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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Wimpler.«
    »Ich heiße Phineas Finkbottle«, erwiderte Phineas mit einer Verbeugung.
    »Gut!«, rief Mr Wimpler aus. »Gut, gut, gut. Also, der Butler hat mir gesagt, dass die Treppe zum Tauchbad vom östlichen Säulengang abgeht. Muss wohl in dieser Richtung sein.« Er schritt beherzt aus, mit Phineas im Schlepptau.
    Sie stiegen eine enge Wendeltreppe hinab und spähten in das Tauchbad hinein, das mit Ziegeln ausgekleidet war.
    »Was halten Sie davon?«, rief Wimpler. »Meinen Sie, ich sollte mir auch so was anschaffen?«
    »Es macht einen sehr kalten Eindruck«, wandte Phineas ein.
    »Also, mein Lieber, da irren Sie sich aber«, entgegnete Wimpler. »Lady Troubridge hat mir versichert, dass es beheizbar ist. Irgendwie … genau! Mit Dampf, würd ich annehmen. Schauen Sie sich das nur an!«
    Phineas kam der Aufforderung nach.
    Wimpler grinste verschmitzt. »Hübsches Plätzchen für ein Rendezvous, meinen Sie nicht auch?« Er stieß Phineas von der Seite an. »Ein bisschen herumtollen und planschen? Ich glaube allerdings nicht, dass Lady Troubridge so was im Sinn hatte, als sie es einbauen ließ!« Er lachte über seine eigene Schlauheit und stieg die Treppe schon wieder hinauf. »Nun kommen Sie schon«, rief er. »Wir wollen doch nicht zu spät zum Ball kommen!«
    Phineas folgte dem Mann, allerdings etwas langsamer. An dem Tauchbad hatte ihm besonders der Schlüssel an der Tür gefallen, der sich wunderbar leicht und geschmeidig im Schloss drehen ließ. Wenn er den Herzog und die Herzogin zu einem Besuch des Bades verlocken könnte, dann wäre es ein Leichtes, sie hier einzuschließen. Da sich der Eingang zum Bad etwas abseits im östlichen Säulengang befand, würde sicher reichlich Zeit verstreichen, bevor das Paar überhaupt entdeckt wurde – genug Zeit, um sich vollkommen zu kompromittieren.
    Die Frage war nur: Wie sollte er sie in das Tauchbad locken?
    In dem Moment bot sich Phineas jedoch eine günstige Gelegenheit. Als er den Korridor entlangschritt – Mr Wimpler hatte einen anderen Weg genommen, um seine Frau zu suchen – , erspähte er das herzogliche Paar beim Verlassen der Bibliothek.
    »Euer Gnaden!«, rief er und eilte auf sie zu.
    Die Herzogin hatte den Fuß auf die erste Treppenstufe gesetzt und reagierte nicht sogleich. Der Herzog jedoch blieb stehen und grüßte kurz angebunden.
    »Lady Troubridge wünscht Sie zu sprechen«, keuchte Phineas und bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen.
    Die herzogliche Hand war um die Taille der Herzogin geschlungen. Einen Augenblick lang wollten Phineas Zweifel befallen: Nahm der Herzog das Problem vielleicht tatsächlich selbst in Angriff?
    Doch dann sah Phineas vor seinem inneren Auge das Bild von Mr Rountons Gesicht mit allen Anzeichen eines drohenden Schlaganfalls. Nein, er konnte sich nicht auf den Herzog verlassen. Und schließlich war es nur zu seinem eigenen Besten.
    »Ihre Ladyschaft möchte Sie unverzüglich sehen«, sagte er und legte eine gewisse Dringlichkeit in die Stimme.
    Endlich wandte die Herzogin sich um und lächelte. Sie legte dem Herzog eine Hand auf den Arm. »Bestelle doch Lady Troubridge einen lieben Gruß von mir. Ich werde mich ein wenig ausruhen.«
    Vielleicht machte er wirklich einen Fehler …
    Der Herzog grinste seine Frau verständnisvoll an. »Nein, ganz bestimmt nicht. Das kann ich nicht zulassen. Nicht, ohne dass du dich zuvor ein wenig anstrengst.«
    Phineas war ziemlich sicher, dass ihm die wahre Bedeutung dieses Gesprächs entging.
    Doch Herzog und Herzogin schritten bereits rasch den Korridor entlang. Er musste ihnen nachlaufen, um sie in Richtung Tauchbad zu lenken. Zum Glück nahmen sie Phineas’ Erklärung, dass Lady Troubridge sie unterhalb der Treppe, die vom Säulengang abging, erwarte, ohne sie zu hinterfragen, hin. Der Herzog flüsterte der Herzogin etwas ins Ohr und Phineas sah, dass ihre Wangen rosig schimmerten.
    Er zögerte kurz, schlug dann entschlossen die Tür hinter ihnen zu und drehte den Schlüssel herum. Sogleich verspürte er enorme Erleichterung. Er hatte getan, was getan werden musste.
    In drei Stunden würde er mit Zeugen wiederkommen. Am Ende des Abends. Sicherlich würde die Abwesenheit der Herzogin auffallen. Phineas lächelte voll neuer Zuversicht. Er, Phineas Finkbottle, war ein Mann der Tat. Ein Mann, der einen Plan ersinnen und seinen Arbeitgeber zufriedenstellen konnte. Er betrat den Ballsaal und fühlte sich großartig.

26
    Umschränkt, gepfercht und umpfählt, wie Macbeth so treffend

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