Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
die Waffe ab, verschränkte die Arme und musterte beide zornig.
    »Äh...«
    »Sag >Ich bin auch ein Vollidiot<«, befahl ihm Cahill halb flüsternd.
    »Ich bin auch ein Vollidiot!«, krähte Rick. Seine hellen Augen funkelten fröhlich.
    »Wart ihr zusammen auf der High School?«, erkundigte sie sich. »Reine Neugier.«
    »Gott bewahre. Könntest du dir das vorstellen?« Grinsend steckte Cahill die Scheine ein.
    »Nicht, ohne dass es mir dabei kalt den Rücken runterläuft.«
    Cahill schlug Rick auf die Schulter. »Also, Kumpel, das war richtig nett. Wenn ich mal wieder Geld brauche, können wir das Ganze gern wiederholen, okay? Jetzt müssen wir los; bei mir zu Hause liegen die Steaks in der Marinade. Wir werden bei jedem Bissen an dich denken.«
    »Tut das.« Rick sah ihnen sehnsüchtig nach. Er winkte ihnen beim Gehen sogar traurig hinterher, wie ein kleines Kind, das im Haus bleiben muss, während die anderen Kinder zum Spielen rausstürmen.
    »Puh, ist der anstrengend!«, sagte Sarah, als sie im Auto saßen. »Lustig, aber anstrengend.«
    »Das sagen seine beiden Ex-Frauen auch. Sollte es so etwas geben wie einen Manisch-Depressiven, der ständig manisch ist, dann wäre das Rick.«
    »Und was sagt er über dich? Außer dass du ein Vollidiot bist?«
    »Dass ich niederträchtig bin. Und starrsinnig.«
    »Da hat er Recht; beides gute Eigenschaften für einen Polizisten.«
    »Hmm. Du hältst mich also für niederträchtig?«
    Sarah musterte ihn: Er lehnte lässig hinter dem Lenkrad, die langen Beine in Stiefeln und Jeans, den festen Oberkörper von einem eng anliegenden T-Shirt umhüllt. Seine Lippen waren zu einem leisen Lächeln verzogen, als wüsste er ganz genau, was hier gespielt wurde. Oh ja, er war ganz eindeutig niederträchtig.
    »Was sind das für Steaks, die bei dir zu Hause in der Marinade liegen? Das ist das erste Mal, dass ich von diesen Steaks höre, und davon, wo sie liegen.«
    »Ich habe einen gemauerten Grill, es ist Freitag und die Sonne lacht. Was sollte ein echter Südstaaten-Boy, der noch Blut in den Adern hat, da anderes tun als grillen? Außerdem war ich schon bei dir zu Hause; willst du gar nicht wissen, wie es bei mir aussieht?«
    Aber ja, verflucht noch mal. Sie wollte unbedingt wissen, ob er ein Chaot war, ob sich sein Mobiliar auf einen Fernsehsessel und eine Monsterglotze beschränkte, ob im Kühlschrank nur ein paar Tiefkühlgerichte, Käse und Bier zu finden waren. Sie wollte wissen, ob er nach dem Rasieren die Stoppeln im Waschbecken zurückließ, ob er morgens das Bett machte oder Decken und Laken auf dem Boden herumfliegen ließ. Sie war so neugierig auf seine Wohnung, dass sie beinahe aufgestöhnt hätte.
    »Wo genau wohnst du?«, fragte sie. Er quittierte ihre Kapitulation mit einem Lächeln.
    »Unten am Highway 280, in Shelby County.«
    Das Ballungszentrum Birmingham breitete sich in atemberaubendem Tempo in Richtung Süden aus; Shelby war das am schnellsten wachsende County in ganz Alabama. Praktisch über Nacht schossen dort neue Gewerbegebiete und Neubausiedlungen aus dem Boden, was den Verkehr auf dem Highway 280, der Schlagader in Richtung Birmingham, zu einem einzigen Albtraum machte. Die Grundstückspreise in Shelby explodierten.
    »Seit wann wohnst du schon dort?«
    »Erst seit einem Jahr, seit meiner Scheidung. Ich hatte ein Riesenglück, dass ich das Haus gefunden habe; es hat einem Cousin gehört, der nach Tucson versetzt wurde. Das Haus, in dem ich zusammen mit Shannon gewohnt habe, war sofort wieder verkauft, sodass ich mit meinem Anteil eine ordentliche Anzahlung leisten konnte und sich die Hypothekenzahlungen in Grenzen halten.«
    »Ich habe mir immer vorgestellt, dass du in einem Apartment oder in einem Wohnblock wohnst.«
    »Ich lebe lieber in einem Haus für mich allein; ist kein Neubau; es stammt aus den siebziger Jahren und hat schon einige Reparaturen nötig. Zum Glück bin ich einigermaßen geschickt, also mache ich das meiste selbst.«
    Sie konnte ihn sich gut als Handwerker vorstellen; seine selbstbewusste Ausstrahlung ließ vermuten, dass er so ziemlich alles schaffte, was er sich vornahm. Vielleicht dachten andere Frauen anders, aber sie fand einen Kerl mit einem Hammer in der Hand sexy.
    Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, keinesfalls jedoch ein traditionelles Backsteinhaus mit einem leicht abfallenden Garten hinter dem Haus und einer korrekt gestutzten Hecke zum Gehweg hin. Die Ziegel waren mattrot, die Fensterläden dunkelblau, die Haustür

Weitere Kostenlose Bücher