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Ein Tropfen Blut

Ein Tropfen Blut

Titel: Ein Tropfen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Mausi und mir ginge es dann jedoch schlecht.«
    »Hä?«, machte Locke.
    »Glaubst du wirklich, Achmed würde herzhaft über diesen kleinen Scherz lachen und so weitermachen wie vorher? Der würde keine Ruhe geben, bevor Mausi und ich nicht erledigt sind. Und Leute kennt der genug, die ihm eine kleine Gefälligkeit erweisen würden.«
    »Kleiner Vorschlag«, entgegnete Locke. »Was ist, wenn ich Mausi erst ins Klo sperre, nachdem Achmed erledigt ist? Dann könnte sie mir sofort die Schuldscheine aushändigen und ihr wüsstet, dass die Sache erledigt ist.«
    Balu kniff die Augen zusammen und dachte einen Moment nach. Dann nickte er. »Hört sich vernünftig an. Wäre sowieso besser, wenn wir uns in den ersten Wochen nach Achmeds… Unfall nicht sehen würden.«
    »Also gut, dann machen wir es so.«
    »Und tu mir einen Gefallen, Kleiner, achte auf deine Nerven. Und park deine Karre übermorgen nicht im Hof. Wäre doch zu blöd, wenn sich jemand deine Autonummer merken würde. Hast du ein Paar Handschuhe?«
    »Die treib ich noch auf.«
    »Na, dann wünsch ich dir viel Vergnügen. Wirst sehen, wenn alles vorbei ist, fühlst du dich bestimmt erleichtert.«
    »Sag mir das in achtundvierzig Stunden noch mal.«

21
     
     
     
    Diese verfluchten Verpackungsdesigner, dachte Katharina verärgert und zupfte vorsichtig an der Lasche der Eisumhüllung. Sie hatte in der Kantine nicht widerstehen können und ein, wenigstens auf dem Werbeplakat, geschmackvoll aussehendes Hörnchen ergattert. Jetzt pulte sie seit zwei Minuten an der Pappe herum. Ihre Finger zierte inzwischen die Hälfte der klebrigen Schokoladensoße.
    »Soll das mal der Fachmann machen?«, erbot sich Gassel. »Das wird doch nie etwas.«
    »Ich denke, du bist vom Weltlichen ab?«, murmelte Katharina.
    »Stimmt. Aber wie man ein Eis auspackt, ohne die ganze Bescherung auf die Klamotten zu bekommen, weiß ich immer noch.«
    Genervt reichte Katharina ihm ihre Eistüte hinüber. Der Exdicke kniff die Augen zusammen, fummelte den gesamten Falz entlang jeweils ein kleines Stück los und lupfte das Hörnchen schließlich elegant aus seinem Zwinger.
    »Hier, bitte sehr.«
    Die Blonde nahm das bereits reichlich aufgeweichte Eis zurück und tunkte ihre Zunge in die cremige Masse.
    Die Tür zum Besprechungsraum wurde aufgestoßen und Wielert rauschte mit Heinzel im Schlepptau herein. Annika Schäfer und Hofmann beendeten ihre leise Unterhaltung. Während sich Heinzel mit blassem Gesicht neben seine Kollegen hockte, wanderte Wielert zum Fenster. Die Tür hatte er nicht hinter sich geschlossen.
    »Erwarten wir noch Besuch?«, fragte Hofmann.
    »Brettschneider müsste gleich da sein«, antwortete Wielert.
    »Der Leichenpapst persönlich?«, wunderte sich Annika Schäfer.
    »Hin und wieder habe ich es eben auch gerne mal mit lebenden Menschen zu tun«, tönte der Druide noch vom Gang her. »Und besonders wenn es sich um meine Lieblingskriminalen handelt.«
    Die Beamten nickten dem Reich-Ranicki der Essener Gerichtsmedizin zu, während der sich einen Platz suchte.
    Der Bayer griff in die Brusttasche seines Hemdes, um einen Zigarillo ans Licht zu befördern. Katharina warf ihm einen warnenden Blick zu. Bei Besprechungen war blauer Dunst verpönt.
    Wielert hatte seine Soloeinlage am Fenster beendet und besetzte den Stuhl vor Kopf des Tisches. Dann beförderte er zwei Exemplare der örtlichen Presse auf den Tisch. »Das haben Sie ja sicherlich alle gelesen.«
    Niemand verrenkte den Hals. Ihre Kritiken am frühen Morgen waren mehr als vernichtend gewesen.
    »Wenn in Hamburg nicht diese Handgranate im Fellbezug ausgerastet wäre und dieses Kind angefallen hätte, wären wir bestimmt bundesweit die Nummer eins. So schießt sich nur die Bochumer Presse auf uns ein. Drei Vergewaltigungen in knapp zehn Tagen.«
    »Zum Glück hat Flenner noch Urlaub«, seufzte Gassel theatralisch. »Andernfalls würde der schon längst über die Flure toben.«
    »Trotzdem, wenn wir nicht bald Ergebnisse erzielen, kann das eine ganz böse Sache werden. Hoffentlich zieht der Kerl sein Tempo nicht noch weiter an.«
    Katharina knackte hörbar ein Schokoladenstückchen und sah schuldbewusst in die Runde.
    Wielert ging ohne Regung über das störende Geräusch hinweg. »Also, was haben wir bisher?«
    Schäfer zog ihre spärlichen Unterlagen näher zu sich heran. Sie fühlte sich in der Runde des KK 11 nicht besonders wohl, wobei sie nicht wusste, weshalb. Vielleicht, weil sie die Hackordnung nicht kannte.
    »Die

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