Ein unerhörter Ehemann (German Edition)
schloss sich um ihren schlanken Knöchel und streifte ihren Schuh ab. Er stellte ihn ordentlich beiseite, und Gina präsentierte ihm den anderen Fuß.
»Wunderschön«, sagte er. Sie nahm an, er meinte ihre Beine. Cam streifte auch das zweite Schühchen ab und stellte es neben das andere.
Dann ließ er seine Hand langsam, ganz langsam an ihrem Bein emporgleiten, folgte der anmutigen Rundung der Wade bis zum Knie. Am Strumpfhalter hielt er inne, löste den Knopf und warf ihn fort. Der Strumpf fiel in einer weichen Bewegung herab. Cam schaute kurz zu Gina auf und umschloss dann ihren anderen Knöchel. Willig ließ sie geschehen, dass er auch diesen Strumpf löste. Nun waren die Beine unter ihrem Kleid nackt, und sie war barfuß.
Cam erhob sich nicht sofort. Wieder schlossen sich seine Hände um ihre Knöchel und strichen an dem weichen, pfirsichzarten Fleisch entlang aufwärts. Gina erbebte.
»Was machst du da?«, murmelte sie.
»Ich liebkose dich.« Langsam, Zentimeter für Zentimeter, glitten seine Hände zur inneren Rundung ihrer Schenkel. Gina stand in Flammen. Doch nun meldete sich aus unbekannten Tiefen der weibliche Verteidigungsinstinkt.
»Nein!« Sie streckte die Arme aus und drückte gegen seine Schultern. Doch Cam verharrte unverrückbar wie ein Berg, allein der Anbetung ihres Leibes hingegeben. Er warf den Kopf zurück, schüttelte das Haar aus den Augen und grinste frech.
»Ist doch nichts weiter als eine zärtliche Liebkosung. Es ist nicht schlimmer, als ein Kind zu streicheln oder ein Lämmchen.«
Gleich würden ihre Knie nachgeben. Sie wich zurück. Cam stand auf und zog sich das Hemd über den Kopf, sodass Gina ihn nun in seiner ganzen Pracht erblickte. Cams Brust war breit und kräftig, seine Arme lang und muskulös.
Sie wusste nicht, wohin sie schauen oder was sie sagen sollte. Doch wegschauen konnte sie nicht. Er war viel zu schön, zu männlich , zu verschieden von ihr. Es gab nichts Zartes an ihm. Er war ein überaus starker Mann mit dunkler Körperbehaarung.
»Warum hast du so viele Muskeln?«, fragte Gina. Sie vermutete ganz richtig, dass die meisten Männer der feinen Gesellschaft so gut wie keine Muskeln besaßen.
Cam zuckte die Achseln. »Die Bildhauerei ist harte Arbeit. Außerdem hole ich mir die Steine auch selber aus dem Steinbruch.« Er musterte sie eindringlich. »Herzogin!« Seine Stimme war ein einziger Befehl. »Hier!« Er zeigte auf einen Punkt genau vor sich.
Sie gehorchte. Ambrogina Serrard, Herzogin von Girton, pflichtbewusste Tochter, pflichtbewusste Ehefrau und pflichtbewusste Herzogin, schritt auf nackten Füßen zu ihrem Ehemann. Doch ihr Blick war nicht der einer züchtigen Jungfrau, die sich das erste Mal einem unbekleideten Manne gegenübersieht. Nein. Gina schaute ihn mit diesem freien und hungrigen Blick an, der sie auszeichnete.
Cam fühlte, wie sein Puls raste. Langsam, mahnte er sich, sie ist Jungfrau. Der Gedanke machte ihn wieder etwas ruhiger.
Gina sah ihn auffordernd an. »Nun?«
Er räusperte sich. »Darf ich dich ausziehen?«
»Ich kann das schon selbst«, sagte sie rasch.
Cam grinste. Hatte seine Herzogin überhaupt gemerkt, dass er sie mit einem Trick dazu brachte, sich selbst zu entkleiden? Wie er schon des Öfteren festgestellt hatte, bat Gina niemals um Hilfe. Sie schien zu glauben, sie käme ohne fremde Hilfe durchs Leben – abgesehen von dem Problem mit ihrem rechten Handschuh.
Doch in diesem Moment wirkte sie nicht so souverän wie gewöhnlich. »Vielleicht sollten wir die Lampen löschen«, sagte sie ein wenig verzweifelt.
»Auf keinen Fall. Ich will dich sehen.«
Ginas Wangen waren flammend rot. »Ich will es nicht auf dem Boden tun.«
»Dort drüben steht eine Chaiselongue«, sagte Cam, und nur seine lachenden Augen straften seinen ernsten Ton Lügen. »Aber ein Herzog und eine Herzogin würden sich nirgendwo anders lieben als im herzoglichen Bett.«
Gina zog es vor, die leise Neckerei in seiner Stimme zu überhören. »Ganz genau.«
Cam schaute an sich herunter. Gegen den Zustand seines Körpers war er machtlos. Er fürchtete vielmehr, dass dies für die nächsten vierzig Jahre sein Normalzustand sein könnte – zumindest immer dann, wenn seine Frau in der Nähe war.
»Wenn das so ist … Möchte meine Herzogin nun baden? Darf ich vorschlagen, dass du dein Kleid ablegst … « Er kam ihrem Widerspruch mit einem schnellen Kuss zuvor. »Du könntest im Unterkleid baden.«
Gina biss sich auf die Unterlippe. Dagegen gab es
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