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Ein Traummann auf Mallorca

Ein Traummann auf Mallorca

Titel: Ein Traummann auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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vollkommen angefühlt.
    Mühsam schüttelte sie den Gedanken ab, zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und eilte zu Aurora, die auf der Decke saß und in ihrem Lieblingsbilderbuch blätterte. „Was gibt es, Liebes? Brauchst du etwas?“
    Die Sechsjährige hielt Charlene ihr Handy hin. „Hier, das hast du auf der Picknickdecke liegen gelassen. Ich habe es vorhin klingeln hören.“
    Irritiert runzelte Charlene die Stirn. Sie hatte seit Kurzem ein neues Handy, und abgesehen von Javier kannten eigentlich nur ihr Vater und das Krankenhaus, in dem er behandelt wurde, ihre Nummer. Sie sah auf das Display. Grahams Nummer war es nicht, die dort angezeigt wurde. Also …
    Oh Gott, das Krankenhaus!
    Sofort wählte sie die Nummer, und während sie wartete, dass jemand abnahm, betete sie, dass es sich um einen Werbeanruf oder eine Verwechslung handelte. So muss es sein, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Gewiss hat sich nur jemand verwählt. Es besteht kein Grund zur Beunruhigung .
    Doch die Frauenstimme, die sich am anderen Ende der Leitung meldete, machte all ihre Hoffnungen mit einem Schlag zunichte. „Hospital de Palma, Sie sprechen mit Schwester Valentina – was kann ich für Sie tun?“
    Charlene stockte der Atem. Ein paar Sekunden lang war sie nicht fähig, etwas zu erwidern. Sie räusperte sich mühsam. „Ja … Charlene Beckett hier – Sie haben versucht, mich zu erreichen?“
    „Señorita Beckett“, rief die Krankenschwester aufgeregt. „Wie gut, dass Sie zurückrufen! Hören Sie, bitte erschrecken Sie nicht, aber ich habe leider keine allzu guten Nachrichten für Sie.“
    Das Herz klopfte Charlene plötzlich bis zum Hals. Sie schluckte. „Was ist passiert?“
    „Ich wurde beauftragt, Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihren Vater unter Beobachtung stellen mussten.“
    „Was?“ Charlene spürte, wie ihr die Knie weich wurden. „Aber … Als ich ihn das letzte Mal sah, ging es ihm doch schon sehr viel besser. Nur das Bein, das er sich bei seinem Sturz verletzt hat, machte ihm noch Schwierigkeiten!“
    „Ich weiß“, entgegnete die Schwester sanft. „Er scheint sich eine Infektion zugezogen zu haben, die … Nun, sein Zustand ist nicht kritisch, aber …“
    „Ich komme sofort!“, fiel Charlene ihr ins Wort und beendete das Gespräch abrupt. Sie hatte das Gefühl, am Rande einer Klippe zu stehen und in den Abgrund zu blicken. Dabei begriff sie nicht einmal, weshalb die Nachricht von der Verschlechterung des Zustands ihres Vaters eine solch heftige Reaktion bei ihr auslöste. Immerhin war die Beziehung zwischen Graham Beckett und ihr seit Langem zwiespältig, und sie hatten einander in den vergangenen Jahren kaum einmal gesehen. Doch bei dem Gedanken, dass ihm etwas zustoßen könnte, wurde ihr ganz flau zumute.
    „Charlene? Ist alles in Ordnung?“
    Verwirrt schaute sie Javier an. Der Kuss vorhin – hatte sie sich den nur eingebildet, oder war er wirklich passiert? Die ganze Szene kam ihr auf einmal so unwirklich vor, so als hätte sie sie nur geträumt.
    „Ich … Mein Vater …“ Sie holte tief Luft. „Der Anruf kam vom Krankenhaus. Sein Zustand hat sich wegen einer Infektion drastisch verschlechtert.“ Tränen schossen ihr in die Augen, und sie blinzelte heftig. „Es tut mir leid, aber ich muss sofort zu ihm. Ich …“
    „Natürlich“, entgegnete Javier energisch. Er bot ihr den Arm, sodass sie sich bei ihm unterhaken konnte. Dann winkte er Aurora heran. „ Mi corazón , sei so lieb und lauf voran zum Haus. Sag Jolanda, dass ich mit Señorita … dass ich mit Charlene ins Krankenhaus fahren muss, um nach ihrem Vater zu sehen.“
    „Und der Picknickkorb? Nehmen wir ihn nicht wieder mit?“
    „Zum Einpacken haben wir jetzt keine Zeit. Wenn Jolanda einverstanden ist, könnt ihr nachher zusammen herkommen und die Sachen holen.“
    Charlene war Javier unendlich dankbar, dass er so viel Verständnis für ihre Situation zeigte. Wirklich wohl fühlte sie sich bei der Vorstellung, dass er sie persönlich zum Krankenhaus fahren wollte, allerdings nicht. Was, wenn er darauf bestand, sie bis ins Zimmer ihres Vaters zu begleiten? Sie hatte ihn Graham gegenüber nie erwähnt. Ob Javier längst wusste, dass ihr Vater der Mann war, dem er mit seinen dubiosen Machenschaften das Wasser abgrub?
    Sei nicht naiv, rief sie sich zur Ordnung . Natürlich weiß er es! Javier war ein gerissener Geschäftsmann, ihm entging so leicht nichts. Und sie glaubte ja wohl nicht ernsthaft, dass er eine wildfremde Frau zu

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