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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wieder aufgelegt, oder gab es sonst auffällige Anrufe?«
    »Nein, sonst war da nichts. Nur der Anhänger. Bei einem einzigen Vorfall ist noch keine Systematik erkennbar, nicht wahr?«
    »Du kennst das Sprichwort. Einmal ist keinmal.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Er lenkte den Wagen geschickt durch den dichten Verkehr auf dem Highway 280. »Gestern Abend hast du erzählt, du wärst ins Kino gegangen, damit er dich ansprechen kann, falls er dich beobachtet.«
    Gestern Abend hatte sie noch unter Schock gestanden, aber soweit sie sich erinnerte, hatte Cahill ihre Bemerkung fast wortgetreu wiedergegeben. Ihm entging wirklich nichts. »Genau.«
    Er sah sie an. »Was hat dich glauben lassen, dass er dich beobachten könnte?«
    »Eigentlich nichts weiter, außer dass mir das Geschenk so unangenehm war. Ich musste immerzu daran denken. So was ist einfach... es hat mich nervös gemacht. Anders kann ich es nicht beschreiben.« Sie schauderte. »Schon bei dem Gedanken, dass er mich verfolgen könnte oder mich beobachtet, bekomme ich eine Gänsehaut. Und dass ich nicht weiß, wer es ist, macht alles noch schlimmer, darum dachte ich, ich gebe ihm eine Gelegenheit, mich anzusprechen. Dann würde ich wenigstens wissen, wie er aussieht.«
    »Aber es hat dich niemand angesprochen?«
    »Niemand hat sich neben mich gesetzt, niemand hat mich angesprochen, niemand hat mich auch nur genauer angesehen, soweit ich das feststellen konnte.«
    »Weißt du, wenn jemand wirklich auf dich fixiert ist und verrückt genug, dich zu verfolgen, dann ist es keine gute Idee, ihm so in die Hände zu spielen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, gestand sie. »Aber wenn er irgendwas versucht hätte, dann hätte ich ihn wahrscheinlich überraschen können.«
    »Mit Karate, meinst du? Und wenn er auch trainiert?«
    »Dann hätte ich alt ausgesehen. Trotzdem dachte ich, dass die Chancen eher für mich sprechen.«
    Er trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass du so jemanden auszutricksen versuchst. Das ist meine ganz persönliche Meinung. Als Polizist kann ich dir nur raten, es nicht auf eine Auseinandersetzung anzulegen.«
    »Das ist praktisch das Gleiche«, stellte sie lächelnd fest.
    »Wie wär’s dann damit: Wenn noch mal irgendwas Komi-
    sches passiert, wenn du irgendwann glaubst, dass du verfolgt wirst, wenn du noch mal ein Geschenk oder einen merkwürdigen Anruf bekommst, dann sag mir Bescheid. Sofort. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.«
    »Ich glaube, du wärst nicht besonders begeistert, wenn ich dich um drei Uhr nachts anrufen würde, um dir auszurichten, dass sich eben irgendein Trunkenbold verwählt hat.«
    »Ruf mich an, habe ich gesagt, und ich meine das so, wie ich es sage. Wer weiß? Vielleicht musst du dich ja nur umdrehen und mich wachrütteln?«
    Sie rieb sich die Stirn. Lichtgeschwindigkeit? Inzwischen hatte er auf Sol 6 hochgeschaltet. Ihr größtes Problem dabei war, dass es sie überhaupt nicht störte. So energisch er auch vorstieß, ihre Hormone hielten stets Schritt. Um ihrer geistigen Gesundheit willen musste er sie wieder verdächtigen und ihr dadurch eine Rückzugsmöglichkeit zu geben. Andernfalls... an das Andernfalls wollte sie lieber gar nicht denken.
    Sie war Verabredungen und festen Beziehungen gegenüber immer misstrauisch gewesen. Einerseits, weil eine feste Bindung gegenwärtig nicht in ihre Lebensplanung passte, doch andererseits auch, weil sie von Natur aus ausgesprochen selbstständig und unabhängig war. Sie ließ sich nicht gern auf eine romantische Beziehung ein, weil das bedeutete, dass sie ihr Leben zum Teil in fremde Hände legen musste. Freundschaften schloss sie leicht und gern, sie hatte den Richter geliebt, sie mochte seine Familie, doch hatte es stets eine noch tiefere Ebene der Vertrautheit gegeben, zu der sie praktisch niemandem Zutritt gewährte. Cahill, erkannte sie, würde sich Zutritt verschaffen können.
    Ganz klar: Die Chemie zwischen ihnen stimmte, doch das Timing war miserabel. Sie war noch nicht bereit, sesshaft zu
    werden, und Cahill litt an den Nachwehen einer schmerzhaften Scheidung. Selbst wenn er nach einer Beziehung suchte, bezweifelte sie schwer, dass er sie in Kombination mit dem Wörtchen »fest« suchte. Und eine Trostromanze war selten eine gute Idee. In einem Jahr oder so... würde es sich vielleicht lohnen, das Risiko einzugehen. Aber wo sie in einem Jahr sein würde, stand noch in den Sternen.
    Kurz und gut, es war keine gute Idee, die

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