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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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war noch nicht zu Hause, als sie dort eintraf. Sie schloss die Haustür mit dem Zweitschlüssel auf, den er ihr überlassen hatte, und sprang unter die Dusche, um den klebrigen Schmutz abzuwaschen, der sich beim Kistenpacken festgesetzt hatte. Danach wickelte sie sich in den Frotteebademantel, den sie hier deponiert hatte, und trat, gerade als sie die Hintertür ins Schloss fallen hörte, aus dem Schlafzimmer.
    »Schatz, ich bin zu Hause!«, rief er. Grinsend trat sie in die Küche. Er hatte die Styroporbehälter auf dem Tisch abgestellt und holte eben den Krug mit Eistee aus dem Kühlschrank. »Und ich bin am Verhungern«, ergänzte er.
    »Ich auch. Wieso kommst du so spät?«
    »Eine Frau war mit ihrem dreijährigen Sohn beim Kinderarzt, und der stellte fest, dass das Kind am ganzen Leib blaue Flecken hat. Sie hat behauptet, er sei die Treppe runtergefallen. Der Arzt hat Misstrauen geschöpft und uns angerufen, wir sind hingefahren, und es gibt gar keine Treppe. Diese Schweine. Außerdem mussten wir noch ein paar alte Fälle durchgehen.«
    Was bedeutete, dass sie immer noch über den Spuren brüteten, die sie im Haus des Richters zusammengetragen hatten, und die Ergebnisse immer wieder durchgingen, in der Hoffnung, auf etwas zu stoßen, das sie übersehen hatten. Der Fall dümpelte vor sich hin und sackte mit jedem Tag tiefer, aber sie gaben sich trotzdem alle Mühe. Er sah müde aus, aber wer würde nicht müde aussehen, wenn er sich mit Menschen herumärgern musste, die einen Dreijährigen grün und blau prügelten?
    »Ich hatte heute wieder ein Vorstellungsgespräch«, eröffnete sie ihm, als sie am Tisch saßen. »Sonny und Merilyn Lankford an der Brookwood Avenue; ein riesiges Anwesen im spanischen Stil.«
    »Ja, kenne ich. Und wie war’s?«
    »Ich habe zugesagt.«
    Er erstarrte, die Gabel auf halbem Weg zum Mund, die Augen leicht zusammengekniffen, musterte er sie mit scharfem Blick. »Das gleiche Arrangement wie bei Richter Roberts? Du wohnst bei ihnen?«
    »Ja, in einem eigenen kleinen Bungalow. Am Wochenende habe ich frei, wenn sie nicht gerade eine Party geben, sonst darf ich mir einen anderen Tag aussuchen.«
    »Wann fängst du an?«
    Er hatte sein Polizistengesicht aufgesetzt und sprach mit Polizistenstimme, kühl und leidenschaftslos. Er hatte fest damit gerechnet, dass sie bei ihm einziehen würde, und er konnte es gar nicht leiden, wenn sich die Dinge nicht nach seinem Willen entwickelten.
    »Übermorgen.«
    »Morgen Abend wirst du also deinen letzten Abend hier verbringen.«
    Ihr hatte es den Appetit verschlagen. »Ab morgen Abend werde ich nicht mehr jeden Abend hier verbringen. Ob es der letzte Abend überhaupt ist, liegt an dir.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, dass ich einen Job habe und meinen Arbeitgebern keine Stunden klauen werde. Aber wenn ich frei habe und du mich haben willst, werde ich hier sein.«
    »Aber ja«, sagte er leise, »ich will dich.«
    »Aber du bist sauer, dass ich den Job angenommen habe.«
    »Nein, mir war klar, dass du einen neuen Job brauchst. Es gefällt mir einfach nicht, dass du nicht mehr hier sein wirst. Das sind zwei verschiedene Dinge.«
    »Ich liebe es, mit dir zusammen zu sein, Cahill.« Mit der Betonung auf Liebe. »Aber wir haben beide gewusst, dass es nicht von Dauer sein würde. Dass ich hier übernachte, meine ich.«
    »Schon gut, schon gut.« Er wirkte frustriert. »Wir werden das schon irgendwie hinkriegen. Es gefällt mir nur nicht. Und ich will die Leute überprüfen, bevor du auch nur eine Nacht dort verbringst. Du erinnerst dich doch an unsere Vereinbarung?«
    »Ich glaube kaum, dass Merilyn Lankford eine Terroristin ist oder für die Mafia Geld wäscht.« Trotzdem war sie froh, dass er nicht versuchte, ihr den Job madig zu machen.
    »Man kann nie wissen. Die Leute haben alle möglichen Leichen im Keller. Nur mir zuliebe, okay?« Er fasste nach seiner Jacke, die er über die Stuhllehne gehängt hatte, und zog sein Notizbuch heraus. »Gib mir noch mal den genauen Namen und die Adresse.«
    Seufzend kam sie seiner Bitte nach.
    »Und er heißt wirklich Sonny? Das ist nicht nur ein Spitzname?«
    »Ich glaube schon.«
    »Auch egal, das lässt sich herausfinden. Wenn die beiden auch nur einen Strafzettel kassiert haben, werde ich es erfahren.« Er ließ das kleine Buch in die Jackentasche zurückgleiten und beugte sich wieder über seinen Teller.
    Von einer unerwarteten Veränderung seiner Wohnsituation ließ er sich jedenfalls nicht den Appetit

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