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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sollten besser ...«
    »Hurensohn!«
    »Wie? Sind sie wieder da?« Sie wirbelte zur Straße herum und hatte die Pistole sofort wieder im Anschlag. Sie erwartete, die Gorillas erneut auf sie zupreschen zu sehen und war beinahe enttäuscht, als es nichts zu sehen gab. Sie hatte eine Ladung unverbrauchtes Adrenalin im Blut, das in ihren Adern Amok lief und sie zwang, irgendwie zu agieren. Sie wandte sich mit finsterer Miene Nick zu. »Tu so etwas nie wieder – ich hätte einen unschuldigen Passanten erschießen können.« Sein Gesichtsausdruck war irgendwie seltsam, und sie trat einen Schritt näher. »Was sollte das Ganze überhaupt?«
    Er starrte auf seine Hand hinunter und hielt sie ihr dann vors Gesicht. »Zum Teufel, Daisy, du blutest.«

11
    W as?« Einen Moment lang starrte Daisy verständnislos auf das Blut an Nicks Hand. Dann begriff sie. »Ach so«, sagte sie und verdrehte den Hals, um über ihre Schulter zu schauen. »Ich muss mich an einem Nagel aufgerissen haben. Als der Stiernacken mich gegen die Wand knallte, habe ich irgendetwas gespürt.«
    Nick zog das Armloch ihres Shirts zurück und tatsächlich, direkt unter ihrem Schulterblatt war ein Riss, aus dem Blut sickerte. Er packte sie am Handgelenk und hetzte mit ihr die Einfahrt hinauf und um die Ecke des Garagenhauses. Ihm schossen immer wieder die Bilder durch den Kopf, wie sie, getroffen von Stiernackens Riesenpranke, rückwärts taumelte, und wie Schläger Nummer zwei seine Kanone auf sie richtete, als sie sich ganz auf Schläger Nummer eins konzentrierte. Er kochte vor Wut, als er sie die Treppe zur Wohnung hochzerrte. »Du hast nicht einmal den Verstand einer Amöbe.«
    »Wie bitte?«
    »Herrgott, Daisy, was machst du bloß für Sachen?«
    »Meinen Job.« Während er seinen Schlüssel ins Türschloss rammte, zappelte sie wie ein Kind herum, das dringend auf die Toilette musste. »Oh, Mann, ich habe eine Überdosis Adrenalin im Blut. Mir ist, als hätte ich eine Armee Ameisen verschluckt.«
    »Verlangt dein bescheuerter Job etwa von dir, dich umbringen zu lassen? Mensch, Daisy! Und du meintest, ich sei lebensmüde.« Irgendwo im Hinterkopf wusste er, dass er überreagierte, aber er hatte sich ihretwegen vor Angst fast in die Hosen gemacht. Und Angst verwandelte sich nur allzu leicht in Wut.
    »Mein Gott, Nick, es war nur ein kleiner Schubs.« Sie rieb sich die Schulter und grinste ihn reuevoll an. »Okay, der Kerl hatte eine Faust wie ein Vorschlaghammer, aber deshalb gleich von umbringen zu sprechen, das ist doch ein bisschen übertrieben. Und das Loch in meinem Rücken war Zufall. Es tut nicht einmal weh, und ich bezweifle, dass es etwas Ernstes ist. Ich bin auch mit meinen Tetanus-Spritzen auf dem Laufenden, also reg dich ab.« Sie boxte ihn in den Arm. »Come on! Ich sagte dir doch, dass ich gut bin.«
    Er zog sie in das kleine Badezimmer, ließ den Toilettendeckel zuknallen und befahl ihr, sich rittlings mit dem Gesicht zum Wassertank draufzusetzen. Sie gehorchte zwar ohne allzu viel Murren, doch als er die nötigen Utensilien aus dem Medizinschränkchen herauskramte, wand sie sich wie ein Aal, um zu sehen, was er tat.
    »Zieh die Bluse aus.« Er kippte aus einer Flasche etwas Wasserstoffperoxid auf einen Wattebausch und betrachtete, nachdem sie seiner Aufforderung gefolgt war, mit finsterer Miene den Riss in ihrem Rücken: »Wenn du doch so verdammt gut bist, wie kommt es dann, dass der zweite Kerl dich beinahe abgeknallt hätte?«
    »Plattnase? Das glaubst du doch selber nicht!« Sie legte die Hände auf die Knie und wippte nervös mit den Beinen, weil sie nicht wusste, wo sie mit ihrer überschüssigen Energie hin sollte. »Er wollte mich doch gar nicht abknallen.« Nick ging in die Hocke, um die Wunde zu säubern. Als er sie mit der getränkten Watte abtupfte, sog sie hörbar die Luft ein. Dann war der Schmerz aber offensichtlich schon wieder vergessen, denn sie verdrehte den Hals und äugte über die Schulter, um ihm ein selbstgefälliges Lächeln zuzuwerfen. »Du hast es doch selbst gesehen. Es war unentschieden.«
    »Nein. Unentschieden war es, als er seine Scheißpistole auf mich richtete. Aber das war erst, nachdem ich ihm den Arm weggeschlagen habe, um ihn daran zu hindern, mit dem verdammten Ding auf dich zu schießen.« Er griff nach der Antibiotikum-Salbe.
    Daisys Lächeln erlosch. »Wie bitte?«
    Ihre aufgekratzte Selbstgefälligkeit hatte seine blanken Nerven zwar gewaltig strapaziert, doch jetzt wünschte er, er hätte ihre

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