Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
durchgemacht. Mit der Zeit wirst du dich schon mehr zu Hause fühlen.«
    Er redete wirres Zeug. Sich zuhause fühlen? Sie zog die Brauen zusammen und runzelte dabei die Stirn, doch er glättete ihre Haut mit seiner Fingerspitze. »Nicht so ernst schauen, das gibt Falten in deiner hübschen Haut. Ich hatte ganz Recht, ein
    Rubin macht sich wirklich wundervoll auf deiner Haut. Aber ich habe alle deine Sachen durchsucht, ohne den Anhänger zu finden. Wieso trägst du ihn nicht?«
    Anhänger?
    Ein eisiger Schauer überlief sie, und sie erstarrte unter einem schrecklichen Verdacht. Ihr Magen krampfte sich wieder zusammen, diesmal jedoch vor Angst.
    »Warum trägst du den Anhänger nicht, den ich dir geschickt habe?«, fragte er leicht beleidigt.
    Er war es gewesen. Er war ihr Verfolger, jener Irre, den sie überall zu spüren gemeint hatte wie ein unentdecktes Krebsgeschwür. Er hatte in aller Seelenruhe abgewartet und schließlich zugeschlagen. Sie war keineswegs krank, begriff sie; dieses Dreckschwein hatte ihr irgendwas eingeflößt, und da sie einen ganzen Tag lang nichts gegessen hatte, hatte die Droge sie umgeworfen.
    Sie musste ihm antworten. Du darfst ihn nicht verärgern, dachte sie. Unternimm nichts, was ihn misstrauisch machen könnte. Denk nach. Sie brauchte eine gute Entschuldigung. Denk nach! »Ich bin allergisch«, flüsterte sie.
    Die Bürste hielt kurz inne. »Meine Teure! Bitte verzeih mir«, sagte er zerknirscht. »Das konnte ich nicht ahnen. Natürlich sollst du nichts tragen, wovon du einen Ausschlag bekommen könntest. Aber wo ist er? Vielleicht könntest du ihn ganz kurz anlegen, damit ich dich wenigstens einmal damit sehen kann.«
    »Schmuckkästchen«, flüsterte sie. »Kann ich noch mehr Wasser kriegen?«
    »Natürlich, meine Teure, immerhin ist das erste Glas unten geblieben.« Er hob ihren Kopf, hielt das Glas an ihre Lippen und sie trank so viel sie konnte. »So«, sagte er, nachdem er ihren
    Kopf wieder auf dem Kissen abgelegt hatte. »Und wo ist dein Schmuckkästchen ?«
    »Im Bungalow. Bei den Lankfords. Am Tatort... die Polizei hat ihn abgeriegelt. Ich kann nicht hin.«
    Er schnaufte verärgert. »Das hätte ich mir denken können. Sorge dich nicht, mein Liebes, ich werde deine restlichen Sachen abholen lassen. Du wirst dich viel wohler fühlen, wenn du erst deine eigenen Besitztümer um dich hast.«
    Sarah versuchte erneut, die Arme zu bewegen, und diesmal spürte sie eine Schlinge um ihre Handgelenke. Die Wahrheit traf sie wie ein Schlag in den Magen: Er hatte sie ans Bett gefesselt. Sie kämpfte gegen die Panik an, die über ihr zusammenzuschlagen drohte. Sie durfte sich auf keinen Fall von ihrer Angst überwältigen lassen, sie musste nachdenken, sie musste sich konzentrieren. Wenn sie in Panik geriet, war sie hilflos, doch wenn sie all ihre Sinne zusammennahm, konnte sie ihn vielleicht übertölpeln.
    Sie hatte einen großen Vorteil: Sie wusste, dass er gefährlich war, er wusste das nicht von ihr.
    Cahill. Er wusste, dass sie hier war. Früher oder später würde er anrufen und sie sehen oder mit ihr sprechen wollen. Bis dahin musste sie Densmore hinhalten und durfte die Kontrolle nicht verlieren. Sie wollte Densmore auf gar keinen Fall reizen oder ihn zu irgendeiner Gewalttätigkeit verleiten. Er hatte ihr heimlich nachgestellt, er war von ihr besessen; im Moment war er glücklich, weil sie bei ihm war, weil er sie in der Hand hatte. Solange er das glaubte, würde ihr nichts passieren. Sie hoffte schwer, dass ihr nichts passieren würde. Aber sobald er dachte, sie könnte versuchen, zu fliehen, würde er wahrscheinlich bedenkenlos Gewalt anwenden. Wenn das geschah, wenn ein möglicher Fluchtversuch fehlschlug, musste sie sicher sein, dass sie mit ihm fertig werden würde.
    Wie lange es dauern würde, bis Cahill mit ihr Verbindung aufnehmen wollte, war schwer abzuschätzen. Er wusste, wo sie war, aber er und seine Kollegen waren praktisch rund um die Uhr damit beschäftigt, den Mörder zu finden. Zuerst würde er es auf ihrem Handy probieren, und wenn sie nicht reagierte, später noch mal anrufen. »Später« konnte allerdings Tage später sein.
    Nein, so lange würde Cahill nicht warten. Dazu war er zu hartnäckig.
    So wie es aussah, blieb sie vorerst auf sich selbst gestellt. Und als Erstes musste sie Densmore überzeugen, dass er sie losband.
    Sie ließ ihre Stimme wackliger klingen, als sie sich wirklich fühlte. Wenn er sie süß und hilflos haben wollte, würde sie ihm die

Weitere Kostenlose Bücher