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Ein Toter zu wenig

Ein Toter zu wenig

Titel: Ein Toter zu wenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Leigh Sayers
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Mr. -«
    »Das ist Lord Peter Wimsey, meine Liebe«, belehrte Theophilus sie sanft.«
    Mrs. Appledore war keineswegs beeindruckt. »Aha«, sagte sie, »da sind Sie, glaube ich, ein entfernter Verwandter meines verstorbenen Vetters, des Bischofs von Carisbrooke. Ein armer Mann! Immer wieder ist er auf Schwindler hereingefallen; bis zu seinem Tode hat er nichts hinzugelernt. Ich könnte mir vorstellen, daß Sie nach ihm sind, Lord Peter.«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Lord Peter. »Soviel ich weiß, ist er nur ein angeheirateter Verwandter, obschon man ja sagt, es sei ein kluges Kind, das seinen Vater kennt. Ihnen, werte Dame, möchte ich gratulieren, daß Sie der anderen Seite der Familie nachschlagen. Sie werden mir verzeihen, daß ich mitten in der Nacht so zu Ihnen hereingeplatzt bin, aber es bleibt ja, wie Sie sagen, in der Familie, und ich bin Ihnen jedenfalls sehr verbunden, auch für die Ehre, diesen ungemein anziehenden Mantel bewundern zu dürfen, den Sie da anhaben. Also, machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Appledore. Ich glaube, es ist das beste für die alte Dame, wenn ich sie zu meiner Mutter bringe, dann ist sie Ihnen aus dem Weg, sonst könnte es Ihnen eines Tages noch passieren, daß Ihre christlichen Gefühle die Oberhand gewinnen, und nichts kann die häusliche Gemütlichkeit so sehr stören wie christliche Gefühle. Gute Nacht, Sir - gute Nacht, verehrte Dame - es war einfach bezaubernd von Ihnen, mich so bei Ihnen hereinplatzen zu lassen.«
    »Also!« sagte Mrs. Appledore, als die Tür hinter ihm ins Schloß fiel.
    Und
    » Ich danke allen guten Feen, die mir an der Wiege gelächelt «, sagte Lord Peter, »und mich gelehrt haben, bei Bedarf auch hübsch unverschämt zu werden. Diese Katze!«
    Um zwei Uhr morgens sah man Lord Peter Wimsey im Wagen eines Freundes vor dem Haus der Herzoginwitwe auf Schloß Denver vorfahren, begleitet von einer tauben, betagten Dame und einem uralten Handkoffer. »Wie schön, dich zu sehen, mein Lieber«, sagte die Herzoginwitwe freundlich. Sie war eine kleine, rundliche Frau mit schneeweißem Haar und wunderschönen Händen. Äußerlich war sie ihrem zweiten Sohn so unähnlich, wie sie ihm charakterlich ähnlich war; ihre schwarzen Augen blitzten fröhlich, und ihr Auftreten und ihre Bewegungen sprachen von einer klaren, raschen Entschiedenheit. Sie trug einen bezaubernden Liberty-Umhang, und während Lord Peter sich kalten Braten und Käse munden ließ, sah sie ihm zu, als ob sein Kommen unter so ungewöhnlichen Umständen und in so ungewöhnlicher Begleitung das Normalste auf der Welt wäre - was es in seinem Falle auch war.
    »Hast du die alte Dame zu Bett gebracht?« fragte Lord Peter.
    »Aber ja, mein Lieber. Eine erstaunliche Person, nicht? Und so tapfer. Sie sagt, sie hat in ihrem Leben noch nie in einem Auto gesessen. Aber sie findet, daß du ein sehr netter junger Mann bist, Peter - du hast dich so lieb um sie gekümmert, daß du sie an ihren eigenen Sohn erinnerst. Der arme kleine Mr. Thipps - wie kommt dein Freund, der Inspektor, nur auf die Idee, daß er jemanden umgebracht haben könnte?«
    »Mein Freund der Inspektor - nein danke, Mutter, nichts mehr - ist fest entschlossen, zu beweisen, daß die aufdringliche Person in Mr. Thipps' Badewanne niemand anders als Sir Reuben Levy ist, der gestern nacht auf geheimnisvolle Weise aus seinem Haus verschwunden ist. Seine Logik lautet so: Uns ist ein unbekleideter reiferer Herr im Park Lane abhanden gekommen, dafür haben wir in Battersea einen unbekleideten reiferen Herrn gefunden, ergo sind sie ein und dieselbe Person, q.e.d., und darum sperren wir den kleinen Thipps ein.«
    »Du drückst dich nicht sehr klar aus, mein Lieber«, antwortete die Herzogin sanft. »Warum müßte Mr. Thipps eingesperrt werden, selbst wenn die beiden ein und dieselbe Person wären?«
    »Sugg muß doch jemanden einsperren«, sagte Lord Peter, »aber es hat sich eine Kleinigkeit ergeben, die Suggs Theorie weitgehend stützen würde, wenn ich nicht aufgrund eigenen Augenscheins wüßte, daß sie nicht stimmt. Gestern abend um Viertel nach neun spazierte eine junge Frau aus Gründen, die ihr selbst wohl am besten bekannt sind, die Battersea Park Road hinauf, als sie einen Herrn in Pelzmantel und Zylinder erspähte, der unter einem Schirm dahinschlenderte und nach allen Straßenschildern sah. Er wirkte ein bißchen fehl am Platz, und die junge Dame, nicht schüchtern, ging auf ihn zu und sagte: >Guten Abend.< - >Können Sie mir bitte

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