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Ein Toter fuehrt Regie

Ein Toter fuehrt Regie

Titel: Ein Toter fuehrt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Bosetzky , -ky
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ja fast berlinert!» Koch grinste. «Einstecken kann der auch nicht viel.»
    «Bei dem bist du unten durch», sagte Mannhardt.
    «Das juckt mich wenig. Mal sehen, was passiert.»
    Sie beugten sich über den Anzeigenentwurf. Oben drüber ganz groß: Wäre das nicht Ihr Fall? Da wurden Männer und Frauen gesucht, die unsere Gesellschaft vor der Kriminalität schützen sollten. Dazu brauchen Sie Mut und Energie. Müssen objektiv analysieren, Zielsetzungen erkennen und in entscheidenden Situationen überlegen handeln können. Kurzum, wir suchen Menschen mit Verantwortung.
    Koch grinste. «Da sie uns schon eingestellt haben, müssen wir ja logischerweise solche tollen Kerle sein.»
    «Dann sag mir mal die Zielsetzung im Falle Ossianowski.»
    «Weitere Morde verhindern.»
    «Hm…» Mannhardt nickte. «Und das, obwohl der Mörder schon lange tot ist und sein Killer seit gestern hinter Schloß und Riegel sitzt.»
    «Noch hat Schloo kein Geständnis abgelegt.»
    «Den haben wir matt gesetzt, der wird’s bald zugeben.»
    «Soll ich ihn holen lassen?»
    «Aber selbstredend», sagte Mannhardt mit markiger Stimme und fuhr mit dem Finger über die letzte Zeile der Anzeige. «Wir sind doch von der Kripo Berlin. Menschen, die Lösungen suchen und finden. »
    Koch zeigte auf den karierten Bogen, der jetzt auf Mannhardts Akten lag. «Die Aufgabe mit den neun Zahlen hast du wenigstens gelöst.»
    «Paß bloß auf, daß ich dir nicht gleich mal was löse – nämlich die Schneidezähne aus dem Oberkiefer!»
    Koch verschwand, um Volker Schloo zu holen und kam kurz darauf mit ihm herein.
    «Setzen Sie sich, Herr Schloo…» Mannhardt wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    Volker Schloo… Ein bißchen war der Lack schon ab, aber hübsch war er immer noch. Und er sah so dümmlich aus wie die Knaben, die manchmal in den Hitparaden auftraten. Aber da trog der Schein wohl ein wenig. Höchstwahrscheinlich hatte er schon mitgekriegt, daß Kuhring ermordet worden war – zu einer Zeit, da er längst im Untersuchungsgefängnis gesessen hatte. Und, das war der springende Punkt, was brauchte Owi einen Killer, wo er doch seine Morde offensichtlich und postum selber erledigte? Dieser Trumpf war so auffällig, daß er sogar einem Mann wie Schloo in die Augen stechen mußte. Mit diesem Argument konnte er Mannhardts ganze Indiziensammlung vom Tisch fegen.
    Aber es sollte ganz anders kommen.
    Um Schloo auf den Leim zu locken oder aber, wie man wollte, ihm die berühmte goldene Brücke zu bauen, hatte Mannhardt listig ein Protokoll formuliert, das Schloo nur noch zu unterschreiben brauchte. Er holte es aus der Schublade und begann es Schloo vorzulesen, nach ein paar einleitenden Bemerkungen natürlich.
    «Hiermit erkläre ich, Volker Schloo, geboren am 17. 7.1946 in Zehdenick, wohnhaft 1 Berlin 36, Manteuffelstraße 36, von Herrn Otto-Wilhelm Ossianowski, zuletzt wohnhaft 1 Berlin 22, Gößweinsteiner Gang 185, DM 60000 erhalten zu haben mit dem Auftrag, dessen Kollegen Fräulein Gisela Lux und Herrn Dr. Bodo Brockmüller schweren körperlichen Schaden zuzufügen oder gar, wenn sich Gelegenheit dazu bot, sie zu töten. Zu diesem Zweck habe ich am 9.8.1972 in der Babelsberger Straße in Berlin-Wilmersdorf den Wagen des Internisten Dr. med. Alfred Wendt – Marke Peugeot, Nr. B-AV 2941 – gestohlen und dann am 10.8.1972 versucht, den Kleinwagen, in dem Dr. Brockmüller und Fräulein Lux zu ihrer Arbeitsstelle fuhren, auf der Avus auf Höhe des Hüttenweges bei regnerischem Wetter gegen die Leitplanke zu drücken. Nach meiner Tat habe ich den gestohlenen Wagen in der Kant/Ecke Bleibtreustraße abgestellt und einen Shell-Atlas aus dem Handschuhfach entwendet. Ich erkläre ferner, Herrn Ossianowski von unserer gemeinsamen Zeit bei der E UROMAG (1962-1964) her zu kennen und mir zur Erledigung seines Auftrages einen .38er Smith & Wesson-Revolver besorgt zu haben…» Mannhardt machte eine kleine Pause. «Berlin, den… und so weiter.»
    Er sah gespannt zu Schloo hinüber. Der drückte die Zigarette aus, die Koch ihm gegeben hatte.
    Es vergingen einige Sekunden, zehn, zwanzig. Alle drei schwiegen.
    Mannhardt holte tief Luft und merkte, daß er den Atem angehalten hatte.
    Dann machte Schloo eine hilflose Geste. «Sie haben recht…» Klang das noch resigniert, so war er sogleich wieder schnoddrig. «Geben Sie den Wisch schon her!»
    Um 13 Uhr 47 war das vorläufige Protokoll unterschrieben.
    Mannhardt war erleichtert, Koch strahlte. Endlich ein Erfolg,

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