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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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zurücksinken. Natürlich! Er warf einen Blick dahin, wo der Welpe versuchte, sich aus den zerwühlten Laken zu befreien.
    „Kein Grund zur Aufregung, Bürschchen", sagte Alistair. „Ist ja nicht deine Schuld, dass dein Herr sich aufführt wie ein Idiot." Was jedoch wenig an seiner quälenden Erregtheit änderte.
    Öfter als ihm lieb war, wachte er in diesem Zustand auf. Und seit seiner Rückkehr aus den Kolonien blieb ihm nur die eigene Hand, um seine sinnlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Einmal, es war schon einige Jahre her, war seine Not so groß gewesen, dass er sich in ein heruntergekommenes Viertel Edinburghs gewagt und die Dienste einer Frau in Anspruch genommen hatte, die dafür bezahlt wurde, von fleischlichen Begierden geplagten Männern Erleichterung zu verschaffen. Als die Hure im trüben Kerzenschein ihres Zimmers sein Gesicht gesehen hatte, hatte sie einen höheren Preis verlangt. Wortlos war er gegangen, beschämt und angewidert von sich selbst. Die lautstarken Verwünschungen der Hure hatte er bis hinaus auf die Straße gehört. Eine solch unerfreuliche Erfahrung wollte er nicht wiederholen und genügte seitdem sich selbst, wann immer die Lust ihn übermannte.
    Sowie er Alistairs Stimme hörte, wedelte der Welpe verzückt mit dem Schwanz. Es war ein braunweißer Spaniel mit langen Schlappohren und kleinen braunen Pünktchen auf der Schnauze, die wie Sommersprossen aussahen. Alistair hatte ihn einem Bauern unweit von Glenlargo abgekauft, dessen Hofhündin kürzlich einen Wurf hatte. Griffin zu satteln und sich auf die Suche nach einem Welpen zu machen, war eine plötzliche Eingebung gewesen. Eine Laune, wie er Mrs Halifax versichert hatte. Aber der Anblick Jamies, wie er Blütenblätter auf Lady Greys Grab gestreut hatte, war ihm nicht aus dem Sinn gegangen und hatte ihn gestern für Stunden geplagt. Noch verstörender war gewesen, dass Abigail so plötzlich davongelaufen war. Armes Mädchen, so abweisend und wenig liebenswert. Nicht nett und gefällig, wie Mädchen sein sollten. Er atmete tief aus. Irgendwie erinnerte sie ihn an ihn selbst.
    Der kleine Hund stemmte seine tapsigen großen Pfoten in die Bettdecke, streckte sich und gähnte herzhaft. Wahrscheinlich würde er bald seine Blase entleeren müssen, und da er noch ein Welpe war, dürfte es ihm ziemlich egal sein, wo dies passierte.
    „Schön brav warten, Bürschchen", murmelte Alistair.
    Er stand auf, hörte seine Glieder knacken und begann sich anzuziehen. Gerade die Leibwäsche hatte er an, als plötzlich die Tür aufflog. Zum zweiten Mal an diesem Morgen griff er hastig nach der Bettdecke. Der Welpe sprang herum und kläffte den Eindringling an.
    Alistair seufzte, verkniff sich einen Fluch und blickte in glockenblumenblaue Augen. „Guten Morgen, Mrs Halifax. Hatten Sie geklopft?"
    Sie überhörte es, blinzelte ihn an und runzelte die Stirn. „Weshalb sind Sie nicht im Bett?"
    „Weil ich meine Breeches suche, wenn Sie es genau wissen wollen." Eine Hand in die Hüfte gestemmt stand er da und dankte der weisen Voraussicht, die Nacht zuvor seine Augenklappe nicht abgelegt zu haben. „Wenn Sie mich nun wieder mir selbst überließen, kann ich Sie gleich anständig bekleidet begrüßen."
    „Pffff", machte sie, jedoch anstatt zu verschwinden rauschte sie geschäftig an ihm vorbei und stellte ein Tablett auf den Nachttisch. „Sie sollten sich jetzt wieder hinlegen."
    „Ganz im Gegenteil", entgegnete er und musste sich räuspern, hatte ihr plötzliches Auftauchen doch ein abermaliges Aufwallen seiner Erregung ausgelöst, „ich sollte mich jetzt anziehen und mit dem Hund nach draußen gehen."
    „Ich habe Ihnen warme Milch mit Brot gebracht", verkündete sie munter, verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn an, als erwarte sie allen Ernstes, dass er Milchbrei esse.
    Er warf einen Blick in die Schale, die auf dem Nachttisch stand. Sie war zur Hälfte mit Milch gefüllt, obenauf schwammen eingeweichte Brotstückchen. Widerlich!
    „Bisweilen, Mrs Halifax", begann er, ließ die Bettdecke fallen und griff nach dem Welpen, „frage ich mich, ob Sie es darauf angelegt haben, mich in den Wahnsinn zu treiben."
    „Was?"
    „Die Beharrlichkeit, mit der Sie mich von der Arbeit abzuhalten versuchen, mir Bedienstete ins Haus bringen, die ich nicht brauche, und ganz allgemein mein Leben auf den Kopf stellen, lässt einen gewissen Vorsatz vermuten."
    „Ich habe nicht ..."
    Während sie noch nach Worten rang, setzte er den Welpen auf den

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