Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
befreien. Er schlang die Arme um dieses kostbare Bündel, um seine Frau – und traf eine Entscheidung: Er würde sie nicht gehen lassen, bevor sie es nicht … ach, mindestens tausendmal getan hatten. Oder zweitausendmal. Seine Augen fielen zu.

27
    Lady Troubridges Tauchbad, ein dunkler, jedoch nicht unangenehmer Aufenthaltsort
    Gina erwachte in vollkommener Dunkelheit und Stille. Sie konnte buchstäblich nicht die Hand vor Augen sehen. Einen Augenblick lang empfand sie Todesangst. Doch dann stellte sie fest, dass sie zwar nichts sehen, jedoch sehr wohl etwas spüren konnte. Und hören. Es war überhaupt nicht totenstill. Sie hörte Cams Atemzüge. Und als ihr Herz sich endlich beruhigt hatte, nahm sie auch seinen gleichmäßigen Herzschlag wahr, der ganz nah an ihrem Ohr pochte. Sie spürte ihren schlaffen, befriedigten Leib, und ein Lächeln lag auf ihren Lippen.
    Der Schmerz war gar nicht so schlimm gewesen, wie man ihr erzählt hatte. Gina hatte in den vergangenen Jahren alles über den ehelichen Akt gehört, was es zu wissen gab. Unter günstigen Umständen war er angenehm. Manche Frauen genossen ihn überhaupt nicht, Männer jedoch immer. Sie drückte ihre Lippen auf die warme Haut, auf der sie lag. Irgendwie ahnte sie, dass sie mehr Glück hatte als jene Frauen.
    Cam erwachte wie eine Katze, ohne Übergang glitt er vom Schlaf ins Wachsein über. Augenblicklich erstarrte er vor Schreck. »Was zum Teufel ist denn mit dem Licht geschehen?«
    »Ich nehme an, dass die Öllampe heruntergebrannt ist.« Sie küsste seinen Hals, der salzig schmeckte.
    Cam schwieg, und sein Körper blieb angespannt.
    »Cam?« Sie fand seinen Mund. Unwillkürlich durchfuhr sie ein Schauder. Vielleicht, so dachte sie, würde ihr Körper nie mehr derselbe sein. Ihr Blut rauschte durch ihre Adern und flüsterte ihr die Erinnerungen an das Geschehene ein, gleichzeitig spürte sie die behaarte Haut unter sich, die kantigen Formen und Muskeln, das süße Gewicht ihres Busens auf seinem harten Brustkorb.
    Cam erwiderte ihren Kuss zwar, doch er spitzte nur zerstreut die Lippen.
    »Dafür ziehe ich Finkbottle das Fell über die Ohren!« Er klang nun sehr viel zorniger, als kurz nachdem sie in das Bad eingeschlossen wurden.
    »Die Lampe musste doch irgendwann herunterbrennen«, gab Gina zu bedenken. »Vielleicht haben wir ja so lange geschlafen, dass bald der Morgen graut.«
    »Es ist zwischen zehn und elf Uhr abends. Wir sind jetzt ungefähr drei Stunden hier.«
    »Woher in aller Welt weißt du das?«, fragte sie und liebkoste seinen Hals.
    »Entschuldige bitte.« Er hob sie hoch und legte sie neben sich. Einen Augenblick später steckte er sorgsam die Decke um ihre Schultern fest.
    »Wie kannst du hier überhaupt etwas sehen?«, fragte sie verwundert. »Und woher weißt du, wie spät es ist?«
    »Ich habe schon ähnliche Erfahrungen gemacht«, sagte er schlicht. In seiner Stimme lag keine Spur von den Momenten der Zärtlichkeit, die sie miteinander geteilt hatten. Gina kuschelte sich in ihre Decke.
    Cam hatte sich von der Liege entfernt. Gina strengte ihre Augen an, konnte aber nichts erkennen. »Fall bloß nicht ins Wasser!«, rief sie, plötzlich besorgt.
    »Gewiss nicht.« Seine Stimme kam von rechts. »Möchtest du dein Kleid wieder anziehen?« Seine Stimme schwebte durch die Dunkelheit zu ihr zurück, dann fiel ihr das Kleid in den Schoß.
    Gina schälte sich aus der Decke und streifte es dankbar über. Es dauerte ein wenig, bis sie überzeugt war, dass es richtig saß.
    »Deine Strümpfe habe ich auch gefunden.« Er klang nun etwas leiser. »Aber einen Schuh finde ich einfach nicht wieder.«
    »Du hast ihn nach rechts geworfen.«
    Einen Augenblick später zog Gina ihre Strümpfe an – im Dunkeln eine sehr viel schwierigere Aufgabe als am helllichten Tag. Schließlich war sie so schicklich gekleidet, wie es unter den Umständen eben möglich war. Mit Grauen dachte sie daran, wie ihr Haar aussehen mochte. Im Moment konnte sie es lediglich mit den Fingern kämmen.
    »Cam?«, fragte sie in die Dunkelheit.
    »Ja?«
    »Warum muss ich mir die Mühe machen, mich anzuziehen? Wir werden doch vermutlich die ganze Nacht hier verbringen. Ich denke mir, wenn es in seiner Absicht gelegen hätte, wäre Finkbottle inzwischen zurückgekehrt.«
    »Ich bezweifle, dass er überhaupt vorhatte, uns aus dieser Falle zu befreien.« Cams Stimme klang nun sehr zornig. »Ich werde jetzt so lange gegen diese verdammte Tür treten, bis mich jemand hört.«
    Gina

Weitere Kostenlose Bücher