Ein unerhörter Ehemann (German Edition)
versteckt?«
Finkbottle zuckte sichtlich zusammen. »Die was? «
»Die Aphrodite, Sie verdammter Idiot!«
»Ich habe lediglich Mr Rountons Anweisungen befolgt. Von einer Aphrodite hat er nichts gesagt.«
»Jetzt schieben Sie das nicht Rounton in die Schuhe! Er würde Ihnen niemals auftragen, eine kostbare Statue zu stehlen. Der Mann ist unserer Familie treu ergeben.«
»Ich glaube nicht, dass Mr Finkbottle eine Ahnung hat, worum es sich bei der Aphrodite handelt«, warf Gina ein. »Tatsächlich würde ich darauf tippen, dass sie sich immer noch in Esmes Besitz und damit in Sicherheit befindet.«
Finkbottle sah so einfältig drein, wie es einem jungen Mann nur eben möglich war. Sein Gesicht war so flammend rot geworden wie sein Haar.
»Sind Sie denn der illegitime Bruder der Herzogin?«
Finkbottle riss die Augen auf. » Wie bitte?«
»Der illegitime Bruder der Herzogin«, wiederholte Cam. »Sind Sie das?«
»Nein!«
»Ich weiß auch gar nicht, wo du eine Ähnlichkeit entdeckt haben willst«, warf Gina ein.
»Er hat rote Haare.«
»Ich bin kein uneheliches Kind«, stammelte Phineas. »Ich bin zwar arm, doch nicht unehelich. Mein Vater ist der jüngere Sohn eines Grafen. Und meine Mutter war eine sehr ehrbare Frau, die Tochter eines Landjunkers. Und sie waren verheiratet!« Die Entrüstung schien ihm auf gewisse Weise Rückgrat zu verleihen. »Sie haben mich des Diebstahls und der illegitimen Herkunft beschuldigt, Euer Gnaden, dabei habe ich nichts weiter getan, als Sie einige Stunden im Tauchbad einzuschließen.«
Cams Zorn wallte wieder auf. »Nun, und warum haben Sie das getan?«, fragte er gefährlich sanft.
Phineas wich instinktiv zurück. »Mr Rounton«, brachte er mit versagender Stimme hervor.
»Mr Rounton hat es ihm befohlen«, erklärte Gina. »Rounton hat den armen Mr Finkbottle zu dieser Hausgesellschaft geschickt und ihm aufgetragen, uns in eine kompromittierende Situation zu bringen. Ich nehme an, Rounton glaubte damit den Fortbestand des Hauses Girton zu sichern.«
»Das war seine Absicht? Nun, um ihn kümmere ich mich noch«, sagte ihr Ehemann in einem tödlich kühlen Ton. »Er glaubt wohl, er kann mein Leben so gestalten, wie es ihm am besten passt. Es mag Sie freuen zu erfahren, Finkbottle, dass kein Mensch Kenntnis davon hat, dass wir uns im Tauchbad aufgehalten haben. Immerhin braucht es mehr als zwei Menschen für einen Skandal: ein Publikum nämlich. Es gibt nichts – aber auch gar nichts – , was Ihre Gnaden davon abhalten könnte, schon morgen diesen unsäglichen Bonnington zu heiraten. Das können Sie Mr Rounton gern von mir bestellen!«
»Cam«, sagte Gina beschwörend.
Finkbottle nickte heftig. »Das werde ich tun, Euer Gnaden. Ich erledige es unverzüglich.« Wie ein Krebs wich er seitlich aus, offensichtlich konnte er es nicht erwarten, bei nächster sich bietender Gelegenheit zu fliehen.
»Wenn ich es recht bedenke, dann sage ich es ihm lieber persönlich«, knurrte Cam zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Ich glaube nicht, dass ich Wert auf einen Rechtsvertreter lege, der sich anmaßt, meine Rendezvous zu planen. Diesmal ist Rounton wirklich zu weit gegangen.«
Mr Finkbottle wurde kreidebleich. »Wenn ich Eure Gnaden um Nachsicht bitten darf«, bettelte er. »Es war einzig und allein mein Fehler. Ich habe Mr Rountons Anweisungen missverstanden und … «
Eine klare Stimme unterbrach ihren Disput. »Cam.«
»Ja, Liebste?« Er drehte sich zu ihr um.
Ginas Augen funkelten, und ihr langes Haar klebte feucht und wirr an ihrem Hals. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und lächelte ihn an. Cam spürte, wie seine Wut unter der Sonne dieses Lächelns verdampfte.
»Ich bin anderer Meinung.«
»Ach ja?«, fragte er und versuchte nicht auf ihre Lippen zu starren, die rot und geschwollen von seinen Küssen waren.
»Ich finde durchaus, dass ich bloßgestellt wurde. Vermutlich sind unsere Stunden im Tauchbad einigen Gästen aufgefallen. Tatsächlich bin ich überzeugt davon, dass mein Ruf unweigerlich geschädigt ist.«
Sie schaute ihm tief in die Augen und stellte befriedigt fest, dass sich seine Wut verflüchtigt hatte. »Ach tatsächlich, Liebste?« Er hob ihre Hand an seine Lippen.
»Ich fürchte, ja.« Gina seufzte. »Ich hätte ungern das Gefühl, dass du nur mit mir gespielt hast.«
Cam beugte sich vor und flüsterte so leise, dass nur sie es hören konnte. »Ich habe die Absicht, heute Nacht noch viel mehr mit dir zu spielen.«
Sie zog eine Augenbraue
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