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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nicht. Ihnen ist was Unerwartetes dazwischengekommen, und sie konnten nicht mehr hier bleiben.« Sie wünschte, ihr wäre eine andere Lüge eingefallen, denn diese war so schrecklich nah an der Wahrheit; eigentlich war es die Wahrheit.
    »So was kann passieren.« Als Frau eines Soldaten war ihre Mutter Umzüge gewohnt. »Gut, ich habe was zum Schreiben. Wie ist die neue Telefonnummer?«
    Sarah hatte sie am Abend zuvor aufgeschrieben. Sie holte ihr kleines Notizbuch heraus, schlug die entsprechende Seite auf und las die Nummer ab. »Natürlich habe ich auch noch mein Handy, aber ich wollte dich auf dem Laufenden halten.«
    »Konzentrier dich ganz auf deinen neuen Job. Ich bin sicher, dass er sich wieder erholt, er fühlt sich schon wieder besser und fängt an zu knurren, dass er keinen Kurpfuscher braucht. Wahrscheinlich bekomme ich ihn heute Nachmittag nur noch im Polizeigriff in die Praxis.«
    »Ruf mich an, okay? Wenn sie irgendwas finden, ganz egal was.«
    »Versprochen.«
    Nachdem Sarah das Gespräch beendet hatte, blieb sie lang auf dem Bett sitzen und versuchte, mit diesen neuen Sorgen zurande zu kommen. Sie konnte nichts unternehmen, wenigstens nicht im Moment; sie musste vor allem wieder zu Kräften kommen, damit sie überhaupt in der Lage war zu reagieren, wenn sie wirklich gebraucht werden sollte.
    Sie suchte unter ihren verstreuten Sachen nach dem Aspirin, entdeckte das Röhrchen und schluckte zwei Tabletten. Dann ließ sie sich wieder ins Bett fallen und war wenige Minuten später eingeschlafen.
    Es war fast zwei Uhr, als sie vom Telefon geweckt wurde. Sie wälzte sich auf die Seite, starrte ungläubig auf die Uhr und tastete dann nach dem Hörer.
    »Ich bring dir das Auto vorbei«, sagte Cahill. »Ich habe mich von einem Streifenwagen bei den Lankfords absetzen lassen und ihn geholt, du wirst mich also zur Wache zurückfahren müssen.«
    Sie blinzelte verschlafen. »Gut.« Sie hörte sich eindeutig verpennt an.
    »Habe ich dich aufgeweckt?«, fragte er misstrauisch.
    »Ja. Ich hatte eine anstrengende Nacht«, sagte sie, ohne näher darauf einzugehen.
    »In gut zehn Minuten bin ich da«, sagte er und legte auf.
    Sie wuchtete sich aus dem Bett und taumelte ins Bad. Ihre Sachen lagen noch in den verschiedenen Koffern und waren bestimmt völlig verknittert. Sie selbst sah aus wie ein Zombie nach einem Zechgelage. Cahill konnte ruhig warten, bis sie sich wieder in Form gebracht hatte.
    Das tat er auch, wenngleich nicht ruhig. Sie verwehrte ihm den Zugang zu ihrem Zimmer und ließ ihn in der Lobby warten. Als sie fertig war und die Tür hinter sich zuziehen wollte, erkannte sie, weshalb das Zimmermädchen sie nicht geweckt hatte: Draußen hing das BITTE-NICHT-STÖREN-Schild. Bestimmt hatte Cahill es hingehängt, als er gegangen war. Sie ließ es hängen und fuhr mit dem Lift zur Rezeption hinunter.
    »Habt ihr irgendwas Neues rausgefunden?«, fragte sie auf der Fahrt zur Polizeistation.
    »Nur, dass alle vier Opfer mit derselben Waffe ermordet wurden. Hast du heute schon Nachrichten gesehen oder Zeitung gelesen?«
    »Nein, wieso?«
    »Ich habe mich gefragt, ob du Jacob Wanetta schon mal begegnet bist.«
    »Er ist das vierte Opfer?«
    »Richtig.«
    »Der Name sagt mir nichts.«
    Kurz darauf hielt er an einer Tankstelle, steckte ein paar Münzen in einen Zeitungskasten und nahm das letzte Exemplar der Morgenzeitung heraus. Er rutschte wieder hinters Steuer und warf ihr die Zeitung in den Schoß.
    Sie las weder den Artikel, noch widmete sie sich länger den Schlagzeilen. Stattdessen konzentrierte sie sich ganz auf das körnige Schwarzweißfoto eines dunkelhaarigen Mannes, der bullige Stärke ausstrahlte. Nichts an ihm erschien ihr vertraut. »Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich ihn schon mal gesehen hätte«, sagte sie und legte erleichtert die Zeitung beiseite. Wenigstens dieser Mord hatte nichts mit ihr zu tun.
    Kurz bevor sie am Rathaus und dem Police Departement angekommen waren, hielt er auf einem Parkplatz an und schaltete die Zündung aus. »Die Reporter sind immer noch nicht abgezogen«, erklärte er. »Ich gehe von hier aus zu Fuß, damit sie dich nicht sehen.« Er drehte sich halb im Sitz um und strich mit dem Handrücken über ihre Wange. »Ich rufe dich heute Abend an. Vielleicht können wir uns sehen, aber wir arbeiten uns zurzeit den Arsch wund, deshalb weiß ich nicht, wann wir heute Schluss machen.«
    »Du brauchst nicht extra nach mir zu sehen. Ich komme schon zurecht.« Im Moment war das

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