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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Spaß haben, bevor ich abreise. Außerdem würde ich so oft wie möglich zu Besuch kommen.« Sein Blick war die pure sündige Begierde. Er berührte sie nicht, und doch hatte sie das Gefühl, er würde sie liebkosen. Ein Gefühl der Schwäche breitete sich heiß in ihrer Magengrube aus.
    Gina öffnete den Mund, um Cam etwas zu erwidern. Nur was?
    Ein diskretes Hüsteln an ihrer Seite riss sie aus ihrer Verlegenheit. Marquis Bonnington begrüßte Cam mit einer knappen Verbeugung. »Der Abend ist zu einer widerwärtigen Zurschaustellung schlechter Sitten verkommen«, begann er in eisigem Ton. »Ich schlage vor, dass wir uns in die Bibliothek zurückziehen und unsere Rollen aus Viel Lärmen um Nichts üben. Lady Troubridge hat mir gerade mitgeteilt, dass sie für die übermorgige Vorstellung ein großes Publikum eingeladen hat.«
    Gina sah ihn entsetzt an. »Sie hat versprochen, es sollte nur eine einfache Darbietung für die Hausgäste werden!«
    »Offenbar hat sie es sich anders überlegt.«
    Cam lachte. »Ich hoffe, sie erwartet von uns nicht die mimischen Fähigkeiten der Perwinkles.«
    »Je weniger über diese skandalöse Szene gesprochen wird, desto besser«, sagte Sebastian.
    »Durchaus«, pflichtete Cam ihm bei.
    Gina hegte den schrecklichen Verdacht, dass Cam sich insgeheim über ihren Verlobten lustig machte. »Dann kommt jetzt! Wenn wir uns schon zum Narren machen, können wir unsere Blamage ebenso gut vorab üben.«
    »So ist’s recht«, meinte Cam. Er drehte sich um und ließ seinen Blick durch den Ballsaal schweifen. »Aber wo, ach, wo ist die schöne Ophelia?«
    Sebastian runzelte die Stirn.
    » Hamlet «, bemerkte Cam und fügte gelehrtenhaft hinzu: »Auch ein Stück von Shakespeare. Ich dachte dabei an die mehr als wunderschöne Esme.«
    »Die Zeile lautet: Wo ist die schöne Majestät von Dänemark? «, blaffte Sebastian, während er schnellen Schrittes in Richtung Bibliothek ging. Dort angekommen, blieb er stehen, bis die anderen ebenfalls eingetroffen waren. »Sollen wir mit dem ersten Akt beginnen?« Er klang immer noch äußerst barsch.
    »Dann machen wir wohl den Anfang«, sagte Cam fröhlich. Er nahm Ginas Hand, doch Sebastian hielt sie am Arm fest. »Würden Sie Beatrice und Benedikt freundlichst erlauben, sich zu setzen?«
    Er zog Gina zur Couch. Esme, die sich prächtig amüsierte, nahm ihnen gegenüber Platz.
    »Du solltest deine Handschuhe ausziehen«, meinte Cam, als er Gina ein Textheft reichte. Stirnrunzelnd bemerkte er die unzähligen winzigen Knöpfe, die bis zu ihren Ellbogen reichten.
    Sie schaute zu, wie er geschickt die kleinen Perlmuttknöpfe auf der Innenseite des Handschuhs aufknöpfte. »Ich kann ebenso gut lesen, wenn ich sie anbehalte.«
    Sebastian machte eine gereizte Handbewegung und ließ sich neben Esme nieder. »Nehmen Sie sich ruhig Zeit«, sagte er außergewöhnlich bissig.
    Cam streifte ihr beide Handschuhe ab und warf sie zur Seite, wobei er Sebastian vollkommen ignorierte. »Wir wären dann so weit«, sagte er in derart intimem Tonfall, dass Gina sich fühlte, als trüge er sie gerade ins Schlafzimmer.
    »Dann beginnen Sie endlich!«, rief der Marquis ungeduldig von der anderen Couch.
    » Wie, mein liebes Fräulein Verachtung! Lebt Ihr auch noch? «, deklamierte Cam mit so viel Munterkeit, dass Ginas Mundwinkel sich hoben, obwohl sie doch eigentlich noch böse auf ihn war.
    Seine schwarzen Augen lachten sie an, und ihr Herz tat einen Satz.
    »Wir können hier nicht so steif wie ein paar Stöcke herumsitzen«, sagte Cam. »Wir müssen die Szene richtig spielen, zumal wir jetzt auch richtiges Publikum haben werden.« Er nahm Ginas Hand und küsste ihre Handfläche. Sebastian gab einen knurrenden Laut von sich.
    » Wie sollte wohl Verachtung sterben, wenn sie solche Nahrung vor sich hat wie Signor Benedikt? «, sagte Gina und versuchte, das Kribbeln in ihrer Hand zu ignorieren.
    Wunder über Wunder, Esme hatte es geschafft, Ginas zornigen Verlobten in ein Gespräch zu verwickeln.
    »Warum bringst du Sebastian absichtlich gegen dich auf?«, zischte Gina.
    »Hast du den Rest deines Vortrags vergessen?«, entgegnete Cam mit respektlosem Grinsen. »Theatersouffleure berechnen ein Bußgeld, wenn die Schauspieler ihren Text nicht ordentlich gelernt haben.« Sein Blick glitt derart anzüglich über ihr Gesicht, dass nur allzu offensichtlich war, welche Art »Bußgeld« ihm vorschwebte.
    »Zum Glück ist mein Gedächtnis ausgezeichnet«, gab Gina in beißendem Ton zurück. »

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