Ein Traummann auf Mallorca
geben, was sie brauchte.
Doch Javier verstand sie auch ohne Worte. „Ich will dich so sehr, dass ich nicht mehr klar denken kann“, stieß er rau hervor. „Und trotzdem – noch gibt es ein Zurück. Wir können aufhören. Aufhören und vergessen, was gerade passiert ist. Du musst es nur sagen, Charlene, und ich werde gehen …“
Wenn ich das doch nur könnte! dachte sie verzweifelt. Die Stimme der Vernunft sagte ihr, dass sie im Begriff stand, einen folgenschweren Fehler zu begehen. Doch es war hoffnungslos. Das Verlangen, das er in ihr entfacht hatte, wollte gestillt werden. Sie schüttelte den Kopf. Es war sinnlos, sich etwas vorzumachen. Sie hatten die letzte Grenze längst überschritten, sie konnte nicht mehr zurück. Und sie wollte es auch gar nicht. Zum Teufel mit den Konsequenzen!
Sie drängte sich an Javier, zog seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn. Geschickt löste er den Knoten ihres Wickeltops, und als er mit seinen Händen ihre Brüste umschloss, durchfluteten Wogen des Begehrens Charlenes Körper. Er ließ seine Hände zum Bund ihrer Shorts wandern, und als Nächstes spürte sie, wie er ihr das knappe Kleidungsstück samt Slip über die Hüften streifte. Dann trat er einen Schritt zurück, zog sich das weiße Hemd aus und enthüllte seinen muskulösen Oberkörper.
Er war perfekt, einfach perfekt. Beinahe andächtig berührte Charlene ihn, wo sie konnte, fuhr mit den Händen über seinen breiten Rücken und seine Schultern, die Brust und den Bauch. Er zog sie an sich, und eng aneinandergedrängt taumelten sie auf das Bett zu.
Charlene atmete scharf ein, als sie die Kühle des Lakens an ihrer erhitzten Haut spürte. Javier löste seine Lippen von ihrem Mund und begann ihre Brüste zu küssen. Ihr Herz hämmerte wie wild, und das Blut toste ihr wie ein Orkan in den Ohren, während O Fortuna in einem nicht enden wollenden Crescendo seinem fulminanten Finale entgegenstrebte.
Javier machte sich von ihr los, um sich seiner restlichen Kleidung zu entledigen. Dann streckte er sich neben ihr aus, stützte sich auf den Ellbogen und sah ihr in die Augen, während er gleichzeitig begann, ihren Körper zu liebkosen, wie es noch nie ein Mann vor ihm getan hatte. Sie stöhnte, als sie seine Finger auf ihren Brüsten, ihrem Bauch und den Schenkeln spürte. Und als er anfing, ihre intimste Stelle zu streicheln, keuchte sie auf.
Javier deutete ihre Reaktion als Aufforderung, ihr unerträgliches Verlangen endlich zu stillen. Plötzlich war er über ihr, drang in sie ein, und die Welt schien sich aufzulösen in einem Strudel aus Lust und Begierde.
Charlene schlang ihm die Arme um den Nacken und bog sich ihm entgegen. Das Verlangen vernebelte ihr die Sinne, ihr Atem ging flach und abgehackt. Doch offenbar hatte Javier es nicht eilig, das Begonnene zu Ende zu bringen. Erst als Charlene einem explosionsartigen Höhepunkt entgegentaumelte und sich stöhnend unter Javier wand, gab es auch für ihn kein Halten mehr. Er schloss die Augen, drang schneller und härter in sie ein, bis er schließlich die Finger ins Laken krallte und mit einem erstickten Aufkeuchen selbst zum Höhepunkt kam.
Bei den letzten Paukenschlägen der Ouvertüre der Carmina Burana wich die Spannung aus seinem Gesicht, und er sackte auf ihr zusammen.
Die Augen weit offen, lag Javier auf dem Bett und starrte ins Leere. Er lauschte dem Prasseln der Dusche aus dem angrenzenden Badezimmer und kam nicht umhin, sich Charlene nackt unter dem heißen Wasserstrahl vorzustellen.
Ungehalten über sich selbst, schüttelte er den Kopf. Wie spät es wohl war? Er hatte keine Ahnung. Charlene schien nicht nur seine Selbstbeherrschung, sondern auch sein Zeitgefühl außer Kraft zu setzen. Es konnten Minuten vergangen sein, ebenso gut aber auch Stunden, seit er an ihre Tür geklopft hatte.
Was war bloß geschehen, dass der Abend eine solch unverhoffte Wendung genommen hatte? Er war in der Absicht gekommen, mit ihr über den Kuss am Strand zu sprechen. Um sich zu entschuldigen; ihr zu erklären, dass er normalerweise nicht dazu neigte, die Kontrolle über sich zu verlieren, und ihr zu versichern, dass etwas Derartiges nie wieder passieren würde. Doch irgendwie war, kaum dass er ihr gegenübergestanden hatte, alles ganz anders abgelaufen als geplant.
Eine winzige Berührung hatte ausgereicht, um ihn seine guten Vorsätze vergessen zu lassen. Um Himmels willen, er hatte mit ihr geschlafen! War er vollkommen verrückt geworden? Er wusste ja nicht einmal,
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