Ein unerhörter Ehemann (German Edition)
ihre süßen Kurven nach, ihre Brüste, die von enger Seide und einem Korsett in ihre Schranken gewiesen wurden.
»Was ist das?«, flüsterte er und fuhr eine Fischbeinstange entlang. »Ich dachte, du hättest den Korsetts endgültig abgeschworen.«
»Ich habe es mir anders überlegt.«
Er erhob sich und zog sie auf die Beine.
Ginas Knie waren weich. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, zerrte Cam sie aus der Bibliothek.
»Wo willst du hin?«, rief sie erschrocken.
»In dein Schlafzimmer«, gab er ohne Zögern zurück.
»Was?« Gina stemmte ihre Absätze in den Boden.
Er drehte sich zu ihr um. »Wir gehen auf dein Zimmer, Gina.« Er hob ihr Kinn an, und der Ausdruck in ihren Augen ließ ihn erschauern. » Jetzt .«
Doch sie gab nicht nach. »Das geht nicht, wenn wir nicht … « Ihre Wangen waren rot, und ihre Stimme brach. »Ich muss als Jungfrau in die Ehe gehen, Cam.«
Er fühlte sich, als hätte man ihm kaltes Wasser ins Gesicht geschleudert. Seine Stimme klang tonlos. »Du hältst mich wirklich für einen verantwortungslosen Rüpel … Wie hast du mich genannt? Einen sorglosen Nichtsnutz.«
Sie fühlte, wie er erstarrte, als steckte sie in seiner Haut. »Nein! So ist es nicht. Ich vertraue dir. Ich weiß, dass du … das nicht tun würdest.«
Er wartete mit grimmig verschlossenem Mund.
»Aber ich traue mir selber nicht.«
Sie sagte es stockend und errötete noch mehr. Cam überlegte, was sie da gerade gesagt hatte. Ginas Haar war hochgesteckt, an ihren Ohren blitzten Diamanten. Sie sah wie eine junge majestätische Königin Elisabeth aus. Aber es war ihm gelungen, diese Königin mit einem Kuss in seine Frau zu verwandeln.
Da Cam nichts erwiderte, zog sie die Schultern hoch und wandte sich mit raschelnden Röcken ab. »Sollen wir also zu unserem Stück zurückkehren? Deine nächste Zeile lautet: » Gut, Ihr versteht Euch trefflich drauf, Papageien abzurichten .« Sie setzte sich zurück auf die Couch und nahm ihr Textheft zur Hand, als wäre es das faszinierendste Schriftstück, das ihr je unter die Augen gekommen war.
Camden Serrard, der Herzog von Girton, handelte nie aus purem Instinkt heraus. Seit er mit kaum einem Heller in der Tasche, aus dem Fenster seines Elternhauses gesprungen war, hatte er überlebt, weil er seinen Verstand einsetzte und eben nicht impulsiv handelte.
Bis zu diesem Moment. Denn nun fand er sich – Gott allein wusste warum – vor einer jungen, gebieterischen Königin auf den Knien wieder.
Er streckte die Arme aus, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie wieder und wieder. Er umfasste Ginas Gesicht, als wäre sie die zarteste Statue, die er je geschaffen hatte.
Sie seufzte in seinen Mund und schmiegte sich an ihn. Er fuhr mit der Hand an ihrem Mieder entlang, strich leicht wie eine Feder über den glatten Stoff, umschloss die Rundung ihrer Brust und streichelte über die Seide.
»Oh, Cam!«, keuchte Gina.
Seine Augen funkelten vor Befriedigung. Seine andere Hand lockte sie ebenfalls, neckte und liebkoste.
Gina schrie leise auf, sie konnte sich nicht zurückhalten. Cam küsste sie, um ihre keuchenden Atemstöße in seinem Mund zu spüren. Seine Hände wandelten weiterhin auf sündigen Wegen, bis Gina haltlos war, sich nach Erfüllung sehnte, die sie nicht haben konnte, da Seide, Taft und ein Korsett sie daran hinderten.
Erst ein Geräusch vor der Tür erinnerte das sündige Paar daran, dass sie sich nicht im Schlafzimmer der Herzogin befanden.
Gina fuhr zurück und starrte ihren Mann ungläubig an. Wenn er sie berührte, spürte sie ein seidiges Feuer in ihrer Brust. Wenn er sie küsste, vergaß sie alle Scham. Alles an ihm, von seinen schwarzen Augen bis zu seinen schwieligen Händen, ließ sie vor Verlangen vergehen. Niemals werde ich das für einen anderen Mann empfinden, dachte sie plötzlich mit überraschender Klarheit.
Cam lächelte sie lässig an und arrangierte die Rüschen in ihrem Ausschnitt. Er sah so ungerührt aus, als hätten sie wirklich die ganze Zeit Shakespeare geprobt.
Ich darf das nie wieder tun, dachte Gina mit dem neu gewonnenen Wissen in ihrem Herzen. Ich darf diesen Mann nie wieder berühren, denn er ist nicht der meine und wird es auch nie sein. Wenn ich diesem Weg folge, ist mir ein gebrochenes Herz gewiss.
Der Rest des Abends verging wie in einem Nebel. Sie gingen das Stück dreimal durch, wobei ihr Verlobter auch als Regisseur fungierte. Schon beim zweiten Durchgang stellten sie sich sehr viel geschickter an.
Beim letzten
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