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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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vergisst, ist Mutter.« Sie holte tief Luft. Sie war ehrlich zu sich selbst gewesen, und auch er hatte eine ehrliche Antwort verdient. »Außerdem muss ich das verarbeiten.«
    »Was verarbeiten?«
    »Das hier. Dich. Den Sex. Das ist... das ist-«
    »- ein ziemlicher Hammer«, vollendete er den Satz für sie. »Für mich auch. Und warum läufst du davor weg?«
    »Ich laufe nicht weg, ich ziehe mich nur ein wenig zurück.« Sie ließ den Finger über den Glasrand kreisen und sah ihn dann an. Er saß ihr gegenüber, das Kinn von einem Bartschatten überzogen, und beobachtete sie mit seinen Polizistenaugen. »Ich glaube, für mich ist es ein noch größerer Hammer als für dich, und ich gehe dabei ein ziemliches Risiko ein.«
    »Du bist nicht allein, Sarah. Du kannst nicht von Gefühlsgraden sprechen, als würdest du zwei Thermometer vergleichen.«
    »Kann ich sehr wohl, weil ich die Höchsttemperatur an-
    zeige.«
    »Das weißt du doch gar nicht.«
    Sie blinzelte ihn an; er kaute seelenruhig an seinem Cookie. »Wie meinst du das?«
    »Sind wir hier im Beichtstuhl?« Er rieb sich den Nacken. »Ach Scheiße, ich kann so was zu keiner Tages- und Nachtzeit, und um vier Uhr morgens am allerwenigsten. Also gut: Ich weiß nicht genau, was zwischen uns läuft, aber ich weiß, dass da was läuft. Ich will nicht, dass du gehst. Ich weiß genau, dass ich dich begehre, wie ich noch nie jemanden in meinem Leben begehrt habe, und ich weiß, dass du keine von den Frauen bist, die gern Spielchen spielen. Für mich ist das hier auch kein Spiel. Du
    Sie verbrachten das gesamte Wochenende zusammen. Als sie darauf bestand, wenigstens zeitweise ins Haus des Richters zurückzukehren, um weiter Inventur zu machen und einzupacken, half er ihr dabei. Weil es nicht ihr Haus war, hatte sie Hemmungen, ihn dort übernachten zu lassen, weshalb sie etwas zum Anziehen und ein paar Toilettenartikel einpackte und dann in ihrem eigenen Wagen zurück zu ihm fuhr, wo sie bis zum Abend im Bett blieben. Am Sonntag wiederholten sie zu ihrem großen Vergnügen im Wesentlichen das Programm vom
    Samstag. Sie schob ihre Sorgen beiseite und ließ den Dingen ihren Lauf. Was blieb ihr auch anderes übrig, wenn sie nicht gleich die Flucht ergreifen wollte? Sie war von Natur aus vorsichtig, aber bestimmt kein Angsthase.
    Früh am Montagmorgen fuhr sie wieder zurück und machte sich entschlossen an die Arbeit. Um zehn Uhr rief Barbara an und erlöste sie aus der nervtötenden Tätigkeit, Handtücher und Waschlappen zusammenzulegen, mit denen sie eine kleine Armee ausrüsten könnte.
    »Ich habe mit einem Makler gesprochen«, sagte Barbara. »Er wird irgendwann heute sein Schild aufstellen, seien Sie also nicht überrascht, wenn plötzlich ein Mann im Vorgarten steht. Ich bin übrigens schon mehrmals zu Hause angerufen worden-Sie wissen schon, Bekannte, die jemanden kennen, der ein Haus in Mountain Brook sucht, vielleicht wird es sich also ziemlich schnell verkaufen.«
    »Das glaube ich auch«, bestätigte Sarah. Unter Umständen würde sie doch keinen vollen Monat mehr hier bleiben.
    »Ich komme am Wochenende, um Ihnen bei Daddys Kleidern und den persönlichen Sachen zu helfen.« Ihre Stimme wurde zittrig. »Ich kann nicht sagen, dass ich mich darauf freue, aber ich muss das tun. Mir kommt alles immer noch so unwirklich vor, und vielleicht... vielleicht hilft es ja, seine Sachen einzupacken.«
    »Soll ich Sie vom Flughafen abholen?«
    »Nein, ich nehme einen Mietwagen, damit ich unabhängig bin. Aber könnten Sie mir ein Zimmer im Wynfrey buchen? Ich glaube nicht, dass ich im Haus ein Auge zukriegen würde.«
    »Aber gern. Eine Suite?«
    »Danke, nur ein Zimmer, ich komme alleine. Sarah, Sie wissen, wie lange es dauert, bis ein Testament beglaubigt ist. Ich habe das mit Randall und Jon besprochen, und wir sind alle einer Meinung. Falls Sie das Geld brauchen, das Daddy Ihnen hinterlassen hat, würden wir es vorstrecken und den Betrag vom Erbe abziehen, nachdem alles geregelt ist.«
    »Aber nein, das brauchen Sie nicht«, widersprach Sarah erschrocken. »Ich brauche das Geld nicht, und ich möchte wirklich nicht, dass Sie -«
    »Keine Widerrede«, fiel Barbara ihr ins Wort. »Daddy hat Ihnen das Geld hinterlassen und damit basta.«
    Darauf konnte Sarah nur noch erwidern: »Danke. Aber ich brauche das Geld momentan wirklich nicht.«
    »Na schön, aber falls Sie Ihre Meinung ändern, brauchen Sie es nur zu sagen. Ach ja, ich habe Ihnen übrigens ein Empfehlungsschreiben

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