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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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Nachttisch. Sofort steckte der Kleine seinen Kopf und eine Pfote in die Schale und begann zu schlabbern. Milch und Brotklumpen spritzten auf den Tisch. Herausfordernd sah Alistair seine Haushälterin an.
    Die hatte mittlerweile ihre Sprache wiedergefunden. „Ich habe niemals ..."
    „Nicht zu vergessen die Art, wie Sie sich anziehen."
    Entgeistert sah sie an sich hinunter. „Wie ziehe ich mich denn an?"
    „Dieses Kleid beispielsweise ...", er schnippte gegen den Spitzenbesatz ihres Ausschnitts und berührte dabei eine warme, weiche Brust, „... ist für eine Haushälterin viel zu vornehm. Dennoch tragen Sie es ständig — um mich durcheinanderzubringen."
    Ihre Wangen röteten sich, ihre blauen Augen blitzten. „Wenn Sie es ganz genau wissen wollen: Ich besitze nur zwei Kleider. Es ist nicht meine Schuld, wenn Sie daran Anstoß nehmen."
    Er trat auf sie zu, bis er mit seiner Brust besagtes Kleid beinahe berührte. Ob er Mrs Halifax in die Flucht schlagen oder sie in seine Arme locken wollte, war ihm selbst nicht klar. Betörender Zitronenduft stieg ihm in die Nase. „Und was soll ich von Ihrer leidigen Angewohnheit halten, ohne anzuklopfen in meine Gemächer zu stürmen?"
    „Ich ..."
    „Es lässt mich einzig zu dem Schluss kommen, dass Sie mich noch einmal unbekleidet zu sehen wünschen."
    Ihr Blick senkte sich und fiel — vermutlich zwangsläufig — auf die sich über seiner Erregung spannende Leibwäsche. Ihre sinnlich lockenden Lippen öffneten sich lautlos. Gott stehe ihm bei, diese Frau würde ihn wirklich noch in den Wahnsinn treiben!
    Er konnte nicht anders. Langsam neigte er den Kopf, sah, wie sie sich nervös über die Lippen fuhr, und flüsterte: „Vielleicht sollte ich Ihre Neugier befriedigen."
    Er würde sie küssen, dessen war Helen sich sicher. Die Absicht war eindeutig, sie stand ihm ins Gesicht geschrieben, sprach aus seinem sinnlichen Blick, seiner entschlossenen Haltung. Er würde sie küssen, und das eigentlich Schlimme war, dass sie von ihm geküsst werden wollte. Sie wollte diese Lippen, von denen oft so sarkastische, bisweilen verletzende Worte kamen, auf den ihren spüren. Sie wollte ihn schmecken, seinen männlichen Duft einatmen, sich von ihm verführen lassen. Schon begann sie zu schwanken, lehnte sich an ihn und hob ihm ihr Gesicht entgegen. Ihr Herz raste. Oh ja, sie sehnte sich danach, von ihm geküsst zu werden, mehr noch, als es sie nach dem nächsten Atemzug verlangte.
    Und dann kamen die Kinder hereingestürmt. Genau genommen war es nur Jamie, der angerannt kam, Abigail folgte gemesseneren Schrittes. Sir Alistair fluchte leise, griff sich wieder die Bettdecke und schlang sie sich um die Hüften. Die Mühe hätte er sich sparen können, denn die Aufmerksamkeit der Kinder galt nicht ihm.
    „Ein Welpe!", rief Jamie verzückt und stürzte sich auf das arme Geschöpf.
    „Vorsicht!", warnte Sir Alistair. „Er hat noch nicht ..."
    Doch die Warnung kam zu spät. Schon hatte Jamie den Hund hochgehoben, und im selben Augenblick musste dieser Wasser lassen. Mit offenem Mund stand Jamie da und hielt den Welpen von sich.
    „Ah ..." Sir Alistair, immer noch mit nacktem Oberkörper, besah sich hilflos die Bescherung. Helen fühlte mit ihm. Die Nacht zuvor hatte er sich fast den Tod geholt, heute Morgen wurde er, noch nicht mal angezogen, schon bestürmt von einem pinkelnden kleinen Hund und aufgeregten Kindern.
    Sie räusperte sich. „Ich glaube ..."
    Doch sie wurde von einem Kichern unterbrochen. Einem süßen, hellen Mädchengekicher, das sie nicht mehr gehört hatte — und auch dort nur selten —, seit sie London verlassen hatten. Helen drehte sich um.
    Abigail stand noch immer an der Tür, die Hände vor den Mund gepresst, und kicherte hemmungslos.
    „Er hat dich angepinkelt!", krähte sie und zeigte auf ihren etwas unglücklich dreinblickenden Bruder. „Angepinkelt, angepinkelt, angepinkelt! Schau mal, da ist eine richtige Pfütze auf dem Boden! Wir sollten ihn Puddles nennen."
    Einen Augenblick fürchtete Helen, dass Jamie anfangen würde zu weinen, aber dann begann der Welpe zu strampeln, und der Junge drückte ihn fest an seine Brust und grinste. „Er ist ein guter Hund. Ihn Puddles zu nennen, wär ganz schön gemein!"
    „Nein, ganz gewiss nicht Puddles", kam es von Sir Alistair. Die Kinder schraken zusammen und schauten ihn an, als hätten sie ihn ganz vergessen.
    Abigail fasste sich und sagte ernst: „Es ist nicht unser Hund, Jamie. Wir können nicht entscheiden,

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