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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anzuheuern«, sagte Merilyn. »Carl Barnes, Trevor Densmore, das ist Sarah Stevens, meine Hauswirtschaftsund Organisationsspezialistin.«
    »Sehr erfreut«, murmelte sie mit einer angedeuteten Verbeugung. Sie reichte ihnen nicht die Hand; als Dame hätte sie ihre Hand zwar anbieten dürfen, aber nicht als Butler. Wenn jemand ihr seine Hand entgegenstrecken würde, würde sie den Händedruck natürlich nicht verwehren, aber so wartete sie ab, wie die beiden reagierten.
    Trevor Densmore war ein hoch gewachsener, schlanker Herr mit grauem Haar und schüchternem Lächeln; er wurde wahrhaftig rot, als sie ihn freundlich anlächelte. Carl Barnes hingegen, ein blonder Klotz mit kantigem Gesicht und kalten Augen, musterte sie nachdenklich und mit verschlossener Miene, als würde er überlegen, ob Sonny Lankford wohl nächtens zu ihrem kleinen Bungalow pilgerte. Sie erkannte beide Namen wieder; Trevor Densmore war der Mann, der ihr zweimal brieflich eine Stelle angeboten hatte. Das Angebot von Carl Barnes war so hoch gewesen, dass sie sich gefragt hatte, was er außer der Führung seines Haushaltes wohl noch von ihr erwartete. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, ein extrem hohes Angebot würde ihm den Zuschlag sichern; stattdessen hatte es sie misstrauisch gemacht.
    »Ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Mr. Densmores Stimme war weich und schüchtern wie sein Lächeln. Er errötete gleich noch mal und sah verlegen auf seine Schuhe.
    »An deiner Stelle, Merilyn, würde ich Sonny im Auge behalten«, verkündete Carl Barnes ein kleines bisschen zu laut. »Mit einer solchen Schönheit im Haus könnte ein Mann auf dumme Gedanken kommen.«
    Womit er unausgesprochen davon ausging, dass sie bei einem Seitensprung mitspielen würde, dachte Sarah mit nur mühsam gezügelter Wut. Eigentlich hätte sie darauf nichts erwidern dürfen, aber als sie Merilyn mit offenem Mund und vorübergehend
    sprachlos dastehen sah, merkte sie doch halblaut an: »Nicht, wenn es ein Gentleman ist.« Auch sie konnte manches unausgesprochen andeuten.
    Mr. Barnes errötete und fixierte sie mit einem kalten Blick. Merilyn hatte sich weit genug erholt, um ihm auf den Arm zu schlagen. »Carl, wenn du ekelhaft sein willst, dann verzieh dich in eine Ecke, wo du die übrigen Gäste nicht störst. Ich habe dich nicht mit Sarah bekannt gemacht, damit du sie beleidigst, und Sonny und mich dazu.« Sie sagte das gerade energisch genug, um ihn wissen zu lassen, dass sie es ernst meinte, ohne dabei selbst ekelhaft zu werden.
    »War nur ein Witz«, versuchte er sich mit einer klassischen passiv-aggressiven Reaktion aus der Situation zu lavieren.
    »Natürlich.« Diesmal tätschelte sie seinen Arm nur. »Komm, wir gehen Georgia suchen; ich muss ihr unbedingt was erzählen.« Sie nahm ihn ins Schlepptau und machte sich auf die Suche nach seiner Frau. Sarah musste ein Lächeln unterdrücken, als sie ihnen nachsah. Carl glaubte wahrscheinlich, damit sei alles geklärt und wieder in Butter; stattdessen vertraute ihn Merilyn der Obhut seiner Frau an.
    »Verzeihen Sie bitte«, sagte Mr. Densmore. »Carl kann recht rüde werden, wenn er zu viel getrunken hat.«
    »Nicht so schlimm«, log Sarah ohne jegliche Gewissensbisse. »Ich freue mich ebenfalls, Sie kennen zu lernen, Mr. Densmore. Ich habe Ihre Briefe nicht vergessen; Ihr Angebot war sehr großzügig.«
    »Vielen Dank.« Er lächelte schüchtern. »Ich wusste ja nicht, ob ich... Ich will sagen, ich wusste nicht, wie ich Sie kontaktieren sollte. Hoffentlich haben Sie sich nicht bedrängt gefühlt.«
    Von einem Stellenangebot? »Ich war geschmeichelt.« Sie sah sich um. »Verzeihen Sie, Mr. Densmore, aber die Pflicht ruft.«
    »Ich verstehe. Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen, Miss Stevens.«
    Sie war froh, ihm zu entkommen und auf vertrauteres Territorium zurückzukehren. Trotzdem passte sie auf, dass sie Carl Barnes aus dem Weg ging.
    Sie war zauberhaft. Er hatte sich gefragt, was sie wohl anziehen würde, ob sie Hosen tragen würde, etwa die feminine Version eines Smokings, wenngleich die Feier der Lankfords kein Gala-Abend war. Sie hatte etwas gleichermaßen Dezentes wie Strenges und Elegantes gewählt: einen langen, schmal geschnittenen schwarzen Rock, schlank, aber nicht beengend, gepaart mit einer auf Figur geschnittenen weißen Bluse und einer kurzen, eng taillierten schwarzen Jacke. Das Ensemble wirkte leicht militärisch, allerdings ohne Messingknöpfe oder Tressen. Ihr dichtes dunkles Haar war zu

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