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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Recht, ich habe für das kommende Wochenende bereits etwas vor und würde Sie bitten, so lange zu bleiben, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Natürlich nicht. Handelt es sich um eine Party?«
    Er zögerte kurz mit der Antwort. »Ganz recht, Sie wissen schon, um mich für die Einladungen zu bedanken, die man mir ausgesprochen hat. Natürlich wird das Essen gebracht. Es handelt sich um etwa fünfzig Gäste.«
    Damit würde sie fertig. Da es bereits Mittwoch und früher Abend war, hätte sie mit der kurzfristigen Vorbereitung einer Party genug zu tun, um sich abzulenken. Sie hoffte nur, dass er bereits einen Partyservice mit dem Büffet beauftragt hatte, selbst wenn das bedeutete, dass er zusätzliches Personal brauchte. Andernfalls würde sie Himmel und Erde in Bewegung setzen müssen, um so spät noch einen freien Partyservice zu finden.
    »Ich werde mich um alles kümmern«, versprach sie.
    Er seufzte. »Ich wünschte wirklich, die Dinge hätten sich anders entwickelt.«

28
    Er war ausgesprochen verstimmt über Sarah, auch wenn er ihr zugute halten musste, dass sie, teilweise auch seinetwegen, allerlei Aufregung hatte durchstehen müssen. Er hätte einfach nicht erwartet, dass sie so... flatterhaft war, obwohl das vielleicht nicht das passende Wort war. Wankelmütig. Ja, das traf es besser.
    Er konnte nicht wirklich böse auf sie sein, denn es war offensichtlich, dass sie während der letzten anderthalb Tage sehr gelitten hatte, aber er hatte jedes Recht, verstimmt zu sein. Wirklich, wie konnte sie auch nur daran denken, von hier fortzugehen? Sah sie denn nicht, wie perfekt dieses Haus zu ihr passte, welch passendes, wundervolles Ambiente dies für ein frisches, perfektes Wesen wie sie war? Natürlich würde sie nicht fortgehen; das konnte er einfach nicht zulassen. Er hatte davon geträumt, von ihr umsorgt zu werden, doch es war offenkundig, dass nun er, zumindest einstweilen, für sie sorgen musste.
    Hmm. Vermutlich lag genau da der Fehler. Sarah war nicht sie selbst. Sie war kreidebleich, und das heitere Leuchten, das ihn anfangs so fasziniert hatte, war erloschen. Er würde sie hier behalten und für sie sorgen; ihr fehlte nur ein wenig Erholung, damit sie wieder Vernunft annahm.
    Zum Glück hatte er für alle Eventualitäten vorgesorgt. Nein, mit Glück hatte das nichts zu tun: sondern allein mit sorgfältiger Planung und einem scharfen Blick für alle Einzelheiten.
    Nur darin lag der Schlüssel zum Erfolg, in geschäftlichen wie persönlichen Belangen. Er hatte es für wenig wahrscheinlich gehalten, dass sich Sarah hier unwohl fühlen könnte, doch er hatte selbst diese abwegige Möglichkeit berücksichtigt und war dadurch nun in der Lage, darauf zu reagieren. Wenn er irgendetwas übersehen hatte, dann nur eines: Er hatte nicht in Betracht gezogen, wie verstört sie nach dem gestrigen Vorfall war. Bald würde es ihr wieder besser gehen, und sie würde die idiotische Idee, ihn zu verlassen, vergessen.
    Auf dem Ausdruck der Telefongesellschaft waren drei Anrufe bei den Lankfords von dem öffentlichen Telefon in der Galleria verzeichnet - und zwar am Sonntagabend. Am Montagabend hatte es einen vierten Anruf gegeben, etwa zum Zeitpunkt der Morde. Ohne Zeugen war die Todeszeit nicht exakt zu bestimmen; sie konnten lediglich einen Zeitrahmen festlegen. Aber es sah so aus, als hätte der Mörder schon am Sonntagabend zu den Lankfords fahren wollen. Merrill, die jüngste Lankford-Tochter, die in Tuscaloosa aufs College ging, hatte ausgesagt, dass ihre Eltern sie an jenem Abend zum Essen besucht hätten und bis kurz vor dreiundzwanzig Uhr geblieben seien. Das hatte ihnen vierundzwanzig Stunden Aufschub verschafft und ihrer Tochter ein allerletztes Wiedersehen mit ihren Eltern ermöglicht.
    Cahill wünschte sieh von Herzen, sie hätten den Ausdruck schon am Dienstag gehabt, denn Sarah konnte diese Anrufe unmöglich gemacht haben; sie war den ganzen Sonntag mit ihm zusammen gewesen. Er wünschte sich eine Menge, aber mehr als alles andere wünschte er, er wäre nie seiner Frau begegnet und sie hätte ihm nie derart das Hirn vernagelt. Das war die Quintessenz seiner Überlegungen: diese Erfahrung hatte ihm das Hirn vernagelt. Ganz einfach. Was immer von nun an auch geschehen würde, er würde sich fortan ganz auf die jeweilige Person konzentrieren und nicht mehr alles und jedes durch seine Erinnerung an Shannon filtern. Emotional hatte er sich schon vor zwei Jahren von ihr befreit, doch erst jetzt fühlte er sich auch

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