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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Stunden, nicht dass er sie gezählt hätte trotzdem kam es ihm vor, als wären Tage vergangen, seit er das letzte Mal mit ihr gesprochen hatte, und die Trennung setzte ihm von Stunde zu Stunde mehr zu. Vielleicht störte ihn das viel mehr als alles, was Densmore gesagt hatte. Er sorgte sich um sie, er wusste, dass sie in Densmores Haus war, darum war es nur natürlich, dass er sein unangenehmes Gefühl auf Densmore übertrug. Ja, ja, er kannte den psychologischen Mechanismus. Nur blöd, dass er in diesem Fall nicht zutraf.
    Er hielt eine gepflegte Frau von etwa sechzig Jahren an, deren sorgsam zusammengestellte Garderobe nach viel Geld aussah. »Verzeihen Sie, Madam, aber wir sind auf der Suche nach diesem Mann. Erkennen Sie ihn vielleicht wieder?«
    Er würde noch mal versuchen, Sarah anzurufen, dachte er. Wenn er nicht mit ihr sprechen durfte, würde er sich eben vor Densmores Tor aufbauen und Einlass verlangen. Er konnte behaupten, er hätte einen Haftbefehl. Irgendwas in der Art.
    Die Frau nahm das Foto in die Hand, studierte es kurz und reichte es ihm zurück. »Aber ja doch«, antwortete sie herablassend. »Er sieht genau aus wie mein Bankier.«
    »Vielen Dank«, sagte Cahill automatisch und verkniff sich einen gepfefferten Kommentar. Den Witz hatte er schon mal gehört. Ha-ha. Er war zu müde für diese Scheiße - »Einen Moment. Was haben Sie da gerade gesagt?«
    Ihre Brauen hoben sich leicht in die Höhe, um anzuzeigen, dass sie von seiner Dreistigkeit im Besonderen und seiner Erscheinung im Allgemeinen wenig erbaut war; sie wiederholte: »Ich glaube, das ist mein Bankier. Er hat so eine gewisse Würde, eine distinguierte Ausstrahlung. Und natürlich erkenne ich das Haar wieder.«
    Cahill war augenblicklich hellwach. Adrenalin schoss durch seine Adern. »Und wie heißt er?«
    »Trevor Densmore. Er besitzt -«
    Cahill wartete gar nicht mehr ab, was Trevor Densmore wohl besaß. Er rannte bereits zum Ausgang und wählte mit wild klopfendem Herzen Westers Nummer. Mit dem Handy am Ohr hetzte er durch die Nacht und quer über den Parkplatz zu dem polizeieigenen Impala, mit dem er hier war.
    »Ich weiß, wer das Schwein ist«, bellte er ins Telefon, sobald Wester sich gemeldet hatte. »Trevor Densmore. Er ist Bankier. Er hat Sarah, Gott verdammt. Er hat Sarah!« Er schloss den Wagen auf, warf sich hinters Steuer, ließ den Motor an und war schon losgefahren, ehe er die Tür zugezogen hatte. Die Reifen quietschten über den Asphalt, dann schoss der Impala über den Parkplatz in Richtung Ausfahrt.
    »Was soll das heißen, >Er hat Sarah    »Er hat sie eingestellt. Sie ist gestern Nachmittag zu ihm rübergefahren, und seither habe ich nicht mehr mit ihr sprechen können. Ich fahre jetzt hin.«
    »Doc, machen Sie jetzt keine unausgegorenen Geschichten, verflucht noch mal! Wir müssen das richtig angehen. Ich besorge uns einen Durchsuchungsbefehl -«
    »Ich habe heute Nachmittag mit ihm telefoniert«, brüllte Cahill ihn an. »Es ist die Stimme vom Band der Lankfords. Ich hab gespürt, dass was nicht stimmt, irgendwas hat mir keine Ruhe gelassen, aber ich hab einfach nicht geschaltet, verfluchte Scheiße!« Als er den Highway 31 erreicht hatte, stand die Ampel auf Rot. Er schaltete das Blaulicht ein und jagte quer über die Kreuzung nach links in Richtung Interstate 459. Mit Tempo Hundert schoss er die Auffahrt hinauf.
    Wester redete ihm immer noch zu, doch Cahill hatte das Handy längst auf den Beifahrersitz fallen lassen. Wenn sie ihn einbuchten würden, dann würde er eben eingebuchtet. Nichts und niemand würde ihn daran hindern, diese graue Mauer zu überklettern.
    Plötzlich ergab alles einen Sinn. Das Warum hatte sich ihnen immer wieder entzogen, weshalb sich das Puzzle nie zu einem Bild zusammengefügt hatte. Bei den Morden war es weder um krumme Geschäfte, noch um Rache oder um Geld gegangen. Sondern nur um Sarah. Ihm fiel wieder ein, wie sie ihn vor Wochen angerufen hatte, noch vor dem ersten Mord, um ihm zu erzählen, dass ihr jemand ein anonymes Geschenk geschickt hatte. Damals hatte dieser Drecksack das erste Mal mit ihr Kontakt aufgenommen, damals hatte er zum ersten Mal seine Besessenheit gezeigt. Cahill hatte dem keine große Beachtung geschenkt, weil der Kerl danach nie wieder Verbindung mit ihr aufgenommen hatte; es waren weder Briefe noch Anrufe gefolgt, die normalerweise die ständig wachsende Besessenheit eines so genannten Stalkers kennzeichneten.
    Sarah andererseits hatte es

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