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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Milo’s fahren lassen und hoffen, dass er noch zu retten war, dachte sie sarkastisch, während er den Löffel an ihre Lippen führte und sie den Mund aufklappte wie ein braves Kind. Der Sarkasmus tat ihr gut; nach außen hin musste sie sanft wie ein Lamm erscheinen, aber innerlich war sie ungebrochen und immer noch sie selbst.
    Nachdem sie die Suppe aufgegessen hatte, blinzelte sie ihn schläfrig an. »Danke«, murmelte sie. »Das hat gut getan.« Sie gähnte. »Entschuldigen Sie. Ich bin immer noch müde.«
    »Natürlich.« Er tupfte ihre Lippen mit einer Serviette ab und zog das Handtuch unter ihrem Kinn hervor. »Ich lasse dich jetzt in Ruhe schlafen, aber ich schaue von Zeit zu Zeit vorbei, falls du irgendwas brauchen solltest. Ich habe eine Überraschung für dich«, versprach er mit diebischem Vergnügen.
    »Eine Überraschung?«
    »Du bekommst sie, wenn du wieder aufwachst.«
    Dieses Versprechen trug nicht gerade dazu bei, sie ruhig schlafen zu lassen, darum begann sie, sobald er sie allein gelassen hatte, Decke und Wände abzusuchen, ob sie irgendwo eine Kamera erkennen konnte. Ohne aufzustehen konnte sie das unmöglich feststellen, weshalb sie weiterhin davon ausgehen musste, dass er sie beobachtete. Sie zerrte nicht allzu sehr an ihren Fesseln, begann aber ihre Muskeln von den Beinen an aufwärts abwechselnd anzuspannen und zu entspannen. Sie musste die Nachwirkungen der Droge niederkämpfen, die er ihr verabreicht hatte, sie musste ihren Kreislauf auf Trab bringen und ihre Muskeln geschmeidig halten. Wenn sich wirklich eine Fluchtgelegenheit bot, musste sie bereit sein.
    Warum ging Sarah nicht ans Telefon, verflucht noch mal? Cahill hatte sie immer wieder angerufen, weil er die Verbindung zu ihr keinesfalls zu lange unterbrochen lassen wollte, solange ihre Beziehung noch auf der Kippe stand. Ja, sie hatten sich geliebt und sie hatte ihm auch etwas Zeit gegeben; er hatte eine Chance bekommen, die Dinge möglicherweise wieder ins Lot zu bringen, aber es machte ihm zu schaffen, dass sie ihm all das nur vorläufig gewährt hatte. Ihm stand der Sinn nicht nach irgendwelchen Provisorien; sondern nach etwas Endgültigem.
    Gestern Nachmittag war sie zu Densmore gefahren. Na gut, er konnte verstehen, dass sie nicht an ihr Handy ging, während sie sich einrichtete, aber das Telefon war eingeschaltet gewesen, sodass sie, sobald sie einen Blick darauf warf, erkennen musste, dass er angerufen hatte. Inzwischen hätte sie ihn längst zurück-rufen müssen. Heute war das Telefon ausgeschaltet; er war mit einem »Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar« abgespeist worden.
    Densmore hatte eine Geheimnummer, doch mit der richtigen Software und Computer-Suchmaschine war so etwas kein Problem. Cahill zog sich die entsprechenden Informationen aus dem Netz und rief an, nur um von der Computerstimme eines Anrufbeantworters abgefertigt zu werden. Er hinterließ eine einfache Nachricht: Detective Cahill von der Polizei von Mountain Brook bittet um einen Rückruf. Ohne jede persönliche Note und damit jene Art von Nachricht, die am schnellsten ausgerichtet wurde. Aber sie hatte immer noch nicht zurückgerufen.
    Die verängstigte Öffentlichkeit lieferte telefonisch zahllose Hinweise und Tipps, die nirgendwohin führten, aber dennoch nicht unüberprüft bleiben durften, weshalb er tatsächlich nicht mal Zeit zum Essen fand. Seine vergeblichen Versuche, Sarah zu erreichen, ließen ihm trotzdem keine Ruhe, bis er allen Ernstes wie ein liebeskranker Teenager an dem Anwesen vorbeifuhr, um zu überprüfen, ob er irgendwo ihr Auto sehen konnte. Die schmiedeeisernen Tore waren fest verschlossen, und ihr Auto war weit und breit nicht zu sehen.
    Das verdammte Grundstück wirkte mit dieser riesigen Steinmauer sowieso wie eine Burg. Die Mauer allein musste ein Vermögen gekostet haben, und soweit er erkennen konnte, war das Grundstück gesichert wie Fort Knox. Mr. Densmore legte eindeutig Wert auf seine Privatsphäre.
    Er rief noch einmal unter Mr. Densmores Nummer an und hinterließ eine deutlich ungeduldigere Nachricht, in der er andeutete, dass Miss Stevens sich zu ihrem eigenen Besten mit der Polizei in Verbindung setzen sollte. Das müsste eigentlich eine Reaktion auslösen, wenn überhaupt jemand im Haus war.
    Wenig später klingelte sein Telefon. Er riss den Hörer ans Ohr. »Cahill.«
    »Detective Cahill.« Eine Männerstimme, ein bisschen weich, fast wie bei einem Priester, jedoch gleichzeitig sehr bestimmt. »Ich bin

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