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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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überhaupt nicht zu ihm zu passen.
    »Eine lange Geschichte.« Die er nicht zu erzählen beabsichtigte. »Miss Stevens.« Er nickte ihr zum Abschied zu und schlenderte davon, ehe sie etwas erwidern konnte. Er blieb bei einem bärtigen Mann in Jeans, T-Shirt und Baseball-Kappe stehen, der ihm einen Stapel Zielscheiben zeigte und verärgert den Kopf schüttelte. Detective Cahill untersuchte die Pistole, lud geschickt nach, trat dann in den Schießstand und klemmte eine neue Zielscheibe fest.
    Sarah zwang sich wegzusehen. Sie war noch nicht fertig mit Üben und zerfetzte noch drei weitere Zielscheiben linkshändig und aus verschiedenen Distanzen, bevor sie Schluss machte. Als sie sich wieder umdrehte, waren Detective Cahill und sein Freund schon gegangen.

5
    Nachdem eindeutig feststand, dass Ricks neue Pistole Schrott war, gingen Cahill und sein Freund zurück zu dem Waffenladen, wo Rick die Pistole gekauft hatte. Rick redete fast eine Stunde auf den Verkäufer ein, ohne etwas zu erreichen: Er hatte die Pistole gekauft, sie war auf seinen Namen registriert, die Papiere waren am Verkaufstag abgeschickt worden, folglich konnte er höchstens beim Hersteller reklamieren oder die Pistole an den nächsten leichtgläubigen Deppen weiterverscherbeln.
    Sie verzogen sich zu einem frühen Abendessen und einem flüssigen Seelentröster in eine Bar. »Für mich ein Bier, okay?«, sagte Rick und verschwand auf die Toilette. Cahill stieg auf einen Barhocker und bestellte. Als Rick wieder auftauchte, trank er bereits seinen Kaffee.
    »Das war ja eine scharfe Braut, mit der du dich am Schießstand unterhalten hast.« Rick ließ sich auf den Hocker neben Cahill fallen. »Bumst du sie?«
    Cahill wandte sich in Zeitlupe zu ihm um und musterte seinen Freund so kühl, als würde er ihn das erste Mal sehen. »Wer zum Teufel bist du eigentlich und warum sollte ich, verfluchte Scheiße?«
    Rick feixte anerkennend. »Der war gut. Sehr gut. Du hättest mir fast Angst gemacht. Darf ich dir den Spruch klauen?«
    »Kein Problem.«
    »Und, bumst du sie oder nicht?«
    »Nicht.«
    »Warum nicht? Ist sie verheiratet oder was?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Dann wiederhole ich: Warum nicht?«
    »Ich hab’s nicht probiert.«
    Rick schüttelte den Kopf und griff nach seinem Bier. »Allmählich wird’s Zeit, dass du drüber wegkommst, Junge. Okay, du hast eine Drecksscheidung hinter dir; aber das ist vorbei. Jetzt bist du frei und kannst zur nächsten Blüte weitersummen.«
    Da Rick ein Veteran mit zwei Scheidungen auf dem Buckel war und zurzeit nach Frau Nummer drei Ausschau hielt, bezweifelte Cahill, dass seine Tipps in Frauenfragen von großem Wert waren. Rick verstand es, sie zu umgarnen, aber er konnte sie nicht halten. Doch weil er auch ein guter Freund war, sprach Cahill das nicht aus. »Lass mir Zeit«, bat er nachsichtig.
    »Scheiße, du hast ein ganzes Jahr Zeit gehabt!«
    »Dann brauche ich vielleicht anderthalb Jahre. Außerdem treffe ich mich mit Frauen.«
    Rick schnaubte. »Klar, aber ohne dass es zu was führt.«
    »Es soll auch zu nichts führen. Ich will nur Sex.« Er starrte bedrückt in seinen Kaffee. Er wollte Sex, ganz recht, das Problem war nur, welchen zu kriegen. Die Frauen, die für einen
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    One-Night-Stand ohne weitergehende Verpflichtungen zu haben waren, waren nicht die Frauen, die er wollte. Schlampige Verhältnisse hatten ihn noch nie interessiert. Die Frauen, die er wirklich attraktiv fand, waren Beziehungsmenschen, und eine Beziehung war das, was er im Moment am allerwenigsten brauchte.
    Nicht, dass er immer noch nicht über Shannon hinweg gewesen wäre; das war er schon, seit er herausgefunden hatte, dass sie einen Arzt aus ihrem Krankenhaus bumste. Aber die Scheidung war zu einer widerwärtigen Schlammschlacht ausgeartet. Sie hatte versucht, ihn auszuquetschen wie eine Zitrone, als hätte sie ihn dafür bestrafen wollen, dass er sie nicht mehr begehrte. Er verstand die Frauen nicht, oder wenigstens Frauen wie Shannon nicht; wenn sie noch an ihrer Beziehung interessiert war, warum hatte sie dann rumgevögelt? Hatte sie wirklich geglaubt, er würde sie nicht hochkant rausschmeißen, sobald er ihr auf die Schliche kam? Natürlich würde er und hatte es auch getan, trotzdem hatte sie sich an ihm zu rächen versucht wie eine Furie.
    Er hatte fair sein wollen. Dennoch war er nicht auf den Kopf gefallen; gleich nachdem er Wind von ihrer Affäre bekommen hatte, hatte er die Hälfte des Geldes von ihrem gemeinsamen Konto

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