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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte die Hand schon wieder nach ihr ausgestreckt, hielt aber inne, bis der verträumte Ausdruck in seinen Augen hart und hässlich geworden war. »So was habe ich noch nie gehört.«
    »Sie haben ja Recht, es ist eine Überempfindlichkeit. Meine Nervenenden sind chronisch entzündet. Kleidung kann ich gerade noch ertragen, aber nur bestimmte Sachen, trotzdem muss ich selbst dafür Schmerzmittel nehmen -« sie plapperte drauflos, ohne groß darauf zu achten, ob ihr Gerede irgendeinen Sinn ergab, Hauptsache, er schenkte ihr soweit Glauben, dass er sie nicht wieder berührte, »-und Entzündungshemmer. Und meine Medizin ist mir ausgegangen. In den letzten Tagen ist so viel passiert, dass ich ganz vergessen habe, mir ein neues Rezept ausstellen zu lassen. Jedes Mal, wenn Sie mich berühren, fühlt es sich an, als würden Sie mich mit einem heißen Bügeleisen verbrennen.«
    »Meine Güte, wie schockierend.« Das schien ihm jeden Wind aus den Segeln zu nehmen. Hätte er sich nicht so komplett von der Wirklichkeit abgekapselt, hätte er diese Lüge nie im Leben geglaubt, aber er war so gefangen in seiner Phantasiewelt, dass er sich auf nichts anderes konzentrieren konnte. »Ich möchte natürlich nichts tun, was dir Schmerzen bereitet.« Er lächelte sie an. »Außer du musst bestraft werden, versteht sich. Aber du wirst mich bestimmt nicht enttäuschen, oder? Du wirst mir die Zeitung bügeln und das Frühstück machen, genau wie du es für diesen alten Bock Lowell Roberts gemacht hast.«
    »Wenn Sie es wünschen«, brachte sie heraus, obwohl sie am liebsten laut geschrien hätte, wenn sie an den armen Richter dachte, an die Lankfords und den Unbekannten, den dieser Irre umgebracht hatte.
    »Du wirst für mich sorgen«, säuselte er. »Und ich werde für dich sorgen.« Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf ihre Stirn.
    Sarah würgte und verlor die Beherrschung. »Rühr mich nicht an!«, kreischte sie.
    Wie ein Blitz schloss sich seine Hand um ihren Hals und drückte mit aller Kraft zu, während er sich über sie beugte und sein Gesicht ganz nah an ihres brachte. Er bebte vor Zorn. »Sprich nie wieder in diesem Ton mit mir!«, röchelte er.
    Er schnürte ihr die Luft ab. Sie würgte noch mal, keuchend und hektisch nach einer Lösung suchend. Sie hatte ihn zum Äußersten getrieben; sie musste ihn auf Distanz, aber gleichzeitig ruhig halten, bis Cahill kam. Bestimmt würde er bald auftauchen. Bis zum Morgen konnte sie bestimmt noch durchhalten. »Ver... Verzeihung«, krächzte sie. »Bitte aufhören.«
    Mit tiefrotem Gesicht löste er die Hand von ihrem Hals und richtete sich auf. Hektisch holte sie Luft und kämpfte gegen die Dunkelheit, die von den Rändern ihres Blickfelds hereindrängte.
    »Du musst noch viel lernen«, zischte er und zog den Gürtel aus seiner Hose. »Du brauchst Disziplin, damit du dich zu benehmen lernst. Du... sprichst... nicht... in... diesem... Ton... mit... mir!«
    Sarah verbiss sich einen weiteren Aufschrei und versuchte verzweifelt, seinem herabpfeifenden Gürtel zu entkommen.
    Dieses beschissene Tor war mindestens vier Meter hoch; die Mauer mindestens drei. Er spielte mit dem Gedanken, das Tor mit seinem Wagen zu rammen, aber dadurch würde er die Alarmanlage auslösen und den Scheißer vorwarnen. Cahill stellte den Wagen direkt neben der Mauer ab und kletterte dann aufs Autodach. Von dort aus konnte er mit einem Sprung die Mauerkrone ergreifen.
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr seine Hände. Die Mauerkrone war mit Glasscherben oder Stacheldraht gespickt. Irgendwas in der Art. Er ließ sich wieder fallen, zog die Jacke aus und warf sie hoch, sodass sie über der Mauer zu liegen kam. Dann sprang er noch mal, in der Hoffnung, dass die Jacke sich verhaken und nicht wieder abrutschen würde. So war es. Mit blutenden Händen hielt er sich an der Jacke fest, bis er sich hoch und hinüber gehievt hatte, wo er auf dem Rasen landete und abrollte. Kurz darauf kam er auf die Füße, den Körper vom Scheitel bis zur Sohle unter Spannung, und zog die Pistole aus dem Holster. Im nächsten Moment eilte er geduckt über den weiten Rasen auf das Gebäude aus grauem Stein zu, das wie ein lauerndes Untier in der Dunkelheit hockte.
    Ein schrilles Pfeifen durchschnitt die Luft. Densmores Gürtel verharrte mitten im Schwung, und sein Kopf fuhr herum. »Ich glaube, wir haben Besuch bekommen«, stellte er freundlich fest. »Ich frage mich, wer das nur sein kann. Entschuldige mich, mein Liebes.«
    Als die Tür

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