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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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nicht gefühlsmäßig an ihn binden würde. So sicher, wie die Nacht auf den Tag folgte, würde auch die Sonne über jeder Beziehung, die sie mit ihm hätte, untergehen. Das war der Haken an der Sache, wenn sie sich von ihm Freude und Spaß ins Leben zurückbringen ließe. Es wäre nur für eine begrenzte Zeit.
    „Heute fangen wir damit an", fuhr er energisch fort.
    „Was machen wir denn heute?" fragte sie atemlos.
    Er lächelte rätselhaft. „Das ist mein Geheimnis. Lass dich überraschen."

9. KAPITEL
    Am Montag rief Michelle ihre Freundin an und verabredete sich mit ihr, weil sie unbedingt mit einem vernünftigen Menschen reden wollte. Wenn man sich mit einem Mann wie Tyler einließ, konnte man leicht die Realität vergessen. Lucille würde ihr helfen, den Bezug zur Wirklichkeit nicht zu verlieren.
    „Was? Du hast es getan?" rief Lucille aus, nachdem Michelle ihr beim Essen im Restaurant erzählt hatte, was am Wochenende geschehen war. „Ich habe dich gewarnt, dass er dich verführen würde."
    „Das hat er aber nicht getan. Es war umgekehrt, ich habe ihn gebeten, bei mir zu bleiben."
    „Wie bitte? Das kann ich nicht glauben. Das passt nicht zu dir. Du nimmst ihn nur in Schutz, das würde besser zu dir passen."
    „Na ja, ich war etwas beschwipst", gab Michelle zu.
    „Dann musst du aber schon einen großen Schwips gehabt haben. Und er hat natürlich die Situation ausgenutzt."
    „Nein, Lucille, das stimmt nicht. Er wollte mich nur ins Bett bringen und mich mit meinem ganzen Elend allein lassen."
    Lucille lachte. „Du meinst, er hat so getan, als wollte er es. In dem Moment, als du ihn gebeten hast, dich mit auf die Hochzeit zu nehmen, war ihm klar, wie der Abend enden würde. Er hat dich bestimmt nicht aufgefordert, ein Outfit zu wählen, in dem du sexy wirkst, nur damit du Kevin gefällst, oder?"
    Michelle schwirrte der Kopf. „Ich weiß es nicht, Lucille. Ehrlich gesagt, ich weiß überhaupt nichts mehr. Als ich gestern Morgen wach wurde, hätte ich mich vor lauter Scham am liebsten in einer Ecke verkrochen. Du liebe Zeit, was ich alles zugelassen habe! Und was ich alles gemacht habe! Ich hätte mich nicht ge wundert, wenn ich mich über Nacht auch noch äußerlich total verändert hätte."
    „Was hast du denn gemacht? Erzähl mal."
    „Nein, das ist unmöglich." Michelle schauderte.
    „Tu es einfach. Ich bin doch auch eine Frau."
    Schließlich erzählte Michelle ihr alles. Sie rechnete es Lucille hoch an, dass sie nicht allzu entsetzt war.
    „Das hört sich so an, als wäre er fantastisch im Bett", sagte Lucille über den Tisch hinweg, aber so leise, dass die Leute an den Nachbartischen sie nicht verstehen konnten.
    „Er ist atemberaubend. Schon gleich zu Anfang konnte ich nicht mehr 70
    klar denken und erst recht keine vernünftige Entscheidung mehr treffen. Es war so, als hätte eine fremde Macht von mir Besitz ergriffen. Irgendwie hatte ich nur noch den einen Wunsch, mich völlig in der neuen Erfahrung zu verlieren."
    Jetzt wirkte Lucille aber doch besorgt. „Es gefällt mir nicht, wie du redest. Bist du etwa in den Kerl verliebt?"
    „Nein ..." erwiderte Michelle nicht ganz überzeugend. „Nein, das glaube ich nicht. Ich bin nur ... ziemlich begeistert. Es passiert einem nicht jeden Tag, stundenlang von einem Mann geliebt zu werden, der so geschickt und erfahren ist und auch noch entsprechend ...
    ausgestattet."
    Lucille zog die Augenbrauen hoch. „Ach ja? Das hast du noch gar nicht erwähnt. Beschreib mir doch diese Ausstattung."
    Michelle lachte. „Nein, ich habe schon genug verraten. Ich hat te gehofft, du wärst mir eine Hilfe und würdest mich auffordern, mit diesem Unsinn aufzuhören und mich nicht noch einmal mit Tyler zu treffen."
    „Das würde ich auch sagen, wenn es nicht sinnlos wäre. Du hörst doch sowieso nicht auf mich", antwortete Lucille spöttisch. „Uns beiden ist klar, dass du so lange mit ihm zusammen sein wirst, bis er dich fallen lässt. Und wir beide wissen auch, dass er dich am Ende verletzen wird, vielleicht noch tiefer als Kevin. Tyler Garrison ist offenbar kein Mann, den eine Frau leicht vergessen kann. Da fällt mir ein: Was ist mit Kevin?"
    „Mit welchem Kevin ?"
    „O nein!"
    „Das war nur ein Scherz, Lucille. Ich kann nicht so tun, als hätte es diese zehn Jahre meines Lebens nicht gegeben. Aber ich bin darüber hinweg", erklärte Michelle bestimmt.
    „Hoffentlich. Das behauptest du jedoch nicht zum ersten Mal."
    „Dieses Mal meine ich es

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