pool-Service hielt den Pool blitzblank. Er beschäftigte eine Köchin, die um 15 Uhr erschien, ihm ein Essen bereitete und sofort wieder verschwand. Morgens blieb er lieber allein mit seinem Tee, seiner Zeitung und einem englischen Muffin. Muffins zeugten von Esskultur, ganz anders als die eklige Anhäufung von Speck, Eiern und Biskuits, die hier so viele Menschen bevorzugten. Einen Muffin musste man nur in den Toaster stecken; weder musste man hinterher die Küche putzen, noch brauchte man jemanden, der einem das Frühstück zubereitete.
    Alles in allem war er sehr zufrieden mit seinem Leben. Und ganz besondere Befriedigung zog er aus dem geheimen Wissen, wie er es so weit gebracht hatte. Hätte er damals den Dingen einfach ihren Lauf gelassen, würde er heute nichts von alledem besitzen; aber er hatte genug Weitblick besessen, um zu begreifen, dass er etwas unternehmen musste, weil sein Vater andernfalls eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen hätte, bis nichts mehr von seinem Geschäft übrig

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