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Ein Tropfen Blut

Ein Tropfen Blut

Titel: Ein Tropfen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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sollen wir das denn machen?«, fragte Katharina mutlos.
    »Es wäre nicht der erste Fall, den wir von hinten aufrollen müssen. Irgendetwas wird es geben, woran wir noch nicht gedacht haben, nur eine winzige Kleinigkeit.«
    »Lass uns morgen oder vielmehr nachher erst mal mit seiner Frau sprechen«, schlug Katharina vor. »Unter Umständen ist Kornelia ja in der Lage, uns zu helfen. Vielleicht hat Gisbert ja für jede der Tatzeiten ein einwandfreies Alibi.«
    Gassel knetete beständig seine Fingerknöchel. »Hoffentlich. Wenn sie überhaupt ansprechbar ist.«
    Katharina nickte und zog sich die Wolldecke über die nackten Schenkel. Langsam wurde ihr kühl, Gassel hatte das Moskitonetz vor die Terrassentür gespannt und für Frischluft gesorgt. Von der Ruhr zog Wind ins Zimmer.
    »Meine Güte, ich kann mir schönere Dinge vorstellen, als Gisberts Witwe zu befragen«, seufzte Katharina.
    Gassel schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. »Ich habe Bernd gebeten, im Präsidium zu bleiben. Kornelia weiß natürlich von den Auseinandersetzungen. Aus meiner Sicht wäre es unklug, wenn Wielert bei der Vernehmung dabei wäre.«
    »Gute Idee«, bestätigte Katharina.
    »Soll ich uns einen Kaffee machen?«, schlug Gassel vor. »Oder wolltest du noch einmal ins Bett?«
    Katharina strich ihre Mähne aus dem Gesicht und grinste. Der letzte Rest Müdigkeit war verschwunden.
    »Aber nicht zu stark«, bat sie.

32
     
     
     
    »Kornelia, geht das wirklich in Ordnung?«, fragte Gassel besorgt. »Oder sollen wir ein anderes Mal wieder kommen?«
    Kornelia Heinzel wischte mit der Handfläche eine Träne von ihrer Wange und schüttelte energisch den Kopf. »Schon gut, Karl Heinz. Irgendwann muss es ja doch sein. Bringen wir es hinter uns.«
    »Gut«, meinte Gassel und zupfte nervös an seiner Krawatte. »Weißt du, was Gisbert in den letzten Wochen in seiner Freizeit gemacht hat? Beziehungsweise welche Abende er zu Hause verbracht hat?«
    »Nicht genau«, antwortete die attraktive Person, die in der großen Rundcouch fürchterlich verloren aussah. »Für die Wochenenden kann ich das mit ziemlicher Gewissheit sagen, aber unter der Woche? Gisbert und ich waren doch beide sehr oft unterwegs.«
    »Es wäre aber wichtig für uns«, mischte sich Katharina ein.
    »Nicht nur für euch. Meinst du, mir gefällt es, dass Gisbert derartig ekelhafte Verbrechen vorgeworfen werden?«
    »Natürlich nicht«, wehrte sich die Blonde mit schlechtem Gewissen. »Gerade deshalb wollen wir so schnell wie möglich etwas Entlastendes finden. Wenn du für wenigstens eine Tatzeit ein Alibi bezeugen könntest…«
    »Ich unterschreibe euch alles, was ihr wollt«, sagte Kornelia Heinzel sofort. »Aber das wollt ihr doch nicht wirklich, oder? Ich weiß, dass Gisbert kein Krimineller war, und ihr wisst das auch. Aber wenn ich lügen müsste, um ihn zu entlasten, wäre da immer dieser bohrende Zweifel. Und damit könnte ich nicht leben.«
    Gassel warf einen Hilfe suchenden Blick zu seiner Kollegin. »Kornelia, versuch dich zu erinnern«, sagte er dann.
    »Wann soll er die Frauen vergewaltigt haben?«, fragte die Frau in Schwarz nach.
    Katharina nannte ihr die drei Daten.
    »Beim besten Willen, ich kann es nicht mit Gewissheit sagen«, erklärte Kornelia Heinzel nach einer knappen Minute. »Es könnte sein, dass er an einem der Abende hier zu Hause war, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Hattet ihr keine gemeinsamen Termine?«, versuchte Gassel zu helfen.
    »Nicht unter der Woche, wenn, dann höchstens an den Wochenenden. Und du weißt doch selbst, wie oft Gisbert nach der Arbeit trainiert hat. Manchmal war er an vier Abenden in der Woche unterwegs.«
    »Immer allein?«, fragte Katharina mit langem Gesicht. Heinzels Vorliebe für Triathlon war im Präsidium bestens bekannt. Auf der letzten Weihnachtsfeier hatte er sogar mit Hofmann gewettet, dass er irgendwann am Ironman-Wettbewerb teilnehmen würde.
    »Ich weiß es nicht«, beharrte die Witwe. »Sicher, manchmal war er mit einigen seiner Sportkameraden zusammen.«
    »Hast du die Namen und die Adressen?«
    »Von dreien oder vieren vielleicht. Am besten fragt ihr mal bei seinem Leichtathletikverein nach. Dort müsste man euch weiterhelfen können.«
    »Gleich, wenn wir hier fertig sind«, nickte Thalbach. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sessel herum. Jetzt mussten sie langsam die unangenehmen Fragen stellen.
    »Kornelia, ist dir an Gisbert in den letzten Monaten irgendetwas aufgefallen? Hat er sich dir gegenüber anders

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