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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gekommen?«
    »Nein, es ist bloß so... es ist heute vor einer Woche passiert, und damals war ich auch im Kino.«
    »Ach so.« Er klang liebevoll. »Dann unternehmen wir was anderes.«
    »Nein, ich -« Sie war wirklich gern mit ihm zusammen, aber vielleicht war nach dem gestrigen Abend eine kurze Pause gar nicht verkehrt. Sie hatte es geschafft, dass die Dinge nicht aus dem Ruder liefen, sie waren auch nicht weitergegangen als bisher, aber er brachte ihre guten Vorsätze gefährlich ins Wanken. Sie brauchte eine Abkühlungsphase. »Heute Abend nicht. Die Verabredung für morgen Abend bleibt bestehen, aber heute Abend ist mir nicht nach Gesellschaft zumute.«
    »Kriegst du etwa kalte Füße?«
    Man konnte sich wirklich darauf verlassen, dass er Höflichkeit und Takt links liegen ließ und stets direkt zum Wesentlichen kam! »Glaub mir«, antwortete sie, »wenn ich kalte Füße habe, dann ist das das Einzige an mir, was kalt ist.«
    Er atmete scharf und kurz aus. »Jetzt bist du dran Schuld, dass ich mich nicht mehr hinsetzen kann.«
    »Ich hoffe nur, dass niemand mithört.«
    Darauf ging er gar nicht ein. »Ich bin zu Hause, falls du deine Meinung änderst oder gern Gesellschaft hättest.«
    »Danke, Cahill.« Sie meinte es aufrichtig. »Du bist wirklich ein Schatz.«
    »Hab ich’s doch gewusst, dass du mich irgendwann so nennen würdest«, erwiderte er selbstgefällig.
    Er schaffte es jedes Mal, ihre Laune zu heben. Als sie auflegte, fühlte sie sich wie auf Wolken, so wie immer, wenn sie mit ihm zu tun hatte. Der kleine Hormonschub brachte sie sicher über den restlichen Tag.
    Am Donnerstag sagte er auf dem Weg ins Konzert: »Ich habe einen Freund, der dich unbedingt kennen lernen will. Ein skrupelloser Schmierlappen, der glaubt, er könnte dich mir ausspannen, aber wenn es dir nichts ausmacht, dich anschmuddeln zu lassen, würde er zu gern ein paar Schießübungen zusammen mit dir machen. Ich habe eine Zweitwaffe, die kannst du nehmen, deine haben wir ja noch in Verwahrung.«
    Sie lachte. »Ein skrupelloser Schmierlappen, der mich >anschmuddeln< möchte? Klar möchte ich den kennen lernen.«
    »Dacht ich’s mir. Wie wär’s mit morgen Nachmittag, zwei Uhr, auf der Schießanlage, wo wir uns schon mal begegnet sind?«
    »Zwei Uhr? Musst du da nicht arbeiten? Oder soll ich mich etwa ganz allein anschmuddeln lassen?«
    »Ich hab morgen Nachmittag frei und das ganze Wochenende dazu.« Er musterte sie mit einem begehrlichen Seitenblick. »Und zieh dieses Kleid wieder an.«
    Wenn das nicht typisch Mann war. »Zum Zielschießen? Du träumst wohl.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wovon ich träume«, bekannte er sehnsüchtig. Durch einen typisch frühlingshaften Wetterumschwung waren die Temperaturen tagsüber auf beinahe dreißig Grad gestiegen und auch nach Sonnenuntergang kaum gesunken. Sarah hatte dementsprechend nur ein ärmelloses, aquamarinblaues Etuikleid übergestreift und einen Schal mitgenommen, den sie über die Arme legen konnte, falls es kühler werden sollte. Das Kleid umschmiegte sie an den passenden Stellen, fiel an anderen locker herab und war vorn tief genug geschnitten, um den Ansatz eines Dekolletes erkennen zu lassen. Cahills Blick klebte an diesem Ansatz, seit er sie abgeholt hatte.
    Sie war klug genug, ihn nicht nach seinen Träumen zu fragen, weil er sie ziemlich sicher erzählt hätte. Falls Cahill auch nur einen Funken Schüchternheit besaß, dann hatte sie davon noch nichts bemerkt.
    Es war eine wunderschöne Sinfonie; sie liebte klassische Musik, und Cahill äußerte sich durchaus sachkundig über das Programm, was erkennen ließ, dass er sie nicht nur ins Konzert geschleift hatte, um sie zu beeindrucken. »Gehst du oft ins Konzert?«, fragte sie.
    »Nicht so oft, wie ich möchte, aber immerhin ein paarmal im Jahr. Das hängt von meinem Terminkalender ab.«
    »Es ist bestimmt nicht leicht, noch Zeit für ein klassisches Konzert frei zu schlagen, wo du schon dauernd zum Baseball und Bowling gehen musst.«
    Er grinste. »Gib’s zu. Cosmic Bowling hat dir gefallen.«
    »Ich habe noch nie im Dunklen gebowlt.« Sie hatte sich am Dienstag königlich amüsiert; Cosmic Bowling war wirklich ein Megaspaß. Kugeln und Kegel waren mit fluoreszierenden Farben bemalt; der ganze Saal wurde ausschließlich von Schwarzlicht erhellt. Alles Weiße, wie zum Beispiel Zähne oder Schuhe oder Hemden leuchteten gespenstisch hell. Es war ein bisschen irritierend, wenn man unversehens von einem weißen Gebiss aus dem

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